5. kapitel

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Jimin wollte schon immer mal in eine Therme. Also so richtig. Ohne Kamera. Einfach wie ein ganz normaler Kerl, der mit seinen Freunden schwimmen geht. Und hier in Finnland werden sie auch nicht erkannt, was nicht unbedingt schlecht ist.

Dieses Schwimmbad sah schon von draußen unglaublich gut aus. Aber von innen war die ganze Sache einfach noch beeindruckender. Es gab neben verschiedenen den verschiedensten Schwimmbecken, noch eine Sauna, eine Dampfkabine, ein Salzbad und ein Schwimmbecken, dass sich draußen befand, jedoch mit warmen Wasser. Die Innenarchitektur war atemberaubend. Alles sah so modern und trotzdem warm und einladend aus. Die Freude in Jimin war einfach zu groß, er grinste durchgehend während Namjoon den Eintritt für alle bezahlte. Die Leute dachten bestimmt er wäre vollkommen bescheuert, aber er war gerade so glücklich, es interessierte ihn einfach nicht.

„Oah, Namjoon hast du gesehen wie viele Becken es da drin gibt? Das wird so super! Ich will in jedes Becken einmal rein. Kookie du kommst mit. Wir probieren alles aus. ICH BIN SO AUFGEREGT!", rief Tae in seiner Umkleidekabine. „Ja, wir haben mittlerweile alle mitbekommen wie aufgeregt du bist, Tae.", sagte Namjoon mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Tae war aufgeregt, aber Namjoon freute sich auch schon sehr darauf. Er war als Leader ständig unter Druck und fühlte sich für alles verantwortlich. Jimin merkte, wie sehr Namjoon diesen Urlaub genoss. Er freute sich sehr, dass alle endlich mal entspannen konnten und einfach wie normale Menschen leben konnten. Er liebt seinen Job. Sehr sogar. Aber manchmal braucht man einfach eine Auszeit. Und diese hatten sie definitiv in Nordeuropa.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren auch mal endlich alle fertig und hatten sich umgezogen. Tae und Kookie stürmten direkt in das große, warme Becken. Der Rest wollte sich erstmal aufteilen und schauen wer, mit wem, wohin geht. Um sich nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Hobi und er wollten unbedingt erstmal in das sehr heiße Becken. Namjoon, Jin und Yoongi wollten mal dieses Dampfbad in der Mitte der Beckenlandschaft ausprobieren. Es sah auch wirklich sehr interessant aus. Eine Art Glashaus mit so viel Dampf gefüllt, dass man nicht einmal mehr von außen die Leute sehen konnte, die drinnen saßen. So teilten sie sich also ein und gingen dann getrennte Wege. Er und Hobi erlangten das heiße Becken und erschraken sich erst vor der Temperatur des Wassers. Auf einem Schild stand, das Wasser wäre 38-40 Grad heiß. Am Anfang war es ein bisschen unangenehm, Jimin hatte ein bisschen das Gefühl, seine Haut würde brennen. Hobi mochte es schon ein paar Sekunden. Als sich Jimin an die Wassertemperatur gewöhnt hatte, fing er an sich zu entspannen. Das Wasser hatte schon fast eine therapeutische Wirkung. Er fühlte sich nach einer Weile wirklich so wohl, dass er schon beinahe eingeschlafen wäre. Aber natürlich musste jetzt Hobi anfangen zu sprechen. Und vielleicht wäre es nicht einmal ansatzweise nervig gewesen, wenn er einfach geredet hätte, nein, er musste Jimin Fragen stellen. Und dann ging es auch noch um Yoongi. „Jimin, wie lange meinst du, wird er nicht mit mir sprechen wollen? Ich weiß nicht wie lange ich das aushalte. Wir sind beste Freunde. Ich sollte einfach auf ihn zugehen und ihn ansprechen, oder?", „Oh, das würde ich an deiner Stelle eher nicht machen. Also ich würde warten bis er auf dich zukommt. Das dauert bestimmt auch nicht mehr lang. Wir sind eine Familie und das ich wirklich nichts gewesen, weswegen man jahrelang nicht mehr miteinander spricht.", „Ja, aber vielleicht ja doch? Du weißt doch auch wie empfindlich er in solchen Sachen ist... Ich hätte einfach meine Klappe halten sollen. Wieso kann ich nie den Mund halten?", „Du meinst wie jetzt gerade?", „Aber...", „Nichts aber, ich möchte einfach gerade entspannen und nicht sprechen oder über solche deprimierenden Themen nachdenken. Wir können heute Abend dann darüber sprechen, okay?", „Okay, dann heute Abend. Aber dann gelten keine Ausreden mehr!", Jimin gab ihm nur ein leichtes Lächeln als Antwort und schloss wieder seine Augen.

Nach gut 2 Stunden in der Therme hatten sie sich alle nochmal getroffen und sich entschieden in die Sauna zu gehen. Jimin und Yoongi hatten nicht wirklich Lust darauf und beschlossen dann einfach zusammen in das heiße Becken im Außenbereich zu gehen, da sie beide dort heute noch nicht waren. Also machten sich die 5 anderen Jungs auf dem Weg in die Sauna, während Jimin und Yoongi sich auf dem Weg nach draußen machten.

Draußen war es unglaublich kalt, wie erwartet. Aber egal, wie sehr man sich darauf vorbereitet, es überrascht einen doch immer wieder. Sie stiegen also so schnell es ging ins Wasser. Dieses Gefühl von der kalten Luft und jedoch dem warmen Wasser um sich hatte etwas. Jimin fühlte sich so wohl.

Als er Yoongi anschaute, der seinen Kopf nach hinten gelegt und die Augen geschlossen hatte, musste er wieder feststellen, wie schön er ist. Es sind diese kleinen Momente, die Jimin wirklich zeigen, wie sehr er Yoongi mag. Jetzt gerade sieht Yoongi so schön entspannt und ruhig aus, solch ein Anblick ist selten, da Yoongi ein absoluter Workaholic ist. Er arbeitet während sie sogar auf Tour sind, an neuen Songs und eigentlich nimmt er sich nie wirklich Pause. Aber er hatte auch mal zu ihm gemeint, es wäre keine richtige Arbeit für ihn, weil es ihm so viel Spaß machte. „Wenn dir etwas wirklich Spaß macht und du deine Leidenschaft reinsteckst, dann fühlt es sich nicht nach Arbeit an.", das hatte Yoongi ihm mal gesagt. Und das stimmt, alles was Jimin macht, macht er aus Leidenschaft. Und seitdem er es so betrachtet, hat er wirklich nicht mehr das Gefühl, es wäre Arbeit. Er sieht es eher so als Hobby. Und der schöne Nebeneffekt ist eben das er noch davon leben kann. Perfekt eigentlich. Yoongi ist sehr weise und hat Jimin schon sehr viele gute Ratschläge gegeben. Er hatte einfach immer die richtigen Worte parat. Jimin fühlte sich immer gut aufgehoben, wenn er bei Yoongi war. Sein sicherer Ort, wo er einfach seine Schwächen offen zugeben konnte und nicht verurteilt oder belächelt wurde.

Jimin ging langsam auf Yoongi zu. „Vergiss das schnell wieder!", sagte Yoongi ruhig. „Was soll ich vergessen?", „Jimin, ich bin nicht dumm. Ich weiß was du machen wolltest, und ich sage dir lieber jetzt schon... Du solltest das lieber sein lassen.", „Aw, aber ich will doch gar nicht machen, ich wollte nur mit dir reden. Wirklich.", sagte Jimin in einem viel zu süßen Unterton. Yoongi öffnete nun die Augen und schaute ihn warnend an. Jimin schien das komplett zu ignorieren, denn im nächsten Augenblick packte er Yoongi von hinten und riss ihn mit runter. Als sie wiederauftauchten, lachte Jimin laut auf während Yoongi hilflos um sich schlug. Er lachte nur noch mehr, als Yoongi versuchte ihn kriegen und kläglich versagte. Es zahlt sich immer aus, Sport zu machen. An solchen Dingen konnte man das schön beobachten. Yoongi wollte sich rächen und lief Jimin hinterher.

Irgendwann blieb Yoongi einen Meter vor Jimin stehen und grinste nur. Jimin blickte um sich und bemerkte erst dann, dass er in einer Sackgasse stand. Er hatte gar nicht daran gedacht als er durch den 'Wasserfall' gelaufen war.

Langsam kam Yoongi näher. Er ging ebenfalls durch diesen Wasserfall und stand jetzt genau vor Jimin. Doch er blieb nicht einfach stehen, nein, er drängte Jimin so lange in die Ecke, bis er die Wand im Rücken spürte. Kein Entkommen möglich. Jimin schaute Yoongi direkt in die Augen. Yoongi grinste durchgehend, weil er wusste, er hatte jetzt gewonnen. „Jetzt kannst du nicht mehr weglaufen und du hast dich auch noch selbst in diese Lage gebracht, Jiminie, Jiminie...", „Warte, ich höre auf okay?", „Ja, nachdem ich Rache ausgeübt habe, lässt du es wirklich sein.", „Ahhh, Yoongi bitte!", „Was?", „Bitte nicht. Ich mache auch alles was du willst.", bettelte Jimin. Yoongi packte ihn fest an seinen Handgelenken und grinste ihn frech an. „Alles? Bist du dir sicher?", „Ja, wirklich. Alles.". Jimin weiß nicht wie lang Yoongi ihm dann ihn die Augen starrte. Er war mittlerweile so nah und alles was Jimin sah, roch und wahrnahm, war Yoongi. Plötzlich hörte er nicht mehr den Wasserfall, er hörte die anderen Menschen nicht mehr, nichts. Er hörte nur noch sein und Yoongis Atmen.

Auf einmal legte Yoongi langsam und sanft seine Stirn gegen Jimins. Er hatte noch immer seine Handgelenke fest in seinen Händen. Jimin wusste nicht was er tun sollte und stand einfach nur da. Er konnte, und vor allem, wollte er sich nicht bewegen. Aber er war auch sehr verwirrt, weil Yoongi so nah war. SO nah.

„Y-Yoongi?", Jimin schaute ihm weiterhin in die Augen. Yoongi starrte ihm nur noch an und sagte nichts. Es kam kein Ton von ihm. Stille.

„Küss mich.", flüsterte Yoongi plötzlich. Jimins Augen weiteten sich. Was hatte Yoongi da gesagt? Bildet er sich das gerade alles ein? Das passiert doch nicht wirklich gerade, oder? Was soll er denn jetzt machen? Er blieb wie versteinert stehen. „Küss mich, Jimin.", wiederholte Yoongi. „Aber-...", „Küss mich einfach.". Jimin hielt kurz inne. Er lehnte sich nach vorne und konnte schon Yoongis Atem auf seinen Lippen spüren. Er war wie hypnotisiert, er sah nur noch Yoongis Lippen, Yoongis Augen, Yoongi. Nur Yoongi.

„JIMIN, YOOOOOOONGI... WO SEID IHR?". Yoongi zog sich zurück, schaute ihm nochmal in die Augen und drehte sich schnell in die Richtung, wo die Rufe herkamen. „Wir sind hier!".

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