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E M M A
5 Tage später

Hier saß ich nun.
In mitten von hunderten Leuten, wartend auf den Flug nach Paris, welchen ich mehr als überstürzt gebucht hatte.

Nachdem ich meine Schwester und meinen Ex-Freund beim Sex zusammen erwischt hatte, hatte ich gleich danach Monsieur Roche angerufen, der Leiter einer der berühmtesten Universitäten in Paris. Denn vor ein paar Wochen war er hier in Perth an meiner Universität gewesen und hatte ein paar Studenten gesucht, welche an ein Stipendium für 100 Tage interessiert war.
Ich war eine der Interessierten und hatte somit auch mit ihm gesprochen. Jedoch hatte ich, durch Mason's Wunsch, das Angebot fallengelassen.

Natürlich hatte es mich wahnsinnig geärgert, dass ich abgesagt hatte. Umso erleichterter war ich, dass ich noch an dem Auslandsprogramm teilnehmen konnte.
Es war der perfekte Vorwand weg von meiner Schwester und meinen Ex-Freund zu kommen.

Die ganzen letzten Tage hatte ich die beiden ignoriert, jeden Anruf von Mason und jeden Versuch mit mir zu reden von Kathy, abgeblockt. Ich wollte mit diesen Verrätern nicht reden.

Meine Mutter und mein Vater wussten beide bescheid was passiert war und waren auch sehr enttäuscht von Kathy gewesen. Mason konnte meine Mutter noch nie leiden.

Mason und Kathy waren jetzt zusammen. Mit der "Veröffentlichung" wollten die beiden laut meiner Mutter noch warten. Was Mom natürlich gar nicht toll fand.
Wie schon vorhin erwähnt, sie konnte Mason, vor allem nach dieser Aktion, noch weniger leiden.

»Boarding für den direkt Flug von Perth nach Paris beginnt jetzt, bitte beheben Sie sich zu den Schalter 8C.«

Seufzend stand ich auf und schnappte mir meinen Rucksack, welche vorhin neben meinen Beinen, auf dem Boden, stand.
Ich lief zu dem Schalter und zeigte einem Mann mein Ticket, welches er nickend an das Scanngerät hielt und mir einen guten Flug wünschte.
Dankend nahm ich das Ticket an und lief durch den Schalter nach unten und dann durch die Tür nach draußen.
Von dort aus lotsten mich und die anderen Passagiere mehrere Leute zu dem Flugzeug.

Als ich die Stufen hinaufstieg, drehte ich mich um und sah durch ein Fenster, wie Mason und Kathy an einem Geländer gelehnt standen und traurig in meine Richtung blickten.
Wütend und von mir selbst überrascht, hob ich meine rechte Hand und zeigte ihnen meinen Mittelfinger.
Die Person, welche auf der Stufe unter mir stand, fing an zu lachen und hielt mir so die Hand hin, damit man es von dem Fenster aus nicht sehen konnte.

Überrascht sah ich zu erst auf die Hand und dann in das Gesicht des jungen Mannes. Er besaß blonde Haare, welche leicht lockig waren. Auf seinen Lippen trug er ein spitzbübischen Grinsen.
Alles in allem sah er aus wie ein Engel.

Ich schlug mit meiner Hand in seine ein und lächelte ihn dankbar an, dann drehte ich mich schnell um und lief die Treppen weiter hoch in das Flugzeug.
Denn hinter mir hatte sich schon eine kleine Schlange an Leuten gebildet.

Oben angekommen lächelte ich die Stewardessen freundlich an, als eine mir eine Zeitung hinhielt.
Ich schnappte sie mir und sah dann kurz auf mein Flugticket.

Reihe 24 Sitz C

Also direkt am Fenster. Lächelnd machte ich mich auf den Weg dorthin und stellte erleichtert fest, dass ich ganz einfach zu meinen Sitz kommen konnte und nicht schon über irgendwelche Füße steigen musste. Als ich mich auf meinen Platz fallen ließ, stellte ich zu meinem Entsetzen fest, dass ich durch mein Fenster wieder direkt auf die Glaswand schauen konnte, wo immer noch Mason und Kathy standen, sich aber diesmal küssten.

Sofort trieb es mir Tränen in die Augen, welche ich versuchte zu unterdrücken. Denn ich konnte doch nicht im Flugzeug anfangen zu heulen. Ich sollte mich einfach auf meine Reise konzentrieren, schließlich würde ich diese widerlichen Personen nun eine längere Zeit nicht mehr sehen. Das war ja auch der Plan gewesen.

Loving Paris (*on hold*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt