Drei - Hast du Hobbys?

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Ich zog mir eine schwarze Jeans und ein rotes Top an. Dann schminkte ich mir meine Wimpern, überdeckte meine leichten Augenringe und benutzte etwas Lipgloss.
Später nahm ich mir meine Tasche und packte mir einen Block, zwei Hefte, meine Bücher und mein Federmäppchen ein.
Als ich endlich fertig war, ging ich in die Küche und im nächsten Moment kam auch Lucy.

„Gut siehst du aus!", stellte sie lächelnd fest.
„Danke, aber du siehst auch nicht schlecht aus", gab ich wahrheitsgemäß zurück.
Sie war etwas stärker geschminkt. Sie hatte ihre Augen betont und etwas Lippenstift aufgetragen. Ihre Wangen waren auch leicht geschminkt.
Sie lächelte mich an und bedankte sich.
Wir aßen und währenddessen erklärte sie mir noch ein paar Dinge über die Schule. Ich war wirklich aufgeregt wegen meines ersten Schultages, aber ich versuchte es so gut es ging zu verbergen.

Als es Zeit wurde, verließen wir das Haus und gingen zur nächsten Bushaltestelle, die zwei Minuten entfernt war. Kurze Zeit später kam auch schon der Schulbus.

Lucy setzte sich direkt zu ihren Freunden und bat mich, mich dazu zu setzen, was ich aber höflich ablehnte. Ich wollte nicht, dass die Leute mich mochten, weil ich Lucys „Schwester" war, sondern, weil sie mich nett oder sympathisch fanden.

Also setzte ich mich nach ganz vorne und las etwas in der Schulbroschüre.
Plötzlich hielt der Bus und ich merkte, dass wir schon angekommen waren. Alle inklusive mir stiegen aus und betraten die Schule.

Ich ging ins Sekreteriat, da ich dank Lucys Erklärungen ungefähr wusste, wo es lag.
Guten Tag. Ich bin neu hier, mein Name ist Chloé Bonnet. Mir wurde gesagt, ich sollte meinen Stundenplan hier abholen", stellte ich mich mit einem schüchternen Lächeln vor.
Die Sekretärin blickte von ihrem Computer auf und suchte anscheinend in ihren Formularen nach meinem Stundenplan. Nach einiger Zeit fand sie ihn auch und gab ihn mir.
Guten Tag, Miss Bonnet. Ihre erste Stunde ist Mathematik. Diese findet im Saal 129 Statt. Dafür müssen sie einfach in den Ersten Stock und dann auf die Schilder sehen. Sie sollten das Klassenzimmer recht schnell finden."
Ich bedankte mich und verließ das Sekreteriat.

Dann machte ich mich auf die Suche nach den Treppen, da ich niemanden fragen konnte, weil der Unterricht schon begonen hatte. Ich fand sie nach einigen Metern.
Das war ja doch einfacher als gedacht!
Ich ging die Treppen hoch und sah mich nach den Schildern um, die ich auch schnell fand. Nach ein paar Sekunden stand ich auch schon vor der richtigen Tür.

Ich Klopfte drei mal und betrat den Raum. Alle Blicke waren auf mich gerichtet und ich fragte mich, ob ich hier auch richtig war. Ich sah schnell auf den kleinen Stundenplan neben der Tür und merkte, dass ich doch richtig war.

Endlich fing der Lehrer an zu reden: „Ah, da bist du ja! Das ist eure neue Schülerin, Chloé Bonnet. Sie ist wie gesagt neu hier, also hoffe ich, dass ihr sie gut aufnehmt." Einige Schüler kicherten leicht, da sich Chloé und Bonnet reimten, aber ich fand das eigentlich ganz cool.
Ich trat etwas beschämt weiter ein und musterte die Schüler.

Ich merkte, dass sie auf etwas warteten, also sprach ich los: „Ich bin Chloé Bonnet und 14 Jahre alt. Ich bin vor kurzem aus Frankreich hergezogen und ja."
„Gut, ich würde sagen, du setzt dich auf den freien Platz neben Jane", der Lehrer, der anscheinend Mr. Clark hieß und unser Klassenlehrer war, deutete auf ein Mädchen in der ersten Reihe. Der Platz neben ihr war frei und es schien der einzige freie Platz in der Klasse zu sein. Ich nickte und setzte mich hin.

Mr. Clark fuhr mit seinem Unterricht fort, der wirklich langweilig war, da eine Doppelstunde Mathe direkt morgens nicht das war, was ich unter Spaß verstand und ich das alles schon in Frankreich gelernt hatte.
Außerdem musste ich Jane nach einem Textmatker fragen, da ich meine Textmarker vergessen hatte, was mir etwas peinlich war. „Hey Jane, könntest du mir bitte einen Textmarker leihen?", fragte ich also mit einem netten Lächeln. „Ja, aber nur wenn du aufhörst mich Jane zu nennen und stattdessen einfach J. zu mir sagst" Ich nickte nur, da ich überrascht von der Bissigkeit in ihrer Stimme war. Dies sah man mir anscheinend an, denn sie entschuldigte sich schnell: „Tut mir leid, aber ich hasse diesen Namen und bin es ungewohnt so genannt zu werden." Ich nickte wieder und sie gab mir ihren Textmarker mit dem ich die Textstelle markierte.

Endlich klingelte es zur großen Pause und ich nahm mir alle Zeit der Welt um meine Sachen einzupacken, während die anderen sich extrem hetzten.

Auf einmal standen zwei Mädchen vor meinem Tisch. Die eine groß und kurvig, aber nicht wirklich dick, die andere echt dünn, fast schon mager. Beide waren recht stark geschminkt. Die kurvige stellte sich lächelnd vor: „Ich bin Ava, werde aber eigentlich immer Bim gennant. Meine Freundin ist Louanne, wird aber immer Lou genannt."

Okay, Spitznamen waren hier anscheinend beliebt. Gut zu wissen.
„Freut mich euch kennenzulernen. Ich habe keinen Spitznamen, werde aber hin und wieder C.C. genannt."
Wir gingen zusammen aus der Klasse und Lou erklärte mir, dass jeder in der ersten Woche hier in der Schule einen Spitznamen bekam, der zu einem passte. Man durfte ihn sich nicht selbst aussuchen.

„Hast du Hobbys?", fragte mich Bim. Ich nickte „Ich singe und tanze, wieso?"
„Du kannst dich hier bei Aktivitäten einschreiben", Lou zeigte mir eine Liste, die auch in der Broschüre war. Es gab drei Dinge, die mich ansprachen:
Der Chor, Hiphop und „normaler Tanz", was auch immer das bedeutete. Außerdem konnte man sich auch noch für Sport, schwimmen oder die Schülerzeitung einschreiben, was mich weniger interessierte.
„Ich werde darüber nachdenken", gab ich ihnen zurück als es zur nächsten Stunde klingelte.

Der Tag verlief sonst ganz gut und ich führte mit J. auch ein wenig Smalltalk.

Ein paar Stunden später durften wir auch schon wieder nach Hause und das tat ich dann auch.
Zu Hause warteten auch schon das Mittagessen und mein neues Handy auf Lucy und mich.
Mein neues Handy war ein IPhone 6S in rosegold, was ich echt ein wenig übertrieben fand, da mir auch schon ein Handy gereicht hätte, mit dem man nur anrufen konnte.

Beim Essen fragten mich alle, wie mein erster Tag gewesen ist und ich erzählte ihnen alles.
„Mir wurde auch etwas von Aktivitäten erzählt. Es steht auch in der Broschüre und in der Schule gibt es ein großes Plakat, auf dem alles draufsteht"

Nun fragte Lucy mich: „Was würde dich denn ansprechen?"
„Tanzen, Hiphop und der Chor. Zwei mal tanzen, weil ich nicht weiß, was ich mir unter Tanz vorstellen soll", antwortete ich.

Nun sah ich Pascal und Eric mit einem bettelnden Blick an, während sie zu überlegen schienen, ob sie es mir erlauben sollten.

Um mich abzulenken aß ich den ersten Bissen meines Essens und spuckte ihn fast wieder aus. Heute hatten sie scharf gekocht und ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen.

Anstelle der erhofften Worte kamen Flammen aus meinem Mund. Ich speihte echtes Feuer. Ich speihte echtes Feuer!
Aber ich verbrannte mich nicht einmal!
Alle sahen mich verdutzt an. Nach ein paar Sekunden stand ich auf und rannte einfach in mein Zimmer.

Das konnte doch nicht wahr sein! Ich setzte mich auf mein Bett und realisierte, was gerade passiert war. Ich konnte es nicht fassen, aber es war wahr.

Auf einmal klopfte es an meiner Tür...

Flammen aus EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt