Vorbereitungen

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Fünf Minuten später saß ich auf meinem Bett und grübelte was ich ihm antworten sollte. Ich meine ER hatte mir geschrieben... es war keine so besondere Nachricht gewesen, aber wir hatten seid 2 Jahren keine Kontakt mehr und jetzt plötzlich hatte er geschrieben. Ich sah wieder auf mein Handy: "Hey ich wollte nochmal danke sagen, dass du mir vorhin geholfen hast." Das war die Nachricht die auf dem Display stand und die ich bestimmt schon hundert mal gelesen hatte. Natürlich hatte ich sofort Vero geschrieben ob Jayden ihr auch geschrieben hatte, aber anscheinend hatte nur ich eine Nachricht bekommen. Allerdings musste ich langsam mal antworten sonst würde er denken ich würde ihn hassen oder sauer auf ihn sein, also schrieb ich mit zitternden Fingern: "Hey Jayden, ist doch selbst verständlich, dass ich dir helfe wenn du verletzt bist. Geht es dir jetzt besser?" Fast sofort erschien eine Antwort auf meinem Handy: "Ja, es ist alles wieder in Ordnung. Ich wollte dich fragen, ob du morgen vielleicht mal kurz Zeit und Lust hast bei mir vorbei zu schauen, dann kann ich dir vielleicht auch erklären was vorhin passiert ist, aber das weiß ich noch nicht genau. Auf jeden Fall könnten wir uns ein bisschen unterhalten." OMG ich sprang auf und rannte in meinem Zimmer umher, dann schrie ich in mein Kissen. Jayden hatte mich gerade nach zwei Jahren ohne Kontakt tatsächlich gefragt ,ob ich morgen zu ihm kommen wollte.

Zwei Stunden später telefonierte ich immernoch mit Clary und sie fragte mich gerade zum zehnten Mal, ob ich ihr die Geschichte noch einmal erzählen konnte. Also begann ich von vorne...
Nach der Nachricht von Jayden in der er um ein Treffen bat, hatte ich Clary sofort angerufen und ihr davon erzählt. Wir hatten beschlossen, dass ich möglichst cool antworten musste, damit ich nicht zu aufdringlich rüberkam und deswegen hatte ich nur "klar lässt sich einrichten, so gegen 4?" geantwortet und er hatte mit einem kurzen "klingt gut." meinen Vorschlag bestätigt. Um nicht zu aufdringlich rüberzukommen antwortete ich auf diese Nachricht nicht mehr. Das heißt aber natürlich nicht, dass Clary und ich uns nicht ungefähr eine Millionen Möglichkeiten ausmalten was passieren könnte. Ihre Ideen waren ziemlich positiv und gingen in die Richtung, dass Jayden mich mochte oder sogar liebte (obwohl es mir schon reichen würde wenn er mich mögen würde) und sich nur aus irgendeinem Grund nicht mehr getraut hatte mir zu schreiben, ihr favorisierter Grund war, dass er meinte er sei zu schlecht für mich. Meine Fantasien gingen aber eher in die entgegengesetzte Richtung. Ich war der Meinung, dass Jayden mir Vorwürfe machen und Sachen wie "nur weil ihr mir gestern geholfen habt, brauchst du nicht zu denken, dass wir wieder Kontakt haben werden, du nervst nämlich." sagen würde. Während Clary und ich noch darüber diskutierten was jetzt genau morgen passieren würde, kam meine Mutter rein und sagte mir, dass sie jetzt schlafen gehen würde. Mit einem Blick auf meiner Wecker stellte ich fest das fast drei Stunden vergangen waren seit ich Clary angerufen hatte und es schon 23.30 war. Also beschloss ich auch schlafen zu gehen und verabschiedete mich von Clary. Bevor ich schlafen ging las ich noch einmal den Chat zwischen Jayden und mir durch und schaltete dann mein Handy aus.

Am nächsten Morgen suchte ich mir etwas zum anziehen raus was ich noch nicht so oft angezogen hatte, damit Jayden, wenn er mich auf dem Weg zu Schule sah, nicht dachte ich würde immer das selbe tragen. Als ich dann los lief, beschloss ich, dass es heute sogar gut wäre wenn ich hinter ihm gehen würde, denn dann könnte ich ihn nochmal beobachten und mir alles genau einprägen. Außerdem gab es so viele Möglichkeiten was heute Abend betraf, die ich mir noch ausmalen konnte. Doch als ich dann an seinem Haus vorbei lief, kam er nicht wie immer raus als ich kurz davor war und lief dann vor mir. Ich war enttäuscht und wollte mich gerade damit abfinden, dass ich ihn wohl heute morgen nicht sehen würde, als er plötzlich direkt neben mir aus der Haustür trat.

"Hey, Danke nochmal wegen gestern", sagte er. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet ich meine es war schon krass gewesen, dass er mich gestern gefragt hatte ob ich zu ihm kommen wolle, aber jetzt sprach er mich auf offener Straße an...
"Hey, wie oft soll ich dir noch sagen, dass das selbstverständlich war?" fragte ich. "Naja also selbstverständlich würde ich nicht sagen", meinte er während er neben mir herlief. "Okay schätze mal darüber werden wir uns nie einig, also sollten wir ein anderes Thema finden", kicherte ich. Er grinste mich an und sagte: "Und was ist wenn ich das letzte Wort haben will?" Jetzt musste ich richtig lachen und sagte: "Na gut, dann Stimme ich dir eben zu." "Ich wusste ich bekomme das hin", neckte er mich. Eine Weile liefen wir schweigend nebeneinander her, was aber zu meiner Überraschung kein unangenehmes Schweigen war. Als wir dann an der Bushaltestelle angekommen waren, sah er mich plötzlich wieder an und schien etwas verunsichert: "Hör mal", begann er verlegen "würde es dir etwas ausmachen, wenn erstmal niemand erfahren würde, dass wir wieder Kontakt haben?" Okay ich muss zugeben ich war echt verwirrt... war ich ihm peinlich? Oder wollte er nur zuerst die Zeit zu zweit genießen bevor alle Fragen stellen würden? Naja ich würde das jetzt akzeptieren, denn nochmal verlieren wollte ich ihn definitiv nicht. "Wenn du es erstmal geheim halten willst ist es für mich in Ordung", antwortete ich also. "Danke", seufzte er und umarmte mich kurz. Dann kam auch schon der Bus und wir stiegen ein. Kaum waren wir drinnen, setzte er sich wie immer zu seinem besten Freund Dean und wir taten so als wäre alles wie immer.

In der 6. Stunde stieß ich Clary mit dem Ellenbogen an. "Hey hast du inzwischen ne Idee was ich anziehen könnte?", fragte ich. Sie sah mich genervt an: " Erstens bringt es nichts wenn du alle 5 Minuten fragst, wenn mir was einfällt sag ich es dir schon und zweitens ist das gar nicht so einfach es soll gut aussehen aber nicht gewollt gut..." "Ok ok", murmelte ich und wandte mich wieder dem Unterricht zu, aber so wenig wie jetzt hatte ich mich schon ewig nicht mehr konzentrieren können.
Fünf Minuten vor Ende der Stunde sah Clary mich mit einem Grinsen im Gesicht an. "Ich weiß was du anziehen kannst", flüsterte sie mir zu. Ich musste Grinsen und quietschte kurz auf. Doch das war ein Fehler gewesen, denn mein Mathelehrer, Herr Müller, der so ziemlich strengste Lehrer an unserer Schule, sah Clary und mich scharf an. "Soweit ich mich erinnere habt ihr beide heute noch nichts sinnvolles zum Unterricht beigetragen und jetzt stört ihr auch noch die anderen. Wenn ich noch einen Ton höre, sitzt ihr beide heute Mittag nach. Clary und ich sahen uns bestürzt an, hielten aber für den Rest der Stunde den Mund.
Nach den Unterricht schlug Clary mir dann vor, ich solle einen schwarzen, engen, etwas bauchfreien Pulli, eine zerrissene Jeans und meine Old Skool Vans anziehen. Die Idee fand ich gut, denn das Outfit war perfekt für die Situation. Kurz redeten wir noch darüber was ich tun sollte wenn es unangenehme Pausen gäbe, aber Clary meinte ich würde das schon aus der Situation heraus hinbekommen und nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhr ich nach Hause.

Da ich nicht zu früh und auch nicht viel zu spät bei Jayden ankommen wollte lief ich um 16.03 Uhr los. Zu ihm brauchte ich ja nur 2-3 Minuten. Über mein Outfit hatte ich noch eine Jeansjacke angezogen, da es angefangen hatte zu regnen und es sonst zu kalt gewesen wäre.
Jetzt stand ich vor Jaydens Tür und drückte auf den Klingelknopf. Nach ca. 30 Sekunden ertönte das Summen des Türöffners. Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat dann schüchtern ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 19, 2017 ⏰

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