Schluchzend rennt Paula auf die Toilette und macht sich mühsam den Rasierschaum aus den Haaren und versuchte, die Blutung an ihrem Kopf zu stoppen. Als sie den Großteil geschafft hat, sperrt sie sich in einer Kabine ein. Sie kramte in ihrer Hosentasche und nahm eine Rasierklinge raus...
Was vorher passierte...
Nik und Jonas sitzen sich mal wieder auf Paulas Bank, während der Lehrer kurz etwas kopieren ging. "Na, Paula? Haste die Hausaufgaben für uns?" fragte Jonas mit einem dreisten Grinsen. "N...N...Nein." Paula hatte Angst und wollte am liebsten aus dem Fenster springen, wären sie doch nur im Erdgeschoss. "Hast du nicht? Na gut, dann werden wir dir wohl einen kleinen Denkzettel verpassen müssen. Wir sind so nett und lassen dich entscheiden. Rasierschaum oder mit Edding verkritzeln?" Nik war schon immer ein sadistischer Mensch. Aus irgend einem Grund mochte er es, Leuten zu schaden, egal wie. Paula fing an zu weinen und sie schrie. "Hilfe!" Doch sie konnte nicht weiterschreien, denn Jonas hielt ihr den Mund zu. Ruckartig packt Nik den Rasierschaum aus und richtet den Sprühkopf auf sie. "Das hast du dir selbst zuzuschreiben!" sagte er, und danach feuerte er. Rasierschaum war auf ihrem ganzen Haar verbreitet und als Jonas sie wegschubste fiel sie zu Boden und unglücklicherweise mit dem Kopf auf die Tischkante. Blut breitete sich sofort über dem Boden aus und sie rannte aus dem Klassenzimmer.
Zurück zur Toilette...
[...] Sie kramte in ihrer Hosentasche und nahm eine Rasierklinge raus...
Und setzte an ihrem Handgelenk an. Der Druck der Klinge auf die Pulsader verstärkte sich, als sie sämtliche Erlebnisse ihres Lebens reflektierte... "Schon seit einem halben Jahr geht das so. Keiner will mir helfen. Keine Lehrer, keine Polizei und nicht mal meine Eltern. Es nimmt einfach kein Ende mehr." Als sie zum Schnitt ausholen wollte, öffnete sich die Tür. "Paula? Paula, bist du hier?" Es war Rebecca, ihre beste Freundin. "Geh weg. Ich will nicht, dass du das ansiehst." Paula war verzweifelt und tief entschlossen, ihrem Leben ei Ende zu setzen. "Du willst dich doch nicht umbringen, oder?" Rebecca war besorgt und erschrocken über Paulas Entscheidung. "Es interessiert doch sowieso niemanden!" Paula war immer noch fest von ihrer Entscheidung überzeugt, doch dann redete Rebecca auf sie ein... "Doch, mich interessiert es. Und deine Eltern auch, obwohl sie dir nicht helfen. Wir brauchen dich. Nicht nur als Freund, sondern auch als Klassenkameradin. Du bist Klassenbeste!" "Das sehen Nik und Jonas aber anders." kam entsetzt von Paula. "Lass die doch. Und jetzt komm rein und lass wenigstens deine Wunde verarzten, der Notarzt ist schon unterwegs." Zum Glück ließ sich Paula überreden und öffnete die Kabinentür. Dann fiel sie Rebecca mit Tränen und Blut überlaufen in die Arme und fing laut an zu weinen. "Es wird alles wieder gut. Das verspreche ich dir. Und jetzt komm mit."
Auf dem Weg zum Klassenzimmer konnte Paula nicht aufhören, zu schluchzen. Doch eins konnte man raushören: "Danke. Danke Rebecca. Danke." Als sie dies sagte, kamen Rebecca selbst die Tränen. Doch sie hielt sich zurück. Am Eingang der Klasse stand bereits der Notarzt und empfing sie mit besorgtem Blick. "Wo sind sie verletzt? Geht es ihnen gut? Können sie stehen? Brauchen sie irgendwas?" fragte er hysterisch. "Einfach nur die Wunde verarzten. Dann will ich nach Hause." Paula hatte für diesen Tag genug von Schule und wollte sich in ihrem Zimmer verkriechen. "Ok, mal sehen, was sich machen lässt." Paula nickte.
Während Paula und der Arzt im Nebensaal beschäftigt waren, hielt Rebecca den beiden Jungs Nik und Jonas eine Standpauke. "Was fällt euch ein, Paula so dermaßen fertigzumachen? Was hat sie euch je getan? Wegen euch zwei Idioten hat sie eine Gehirnerschütterung und Selbstmordgedanken! Ein Glück, dass ich sie rechtzeitig gefunden habe! Sonst hätte ich oder jemand anderes sie tot gefunden! Was guckt ihr so behindert?! Ihr habt mich richtig verstanden! Sie wollte sich umbringen wegen euch zwei...Oh Gott. Ich könnte euch-" "Rebecca, wieso schreist du so?" unterbrach sie der Lehrer. "Haben sie nicht zugehört? Wegen Nik und Jonas hat Paula jetzt eine Gehirnerschütterung und Selbstmordgedanken!" Man konnte Herr Bauer ansehen, dass ihm für kurze Zeit das Herz in die Hose rutschte. "Was?! Nik, Jonas, hiermit verweise ich euch der Schule! Ihr habt hier nichts mehr verloren! Raus!" Komplett uneinsichtig guckten sich die beiden an und verließen still den Klassensaal. Als Rebecca ins Nebenzimmer nach Paula schauen wollte, bekam sie ein "Sie hat es verdient! Sie hätte es tun sollen!" Dann ging die Tür des Gebäudes zu. Als Rebecca das Zimmer betrat, sah sie Paula lächeln. "Wie geht es dir?" "Ganz gut. Was war eben los?" "Ich hab Nik und Jonas zusammengeschrien. Das hat der Lehrer mitbekommen und hat sie von der Schule geschmissen. Es ist vorbei. Es hat nun ein Ende." Erneut fielen sich die beiden in die Arme. Und wieder sagte Paula die Worte: "Danke. Danke Rebecca. Danke. Für alles." Diesmal konnte Rebecca die Tränen nicht zurückhalten und weinte auch. Aber aus Freude.
So, das war eine kleine Kurzgeschichte über ein Thema, das nicht gerne behandelt wird, aber leider immer noch aktuell ist. Es nehmen sich zu viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Leben weil sie gemobbt werden. Egal ob Schule, Arbeitsplatz oder auf dem Fußballplatz. Mobbing kann überall passieren und ist nichts schönes für die Betroffenen, vor allem, wenn sie keinerlei Unterstützung haben. Also wenn ihr mitbekommt, dass irgendwo jemand fertiggemacht wird, geht dazwischen und bietet Hilfe an. Es könnte ein Leben retten...
MfG
Sebi vom TiSe - Team
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Maybe just one word [Oneshots]
RandomDies ist eine Ansammlung von Kurzgeschichten. Wir werden versuchen, jede Woche zumindest zwei Kapitel, also Geschichten hinzuzufügen. Wir höffen euch gefallen die Geschichten! MfG Euer TiSe - Team