Kapitel 1

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Ich heiße Alice und Tanzen ist mein Leben. Mein größter Traum ist es, eine berühmte Tänzerin zu werden. Daher bewarb ich mich an der Akademy of Dance in Australien.

Jetzt 2 Monate nach meiner Anmeldung hielt ich den Brief mit dem Antwortschreiben der Schule in den Händen. Meine Hände zitterten vor Aufregung und ich hatte schreckliche Angst davor, den Brief zu öffnen, da es auch eine Absage sein könnte.

Nach gut 10 Minuten in denen ich unschlüssig in der Küche gestanden hatte und zwischen öffnen und nicht öffnen schwankte, kam mein großer Bruder in die Küche. Anfangs verstand er nicht, was mit mir los war, doch als er den Brief in meinen Händen sah, ging ihm ein Licht auf.

Er grinste mich an und riss mir den Umschlag aus der Hand. Er begann, das Kuvert langsam zu öffnen. Ich wollte es ihm weg nehmen, doch er war um einen Kopf größer als ich, daher war das Kuvert unerreichbar für mich. "Gib es her! Es gehört mit!", rief ich und versuchte, durch hüpfen an den halb geöffneten Umschlag ran zu kommen. "Du öffnest es doch sowieso nicht", meinte mein Bruder und rannte aus der Küche. "Lukas!", rief ich warnend und rannte hinter ihm her.

Nach geschätzten 20 Runden durch das gesamte Haus, in denen ich meinen sehr sportlichen Bruder, nicht erreichen konnte, gab ich auf und ließ mich erschöpft auf die Couch fallen.

"Ok, mach es auf", gab ich genervt nach und vergrub mein Gesicht in einem Kissen.

Als ich wieder auf sah, hatte Lukas sich vor mir aufgebaut und räusperte sich gespielt. Er begann zu reden: "Sehr geehrte Mrs. Grace... blablabla... wir möchten ihnen mitteilen, dass sie leider nicht an unserer Schule angenommen wurden... blablabla..."

"Was?!", rief ich und riss ich den Zettel aus der Hand. Ich überflog den Text, bis ich an der Stelle ankam an der mitgeteilt wurde ob man angenommen wurde oder nicht.

"Angenommen!", schrie ich und tanzte vor Freude, Freudentränen rannen meine Wangen herab und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln.

Doch meine Freudenstimmung schlug schlagartig um und ich sah meinen Bruder wütend an. "Wie konntest du mir nur solch einen Schrecken einjagen?" Nun rannen Tränen des Frusts über meine Wangen. Lukas nahm mich tröstend in den Arm doch ich stieß ihn von mit und schlug auf seine durchtrainierte Brust. Doch ich denke mir tat es mehr weh, wie ihm. Lachen hielt er meine Fäuste fest und zog mich in eine Umarmung.

"Es tut mir leid. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen." Ich hörte ein Lächeln in seiner Stimme und musste ebenfalls lächeln. Zwar waren wir meistens gemein zueinander und ließen kaum eine Gelegenheit aus uns gegenseitig zu ärgern, doch wir hatten uns trotzdem lieb. So war das eben bei Geschwistern. Ich würde Lukas bestimmt sehr vermissen.

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