Ein paar Minuten später stolperte eine sehr gestresst aussehende Hermine in ihr Abteil.
„Bei Merlin, hier seid ihr. Der Verkehr in London war die Hölle. Ich dachte schon, ich schaffe es nicht mehr rechtzeitig", schnaufte sie. Ron sprang sofort glücklich auf, nahm Hermine zärtlich in den Arm und küsste sie. Dies schien Hermine sichtlich zu beruhigen und sie lies sich auf einen Sitz fallen, während Ron ihren Koffer auf der Ablage verstaute. Erst dann begrüßte Hermine auch die anderen.
„Warum bist du nicht einfach hierher appariert?", fragte Harry interessiert.
„Weil meine Eltern mich unbedingt noch ein letztes Mal zum Hogwarts Express bringen wollten. Für sie als Muggel ist das jedes Mal wieder ein total aufregendes Ereignis.", seufzte Hermine.
Der Rest der Zugfahrt verlief recht entspannt. Sie kauften sich Süßigkeiten vom Süßigkeitenwagen, tauschten Geschichten aus ihren Ferien aus und waren einfach rundum glücklich wieder alle beisammen zu sein.
Als der Zug am Abend in Hogsmeade hielt war es bereits dunkel geworden. Gemeinsam stiegen sie auf den leicht beleuchteten Bahnsteig und warteten auf eine leere Kutsche, die sie nach Hogwarts bringen würde. Harrys Blick fiel auf Malfoys blonden Haarschopf, auf den das fahle Licht einer Laterne schien, wodurch seine Haut noch bleicher wirkte. Malfoy stand neben seinem besten Freund Blaise Zabini, wirkte jedoch ziemlich abwesend und distanziert. Er lies seine Schultern hängen, anstatt seine, für die Malfoys typische, aufrechte Haltung einzunehmen. Harry fragte sich weshalb er so müde und missmutig wirkte, obwohl er doch nicht mehr unter dem Befehl Voldemorts stand und auch nicht mehr unter Druck gesetzt wurde.
Harrys Gedankengang wurde durch Ginny unterbrochen, die seine Hand nahm und ihn zu einer bereitstehenden Kutsche zog. Plötzlich wurde Harry wieder von einer kindlichen Aufregung gepackt. Bald würde er wieder in Hogwarts sein, seinem einzigen wirklichen Zuhause.
Als die Kutsche vor dem gewaltigen Eingangstor von Hogwarts hielt sprangen die sechs jungen Erwachsenen aufgeregt aus ihr heraus.
„Ist es nicht unglaublich wieder hier zu sein?", fragte Hermine, die ihren Kopf in den Nacken gelegt hatte und ihren Blick über die vielen Mauern und Türme des Schlosses wandern lies.
Die anderen taten es ihr gleich, bevor sie nickten und gemeinsam in die Eingangshalle traten.
Dort hatten sich die restlichen Achtklässler bereits zusammen gefunden, deren Anwesenheit gerade von Professor Mcgonnagal kontrolliert wurde.
„Da wir ja nun vollzählig sind...", begann sie nachdem sie alle Namen auf der Liste abgehakt hatte.
„...können wir ja anfangen. Zuallererst möchte ich Ihnen danken, dass sie sich dafür entschieden haben, ihr letztes Ausbildungsjahr zu wiederholen. Ich freue mich sehr sie alle wieder hier begrüßen zu können. Da wir nun aber einen Jahrgang mehr als gewöhnlich haben, mussten wir einige Änderungen vornehmen. Sie werden nicht in ihre üblichen Häuser zurückkehren, da dort kein Platz mehr ist, deshalb haben wir den Astronomieturm für sie herrichten lassen. Sie werden dort alle gemeinsam wohnen. Es gibt einen Gemeinschaftsraum und ihre Schlafsäle werden sie sich immer zu zweit teilen, die Zimmeraufteilung ist hierbei Ihnen selbst überlassen. In der großen Halle wird es einen weiteren Tisch außschließlich für die Achtklässler geben. Ihre Stundenpläne liegen auf ihm aus und das Passwort zum Astronomieturm lautet 'Sphinx'. Sie können sich nun in die große Halle begeben. Das Festessen wird in kürze beginnen, sobald die Erstklässler eingetroffen sind."
Mit diesen Worten rauschte sie auch schon davon.
Die Achtklässler traten gemeinsam in die große Halle und liefen auf den extra für sie hergerichteten Tisch zu. Harry und Neville trennten sich von Ginny und Luna, die in Richtung Gryffindor- und Ravenclawtisch davongingen.
„Ist das nicht fantastisch? Ein ganzer Turm nur für unseren Jahrgang. Und dabei sind nicht einmal alle zurück gekommen. Es wird viel ruhiger im Gemeinschaftsraum sein, so dass man sich wirklich auf seine Hausaufgaben konzentrieren kann.", strahlte Hermine.
Ron schüttelte zweifelnd den Kopf.
„Ich weiß ja nicht. Ein Gemeinschaftsraum mit den Slytherins? So hatte ich mir dieses Jahr eigentlich nicht vorgestellt."
„Ach, komm schon Ron. So schlimm wird das nicht und außerdem sind gar nicht so viele von denen zurück.", versuchte Hermine ihn aufzuheitern und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange.
Nachdem die neuen Erstklässler in ihre Häuser einsortiert worden waren und Professor Mcgonnagal noch eine kurze Rede gehalten hatte, erschien endlich das Festessen auf den Tischen. Harry schaufelte sich sofort eine große Portion auf seinen Teller und begann zu essen. Die große Halle war erfüllt von lautem Geschwätz und dem Klirren des Geschirrs. Harry fühlte sich rundum wohl bis er seinen Blick den Tisch entlanggleiten lies und er wieder Mal an Draco Malfoy hängen blieb. Malfoy hatte sein Essen kaum angerührt und stocherte nur gedankenverloren darin herum. Harry kam nicht drum herum sich mal wieder zu fragen was nur mit dem blonden Jungen los war. Doch in genau diesem Moment hob besagter blonder Junge den Kopf, zog eine Augenbraue nach oben und blickte Harry direkt in die Augen. Harry rührte sich nicht. Er starrte einfach nur weiter in diese schönen hellgrauen Augen, bis er sich in ihnen verlor.
„Das ist eine wunderbare Idee. Findest du nicht auch Harry?"
Harry zuckte zusammen als Hermines Stimme ihn zurück in die Realität holte.
„Entschuldige Mine, aber über was habt ihr geredet?", fragte Harry verwirrt, was Hermine zum Lachen brachte.
„Ron hatte die Idee morgen Nachmittag im See schwimmen zu gehen. Es ist ja noch warm draußen. Kommst du mit?"
„Ja, gerne. Ich frage gleich auch noch Ginny ob sie mitkommen möchte.", sagte Harry.
Er schaute noch einmal zu Malfoy, doch dieser hatte sich wieder seinem Essen zugewandt.

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Another Drarry Story
RomanceDer Krieg ist zu Ende und Harry kehrt mit seinen Freunden für ein achtes Jahr nach Hogwarts zurück. WARNUNG: Wer Drarry nicht mag sollte das nicht lesen!