T A G 4
'Graue Pappe', dachte ich und schob die widerwärtige Cafeteriapampe auf meinem Teller hin und her.
Das Geschnatter, Getratsche, Gekichere der anderen war für mich schon vor langer Zeit zu einem einzigen, monotonen Hintergrundgeräusch verschmolzen. Das hier war nicht das echte Leben.
Ich war so sehr in meiner eigenen glücklichen Welt gefangen, dass ich wohl nicht mitbekommen hätte, wenn sich mir irgendjemand auch nur nähern würde."Piper."
Mein Herz raste, meine Pupillen weiteten sich, meine Finger waren schweißgetränkt.
Ich lag falsch. Adam allein vermochte es, mich aus meiner Traumwelt zu reißen.
Zwischen all den grauen Gestalten schien er mir regelrecht entgegen zu leuchten. Er war real."Adam", krächzte ich.
"Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er höflich.Seine raue, tiefe Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken.
Ich traute meiner Stimme nicht und so nickte ich lediglich, ohne ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.Ich wollte nie wieder den Blick von ihm abwenden.
Er war meine Realität.24/05/2017