Kapitel 2

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Nachdem mein 100 seitiger Notizblock voll gemalt war, konnte ich mir nun nicht nur überlegen wo ich jetzt meine ganzen Infos notieren sollte, sondern auch noch, ob ich mich jetzt dazu entscheiden sollte wirklich 1 Jahr nach Los Angeles zu ziehen.

Nach 3 Stunden, einem ungefähr 800 Meter Lauf durch mein Büro und 2 Kopfschmerztabletten ging die Tür zu meinem Büro auf und mein Chef kam mit knall rotem Kopf und Schweißtropfen auf der Stirn, ohne zu klopfen, hinein. ''Ich weiß nicht ob es Ihnen bereits aufgefallen ist, aber es befindet sich niemand mehr in der Firma außer uns Zweien.'' Erstaunt und mit erhobenen Blickes schaute ich aus der offenen Türe. ''Oh weia. Ich habe total die Zeit vergessen. Es tut mir Leid.'' antwortete ich hektisch und überlegte erst ob ich ihm nun meine Entscheidung mitteilen sollte oder ob ich mit meinen Überlegungen bis Morgen Zeit hätte.

Marc wendete sich, nach seiner Anmerkung, mit dem Rücken zu mir und wollte gerade mein Büro verlassen, als es plötzlich wie aus mir heraus platzte ''Ich mach's!'' rief ich ihm hinterher. Oh man, eigentlich wollte ich Marc morgen erst von meiner Entscheidung berichten doch irgendwie kam es so aus mir heraus. ''Dankeschön. Ich werde Ihnen auf jedenfall den Hin und Rückflug bezahlen, darüber brauchen sie sich keine Sorgen machen. Ich rechne es Ihnen auf alle Fälle hoch an.''

sprach er mit einem breitem Lächeln im Gesicht und auch seine Schweißtropfen wischte er sich mit einem weißen Tuch von der Stirn.

Er verließ das Büro und schloss die Tür hinter sich. Nach ungefähr 5 Minuten die ich noch in meinem Bürostuhl saß, fuhr ich nun auch den PC herunter und lief Richtung Aufzug. Ich schaute auf meine Uhr und es fiel mir auf das es schon etwas nach 20 Uhr war.

Ich rannte zum Bahnhof und stieg in den Zug ein um nach Hause zu fahren. Ich setzte mich in einen Vierer Sitz an meinen Lieblingsplatz am Fenster, setzte meine weißen Kopfhörer auf und wollte meinen Gedanken freien Lauf lassen, bis ich bemerkte das mich ein junger Mann meines Alters mit kurzen schwarzen Haaren und dunklen Augen beobachtete. Er sah gut aus, musste ich mir gestehen, doch ein Flirt nebenbei ist zur Zeit nicht drin. Auf einmal stand er auf und kam zu mir, da neben mir Plätze frei waren. Ich setzte meine Kopfhörer ab und bemerkte das meine Musik deutlich von Außen zu hören war.

''Hallo.'' lächelte ich Ihn an ''Hat es einen bestimmten Grund, dass Sie sich neben mich gesetzt haben?'' - ''Mein Name ist René.'' sprach er und streckte seine Hand nach mir aus ''Mein Name ist Linda.'' gab ich nur als Antwort und erhoffte mir, dass er mir einen Grund für sein Verhalten dar legen würde, doch eine Zeit lang kam nichts. ''Du hörst Linkin Park, richtig?'' bemerkte er nach längerem Schweigen. ''Ja. Magst du Sie?'' fragte ich neugierig. ''Ja, ich höre sie selbst sehr gerne und auch oft. Sie sind cool.'' strahlte er mit seinem breiten Grinsen und seinen strahlend weißen Zähnen. ''Hörst du gerne Rock?'' Ich merkte, dass er sich sehr für Musik interessierte. ''Ja. Ich höre eigentlich Alles.'' gab ich wieder. ''Es mag zwar blöd klingen für einen Jungen, aber kennst du Tokio Hotel?'' Ich verneinte es mit einem Kopfschütteln. René sah mich geschockt an. ''WAS? Du kennst kein Tokio Hotel? Das ist aber Außergewöhnlich. Du kannst es dir ja mal zuhause anhören wenn du magst. Ich mag ihre Musik.'' - ''Aha. Nun ja, wenn du das sagst, wird es wohl nicht so schlecht sein.''

''Wollen wir uns vielleicht mal treffen? Du kannst mir ja schreiben wenn du Lust hast. Hier ist meine Nummer. Ich muss aussteigen, ciao bella.'' - ''Tschüss.'' sprach ich leise aber doch verständlich. Bis ich realisierte das er aussteigen musste, griff ich mit meinen Händen in meine Jackentasche, woraus ich einen kleinen Zettel hinaus zog mit einer Handynummer und dem Namen René darauf. Für einen kurzen Moment blickte ich auf den Zettel und war in meine Tagträume verfallen, bis auf einmal mein Handy vibrierte. Den Zettel steckte ich zurück in meine Jackentasche und holte mein Handy hinaus. Es war Werbung die mich darauf aufmerksam machte mein Handy wieder auf laden zu müssen. Nachdem ich es gelesen habe, schloss ich das Menü wieder, setzte meine Kopfhörer erneut auf und ließ meine Playlist weiter laufen und meine Traumwelt öffnete wieder seine Forten bis der Zug hielt und ich aussteigen musste.

Zimmer 483 || Bill KaulitzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt