Die L.A. Kings

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„Was?“ Ich war total entsetzt. Wieso wurde er verschoben? Aus welchem Grund? „Der Flashmob ist geplatzt, weil Taylor die beschissene Kamera geschrottet hat!“ schrie Chris los. Er war sauer. Ist ja auch verständlich. Chris war derjenige mit der Idee und er plante alles penibel genau. Er wollte nicht, dass irgendetwas schief ging. Es wäre ja auch mies, wenn wir tanzen und uns plötzlich gegenseitig umrennen, weil wir zu wenig Platz haben.
Ich verdrehte die Augen und ließ den Kopf hängen. So ein Vollidiot. Taylor ist der Technikfreak unter uns. Alles was mit Elektronik oder Ähnlichem zu tun hat, übernimmt er und ausgerechnet er macht die einzige Kamera kaputt, die unserer Crew zur Zeit zur Verfügung steht. Na super. Sowas ist doch echt Schicksal!
„Und was jetzt?“ fragte ich nach einer Weile des Schweigens. „Na ja… Der Flashmob fällt vorerst ins Wasser. Wir müssen warten, bis Taylor eine neue Kamera aufgetrieben hat.“ erklärte Chris. „Na ganz toll.“ Stöhnte Su. Das alles neu zu planen wird schwierig. Allein schon wegen Max. Heute wäre der perfekte Tag gewesen, da die Streife, welche sonst immer auf dem Bahnhof unterwegs ist, mit in der Innenstadt gebraucht wurde. Dort ist irgend so eine Demonstration. Die Polizei rechnete mit Auseinandersetzungen. Es war wie für uns gemacht und dann macht Taylor die Kamera kaputt. Jetzt müssen wir warten bis es sich wieder mal ergibt.

Ach so. Ihr fragt euch bestimmt wer Max ist, den ich da vorhin mal so kurz erwähnt habe. Max ist ein Sprayer und auch ein guter Tänzer. Aber in erster Linie ist er für alle Graffitis unserer Crew verantwortlich. Max hat ein wahnsinniges Talent. Ich hoffe ja irgendwann damit Geld zu machen. Erstens, weil ich keine Lust hab arbeiten zu gehen und zweitens, weil es hier viele oder besser gesagt alle verdient haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist manches nicht gerade legal, was wir machen.

„Na los, lasst uns zum Treffpunkt fahren.“ Chris klang genauso niedergeschlagen, wie die Stimmung zur Zeit war. Völlig auf dem Tiefpunkt. „Tut mir Leid Leute, aber ich muss nochmal weg. Wir sehen uns heute Abend.“ Entschuldigte sich Su. So waren wir nur noch zu Zweit.
 „Steig ein Kleine.“ Sagte Chris, als wir an seinem Auto angekommen waren und grinste mich blöd an. Ich verdrehte die Augen. „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du mich so nennst.“ Motzte ich, während ich einstieg.  „Ja ich weiß.“ Lachte er. „Deswegen mach ich das auch so gerne.“ Chris stieg ins Auto und fuhr los.
Der „Treffpunkt“ war im Grunde nur ein einfaches Haus etwas außerhalb unseres Stadtviertels. Wir hatten alles komplett Umgebaut und die Einrichtung geändert, sodass man darin tanzen kann. Der Treffpunkt war von Anfang an zum Tanzen da, gleichzeitig auch ein Unterschlupf. Es war das Haus der L.A. Kings.
Wir gingen hinein und zu meinem Erstaunen musste ich feststellen, dass fast alle schon wieder hier waren. Nicht das es mich störte, aber es verwunderte mich. Nach dem Disaster mit der Kamera ging ich davon aus, dass sich die Meisten erst mal auf den Weg nach Hause machen.
Tay war auch schon da. Er saß vor seinem Computer, völlig darin versunken. Chris hatte mir klipp & klar gesagt ich solle Tay nicht nochmal auf die zerstörte Kamera ansprechen, da er sich dafür selber hasste. Zugegeben ich war zunächst total sauer auf Taylor, doch im Endeffekt war es ja nicht seine Absicht. Ich wäre am liebsten zu ihm gegangen, aber ich musste es Chris versprechen nichts zu sagen.
Tay, so nannte ich ihn liebevoll, war einer meiner besten Freude. Ähnlich wie Chris bloß mit dem Unterschied, dass ich Chris länger kenne. Woher genau ich Chris eigentlich kenne, weiß ich gar nicht so genau. Er war einfach immer da!

Sein vollständiger Name ist Chris Parker. Nur damit ihr mal ein ungefähres Bild von ihm habt. Chris ist durchschnittlich groß, braue Haar, Undercut und er ist verdammt heiß. Durch das Krafttraining , was er hauptsächlich wegen dem Tanzen macht, hat er einen Sixpack. Chris ist eben ein typischer Mädchenschwarm, was er auch gerne mal ausnutzt.
Vor ein paar Jahren, ungefähr zu der Zeit als wir Taylor kennen lernten, gründete sich unsere Crew. Zunächst waren wir zu dritt. Später kamen Max, Su und die ganzen anderen, die heute zu den L.A. Kings gehören. Für mich ist die Crew wie eine Familie, einfach unbezahlbar.

Free Style Session (Step-Up FF)Where stories live. Discover now