Eine Beziehung mit vielen Hindernissen

6 Monate zuvor

Ich stehe grade in der Küche um die Einkäufe einzuräumen. Doch ich merke das mein Freund auf einmal hinter mir steht. Ich drehe mich um und merke seine geröteten Augen die er nur hat, wenn er Alkohol getrunken hat.

"Alina kannst du mir was zu essen machen. Ich habe Hunger", lallt er.

So geht das schon seit einigen Wochen. Ich habe langsam keine Ahnung mehr was ich machen soll. Er ist nicht mehr der Typ in den ich mich verliebt habe. Ich fühle mich eher wie eine Bedienstete, die ihm jeden Tag was zu essen machen soll und immer einkaufen muss. Er macht das nie. Ich habe mich bereits daran gewöhnt, das es so ist.

"Was soll ich dir machen, Tyler?", frage ich ihn und kann dabei den genervten Unterton in meiner Stimme nicht verhindern.
Doch zum Glück bemerkt er es nicht. Das kann nur an dem Alkohol liegen.

"Mach mir eine Pizza und bringe mir am besten noch ein Bier ins Wohnzimmer. Ich habe noch ein paar Kumpels eingeladen, die später kommen werden. Ich hoffe für dich das wir noch genug Alkohol da haben. Sonst kannst du gleich nochmal los gehen und uns was besorgen", sagt er mit einer Stimme die keine Widerworte zulässt.

Ich versuche es immer zu verhindern ihm Alkohol zu kaufen. Doch es lässt sich nicht immer vermeiden.

"Ja mache ich", sage ich um einen Streit aus dem Weg zu gehen.

Er kommt auf mich zu und ich weiß das er mich küssen will. Ich versuche ihm auszuweichen, doch er hält mich fest und drückt seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss, aber nur um ihn nicht wütend zu machen. Ich weiß ja was beim letzten mal passiert ist als ich es nicht getan habe. Und das will ich ganz bestimmt nicht noch einmal erleben.

Sein Zunge streift meine Unterlippe und ich gewähre ihm widerwillig Einlass. Ich schmecke sofort den Alkohol, doch ich darf mich nicht aus dem Kuss zurückziehen. Als er sich ein paar Sekunden später von mir löst atme ich erleichtert auf. Er geht sofort ins Wohnzimmer.

Ich mache ihm sofort die Pizza in den Backofen. Um ihn nicht länger warten zu lassen hole ich ihm ein Bier aus dem Kühlschrank.
Ich gehe ins Wohnzimmer und sehe wie Tyler auf der Couch liegt. Er guckt sich irgendetwas im Fernsehen an.
"Hier ist dein Bier und die Pizza ist in 10 Minuten fertig."
Er nickt nur und nimmt mir das Bier aus der Hand. Ich gehe wieder zurück in die Küche und räume die restlichen Einkaufssachen in den Kühlschrank.

Danach schreibe ich noch schnell meiner besten Freundin Sabrina eine Nachricht ob ich nachher zu ihr kommen kann. Ich muss einfach mit jemanden reden. Und ihm ist sowieso egal wo ich mich aufhalte. Hauptsache er kann nachher mit seinen Jungs in ruhe Fußball gucken. Ich würde sowieso nur stören. Als die Pizza fertig ist bringe ich sie ihm. Um nicht länger in seiner nähe sein zu müssen will ich grade zu Tür raus, doch Tyler hält mich auf.

"Alina, sind wir jetzt schon so weit gekommen das du mir ohne was zu sagen einfach gehst?", fragt er.

"In den letzten Wochen hat es dich auch nicht gestört wenn ich es gemacht habe." Ich knalle die Tür zu unserem Haus zu.
Ich habe keine lust mit ihm zu reden. Und vielleicht merkt er auch endlich mal, das ich mir nicht immer alles von ihm gefallen lassen muss. Und sein Alkohol kann er sich auch allein besorgen gehen. Ich kann doch nicht immer das machen was er von mir verlangt. Auch wenn ich weiß, dass das nachher Konsequenzen haben wird. Es ist mir erstaunlicherweise egal.