Ich öffnete die Augen, doch es war nichts zu erkennen. Und mit nichts, meine ich nichts. Alles um mich herum war weiß. Strahlend weiß. Und so grell, dass sich mein Kopf schon nach diesen 5 Sekunden so anfühlte als würde er gleich in 1000 Teile zerspringen. Dazu brannten meine Augen auch noch. Ich lag auf dem Boden und traute mich nicht wirklich aufzustehen. Kalte schweißperlen liefen mir die Stirn hinunter. Ich dehte meinen Kopf zur Seite. Ich musste Träumen. So etwas hatte ich noch nie gesehen, geschweige denn erlebt. Dieser Ort ging in die Unendlichkeit. Eine gerade Fläche, voller weiß. Der Boden auf dem ich lag, die "Decke" und einfach alles um mich herum. Ob das hier wohl der Himmel ist? Ich war mir wirklich nicht mehr sicher, ob ich noch unter den Lebenden weilte, so surreal wirkte es auf mich. Auch mein Körper fühlte sich nicht gut an. So schwach und zerbrechlich. Es war dieses Gefühl, wie wenn deine Füße einschlafen und gerade wieder anfangen zu erwachen. Genau das war es, nur überall. Inklusive meines Gehirns. Dieses fühlte sich an, wie als wäre es im Mixer zu einem Smoothie verarbeitet worden.
"Willst du nicht mal aufstehen?", ertönte eine scharfe Stimme mit strengem Unterton. Ich blickte nach Oben. Dort streckte eine Frau ihre dürre Hand in meine Richtung um mir auf zu helfen. Ich lächelte sie freundlich an. Als ich aufgestanden war sah ich etwas, was ich nicht wirklich verstand. Mitten in dem Nichts in dem wir standen war ein Loch. Ein tür-formiges Loch und dahinter ein langer grauer Flur. Also ein normaler, mit Normalen Wänden und Decken. Puhh. Zum Glück nicht ganz verrückt.
"Willst du ewig hier herum stehen und den Raum voller Nichts beobachten?", sagte die Frau nicht gerade besonders freundlich. Sie war sehr groß und dünn, fies ausgedrückt hätte man auch magersüchtig sagen können. Ausserdem war sie vom Aussehen her der Inbegriff für spießig.
Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie am Hinterkopf zu dem ordentlichsten Dutt zusammengebunden, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Die einzigen Stränen die heraus guckten waren beabsichtigt vor dem Gesicht. Dann trug sie auch noch eine schmale braune Brille, die ihre klein geratenen Augen ein Stück größer wirken ließen. Volle Lippen und eine riesige Stupsnase."Los folgen Sie mir." Mit diesen Worten verließ sie den "Raum" durch die "Tür" in der "Wand". Ich gehorchte ihren Anweisungen. Wir gingen diesen grauen Flur entlang, zu einer Art Aufzug. "Etage 3.", befahl sie, als wir in ihm standen. Sofort schlossen sich die Türen und er schoss nach oben. Ca. 2 Sekunden dauerte diese Fahrt. Oben angekommen liefen wir wieder einen Flur lang bis zu einem Raum. Dieser war sehr ordentlich. Alles war geordnet und in dem Regal lag jedes der Blätter gerade aufeinander. Mitten im Zimmer stand ein schlicht gehaltener Tisch. Hinter ihm ein schwarzer Drehstuhl aus Leder auf den sich die Frau elegant setzte und vor dem Bürotisch stand ein weißer Hocker. "Nehmen Sie Platz." Daraufhin tat ich dies. Ich beobachtete den Tisch. Vorne stand ein Kleiner Metallschild, graviert mit dem Namen "Helen Carter". Daneben Stifte, angeordnet in einer interessanten Reihenfolge. Alle lagen parallel mit dem selben Abstand (schätzungsweise 1 cm) nebeneinander, sortiert von dem kleinsten zum größten Stift. In der Mitte war eine schwarze Fläche, die aussah wie ein Tablet. Diese Vermutung würde bestätigt als Frau Carter anfing mich "auszufragen".
"Name: Charlie Trampton, Alter: 16, Gewicht: 56kg, Größe 1, 68 m. Angaben soweit korrekt?
"Ähmm, ich denke schon"
"Super. Dann erzählen Sie doch mal ein bisschen von Ihnen."
"Ich weiß nicht so genau..."
" Sie brauchen nicht viel sagen. Sagen sie mir erst einmal, was so ihre Leidenschaften sind."
" Also ich... ähm... auf jeden Fall die Musik. Ich höre Musik, ich mache Musik und wenn ich allein bin, dann tanze ich auch dazu. Aber sonst..."
"Dankesehr. Das genügt auch schon. Eigentlich war diese Frage nur dazu gedacht, um die Stimmung etwas zu lockern. Ich stelle mich am besten selber erst einmal vor. Mein Name ist Helen Carter. Für sie bitte Frau Carter. Mehr ist erstmal irrelevant. Jetzt zu den wichtigen Dingen. Dies hier ist eine neuentwickelte Einrichtung für intelligente Jugendliche. Sie gehören zu unseren 8 Testpersonen, denen wir beibringen, den Verstand, den sie haben zu trainieren. Dies ist ein neuartiger Prozess, der Ihnen einiges einfacher machen wird. Unser Ziel ist es, diese neue Methode später einmal auf alle Jugendlichen anwenden zu können, um unsere Gesellschaft so zu verbessern und zum Fortschritt führen."
"Wow. Halt! Und ich wurde dafür ausgewählt?"
"Ja, wir sehen bei Ihnen hohes Potential. Wir sind der Meinung, dass es viele verschiedene Arten von Intelligenz gibt. Sie werden sehen, dass die Menschen hier, alle aussergewöhnlich sind und man bei vielen warscheinlich erstmal nicht denken würde sie seien besonders clever."
"Ok. Sind sie hier eine Art Lehrerin?"
"Sicherlich. Ich bin auch dafür verantwortlich, Sie einzuweisen und Ihnen alles zu erklären. Sollten sie Fragen haben oder etwas nicht genau verstehen, stehe ich jederzeit zur Verfügung."
"Wie läuft es denn hier ab? Ist es wie ein normales Internat?"
"Nein. Sie werden hier jetzt erst einmal ihre Zeit verbringen. Dazu ist es nicht gestattet jemanden zu kontaktieren. Ebenso, darf dieses Gebäude nicht verlassen werden. Das mag womöglich ein Schock sein, aber es ist dennoch zu beachten. Wenn nicht wird es fatale Auswirkungwn haben, denn das, was wir Ihnen beibringen, ist von der jetztigen Menschheit unmöglich zu begreifen. Sie würden Sie für verrückt erklären, wenn nicht sogar verfolgen, einsperren oder schlimmsten Falls töten. Jetzt haben Sie die einmalige Chance sich noch um zu entscheiden. Dann werden Sie nach Hause geschickt und führen Ihr normales Leben weiter. Damit stelle ich Ihnen die Frage: Sind Sie clever?
"Ja, bin ich."
"Das wollte ich hören, jedoch bringt Ihnen das, ohne uns nicht viel. Also sind sie dabei?
Ich hielt einen kurzen Moment inne. Es wirkte komisch. So unwirklich. Außerdem hatte ich Angst. Wurde ich reingelegt? Niemals. Hier sah alles so professionell aus und die Technik... So etwas hatte ich noch nie gesehen. Außerdem hatte ich die Chance endlich meinem scheiß Leben zu entfliehen. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich sah Frau Carter in die Augen und nickte. " Ja ich bin dabei", ich lächelte sanft. "Diese Entscheidung freut mich ungemein. Details klären wir später in der Gruppe, gleich kommt Candy. Ein sehr netter junger Mann, auch ein Schüler, der jedoch schon ein Jahr hier ist. Er wird Sie herum führen. Warten sie solange hier auf ihn, es wird nicht zulange dauern." Mit diesen Worten erhob sie sich und wollte gerade gehen, als sie sich noch einmal umdrehte. "Willkommen an Bord", sagte sie mit einem arroganten Lächeln und verschwand.
Die Tür ließ sie offen. Zu meiner Freude. Dann konnte ich diesen Candy schon hören, bevor er kam. Ich spekulierte. Ein Typ namens Candy... Schon ein seltsamer Name, er ist bestimmt eine Art junger Justin Biber oder so was.Ich erhob mich und ging in dem Raum auf und ab. Lag warscheinlich an meiner Nervosität. Ich war zudem überrascht, von dem Vertrauen, welches Frau Carter mir entgegen brachte. Ich meine, ich war völlig alleine in ihrem Büro. Plötzlich hörte ich Schritte. Das musste er sein.
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being clever
Teen Fiction8 auf verschiedene Art intelligente Schüler wachen eines Tages plötzlich in einem hoch modernen Gebäude auf und ihnen wird beigebracht, ihren Verstand zu trainieren und richtig einzusetzen um so die Menschenheit und unsere Gesellschaft weiter zu bri...