Kapitel 19

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Ich dachte die ganze Zeit über Dean nach, sodass ich gar nicht merkte wie schnell die Zeit verging. Ein Blick aus dem Fenster genügte mir, damit ich wusste, dass es schon Nacht war.
Ich stand von meinem Bett auf und zog mir meine Schlafsachen an, dann ging ich wieder ins Bett und deckte mich zu. Ich nahm mein Handy und sah, dass ich eine neue Nachricht hatte.

Von Alex:

Hey, alles in Ordnung? Du bist in letzter Zeit anders?

Ja, ich war in letzter Zeit wirklich anders. Ich war öfters in Gedanken versunken. Alex war einer meiner besten Freunde und merkte immer wenn etwas nicht in Ordnung war und sonst erzählte ich es ihm auch, aber ich hatte letztens herausgefunden, dass er in meinem Zimmer geschlichen war. Ich wollte ihn darauf ansprechen. Aber wenn er es doch nicht war, dann wäre es keine so gute Idee ihn zu fragen.
Sein Handy war in meinem Zimmer, deshalb musste er in meinem Zimmer gewesen sein, aber ich konnte es einfach nicht glauben.
Ich konnte nicht glauben, dass er, Alex, sich vielleicht jede Nacht in mein Zimmer schlich.
Und da kam mir eine Idee. Wenn sich diese Nacht wieder jemand in mein Zimmer schleichen würde, ich aber wach sein würde, dann konnte ich Alex gleich zur Rede stellen.
Ich legte mein Handy weg, ich schrieb Alex nicht mehr zurück.

Ich schaltete die Lampe neben mir aus und legte mich so hin, das ich einen guten Blick auf die Balkontür hatte. Meine eine Hand legte ich nah am Schalter von meiner Lampe, damit ich schnell das Licht anmachen konnte. Ich hielt die Augen offen und versuchte mein Atem so zu halten, das es regelmäßig, wie wenn ich schlafen würde, ist. Das klappte sofort und ich musste nur noch warten.

Da es mir heute so gut ging, nachdem ich das Getränk getrunken hatte, konnte ich gut wach bleiben.
Ich dachte immer wieder darüber nach, was ich machen würde, wenn ich Alex erwischen würde, aber mir fiel nichts ein. Also ließ ich das und konzentrierte mich wieder auf die Balkontür.

Plötzlich huschte ein Schatten vor der Tür. Ich bewegte mich nicht und sah weiter auf die Tür. Der Schatten blieb vor der Tür stehen und ich hörte wie er an der Tür rüttelte, dann war die Tür offen. Ich wusste nicht wie derjenige das geschafft hatte, aber es machte mir Angst, dass er das so leicht hinbekommen hatte. Die Tür wurde aufgeschwungen und eine leichte Brise wehte durchs Zimmer. Derjenige der die Tür aufgemacht hatte, ging rein in die Mitte vom Zimmer. Das war meine Chance. Ich handelte ohne zu zögern und tat das was ich schon die ganze Zeit durchgeplant hatte. Ich griff mit meiner Hand nach dem Schalter und betätigte ihn. Gleichzeitig stand ich vom Bett auf. Das Zimmer wurde erleuchtet, während mein Blick unverwandt auf die Gestalt in meinem Zimmer gerichtet war. Mein Gegenüber stand starr dort und war überrascht von meiner Aktion.

Ich sah ihn an und meine Augen weiteten sich.

Nein das konnte nicht möglich sein!

Nein!

Nein! Nein! Nein!!!

Wieso?

Ich schüttelte den Kopf, ich wollte es nicht wahr haben.

"Dean?" fragte ich, meine Stimmer war leise, aber ich wusste, dass er mich hören konnte. "Wi- Wieso? ... Was?" fragte ich, außer Stande einen Richtigen Satz zu sagen.

Er sah mich an, er hatte sich anscheinend wieder vom Schock erholt. "Ich kann es dir erklären" sagte er aufrichtig.

Ich biss mir auf die Unterlippe und atmete tief durch. "Dann los." entgegnete ich emotionslos. Ich hatte heute gemerkt, dass ich mich langsam in ihn verliebte und jetzt fand ich heraus, dass er immer in mein Zimmer geschlichen war. Ich brauchte wirklich eine Erklärung.

"Ich- ... Als ich dich das erste Mal gesehen hatte, warst du im Park, auf einer Bank. Das war etwas länger als eine Woche her", fing er an zu erzählen. Ich hörte ihn zu und merkte, dass es der Tag gewesen sein muss, an den ich mich später nicht mehr erinnern konnte. "Du solltest vielleicht auch wissen, dass ich ein Vampir bin" erzählte er weiter.

Ein Vampir?

Ich sah ihn geschockt an. Vampire gab es doch nicht, das war alles nur erfunden!

Dean sah auf den Boden und redete weiter. "Ich- Ich trinke Blut eigentlich nicht direkt von Menschen. Aber als ich dich sah, das war mein Verlangen so groß nach- deinem Blut. Ich hatte länger nicht mehr Blut getrunken und konnte es nicht so gut kontrollieren wie sonst... Ich hatte schon mal von Menschen getrunken, konnte mich aber eigentlich immer gut beherrschen. Ich hab dich also verfolgt, weil du weggelaufen bist und dann im Wald war das Verlangen so groß, dass ich dein Blut trank. Ich war kurz davor dich zu töten, aber- ich... ich konnte es nicht. Wahrscheinlich hälst du mich für kaltblütig, weil ich einfach jemanden unschuldigen das Blut aussauge... Und ich hätte dich fast getötet... Aber wie gesagt ich konnte es nicht. Du warst irgendwie so anders, als die Menschen denen ich bis jetzt begegnet bin, du hattest etwas an dich und du warst so wunderschön. Ich wollte und konnte dich nicht töten, aber du hattest schon so viel Blut verloren, dass du nicht mehr hättest lange leben können, ich wollte nicht dass du stirbst, deshalb habe ich dich verwandelt, in ein Vampir... Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe, es tut mir leid was ich damals getan habe, ich hätte mein Verlangen besser kontrollieren sollen... Es tut mir einfach so leid. " Er sah mich traurig an und ich wusste, dass er jedes Wort, was er sagte ehrlich meinte. "Es tut mir so unglaublich leid. Du hättest ein besseres Leben verdient und ich weiß, dass nichts mein Verhalten rechtfertigen könnte. Ich weiß, dass du mir wahrscheinlich nie verzeihen wirst, für das was ich getan habe. Es tut mir einfach so leid. Ich habe egoistisch gehandelt! Ich habe in dem Moment nur daran gedacht was ich wollte. Und ich wollte dich... Ich wollte dich danach nicht sterben lassen, sondern verwandeln, weil ich dich für mich haben wollte. Ich wollte, dass du an meiner Seite bist, als Vampir, denn ich- ... ich hatte mich in dem Moment, als du in meinem Armen lagst, in dich verliebt, als ich dich anblickte, sah ich diesen besonderen Funken in deinen Augen... Es klingt vielleicht komisch, aber ich hatte mich nun mal in diesem Moment in dich verliebt... Aber es war zu spät, ich hatte schon dein Blut getrunken und ich wollte nicht, dass du stirbst. Ich hatte mich gerade in dich verliebt und schon solltest du weggehen, das wollte ich nicht zu lassen... Ich weiß das entschuldigt nicht das, was ich getan hatte, aber ich will, dass du dies weißt, schließlich bin ich dir wenigstens das schuldig."

Ich hatte ihn die ganze Zeit zu gehört. Aber was er mir sagte, das war zu viel! Er war ein Vampir, er hat Menschen getötet. Er hatte fast mich getötet. Er behauptet ich sei auch ein Vampir. Und er hatte sich in mich verliebt... Ich setzte mich auf's Bett und starrte auf die gegenüberliegende Wand und dachte über alles nach was er mir erzählt hatte. Ich konnte das alles nicht glauben, aber ich wusste dass es stimmte, ich wusste dass alles was er gesagt hatte die Wahrheit war.

Plötzlich blitzte vor meinem inneren Auge eine Erinnerung auf. Die Erinnerung an den Tag, wo ich im Park gewesen war.

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Vielen lieben Dank für die inzwischen 500 Reads!! :D <3

Dieses Kapitel ist diesmal etwas länger, das nächste wird auch wieder lang werden. :)

Und nochmal Danke! :*

This day, I don't remember [Edit]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt