XVII: Warum du wichtig bist

168 17 0
                                    

Yoongi PoV

Als Jimin dann mal fertig war mich zu belächeln, wegen des blöden Bärenkostüms, spickten wir über das Pult und konnten sehen das Jin direkt auf uns zu kam.

"Schnell, schnell.", drängte ich Jimin während ich ihn in Richtung der Schülertische schob.

Krabbelnd bewegten wir uns zu den anderen Tischen, hinter denen man sich auch gut verstecken konnte, da sie unten nicht offen waren, sondern eine Art Wand zwischen den Tischfüßen war. Als ich mich dann sicher fühlte, dass man mich nicht mehr sehen konnte und auch Jimin genügend Platz hatte, um sich zu verstecken blieb ich hocken und drehte mich zu Jimin. Dieser aber war abgelegt auf die Kinder zu achten und sah nicht nach vorne, wodurch er gegen mich stieß. Ich verlor mein Gleichgewicht und drohte mach hinten zu fallen. Jimin versuchte mich noch zu fangen und griff nach meiner Schulter, was damit endete, dass wir beide umkippten, er auf mir liegend. Um aufzustehen stützte er dann seine Arme links und rechts neben meinem Kopf ab. Dann stoppte er und wir sahen uns direkt in die Augen.

Wieder wurde mir so warm. Und diesmal konnte ich es nicht auf die Sonne schieben, da der Chemieraum gekühlt ist. Mein Herzschlag wurde schneller und wie vorher hatte ich das Gefühl es hören zu können. Diesmal hatte ich auch so ein seltsames Gefühl im Bauch. So habe ich mich noch nie gefühlt. Es war so komisch ich konnte es gar nicht beschreiben, aber es fühlte sich nicht schlecht an. Eher sogar gut.

Doch dann regte sich Jimin. Er rappelte sich wieder auf, nuschelte ein leises 'tschuldige und spickte erneut um den Tisch. Ich konnte es nicht genau erkennen, da er meinen Blick zu meiden schien, aber ich glaube einen rötlichen Schimmer auf seinen Wangen gesehen zu haben.

"Kein Ding", nuschelte ich ebenfalls und machte es Jimin nach über den Tisch zu schauen.

Zu meinem Glück musste ich feststellen, dass die fünf wieder zusammen waren. Taehyung und Jungkook fröhlicher den je mit einem Luftballon in der Hand. Jin war gerade dabei Jungkook die Schnur des Luftballons an sein Handgelenk zu binden damit er nicht wegfliegen konnte, als ich sah wie Baekhyun auf die Kids zuging. Hoseok war der Erste der ihn entdeckte.

"Oh, Baekhyun-Hyung!"

"Na, was macht ihr denn hier?", fragte er mit freundlicher Stimme.

"Wir suchen unsere Hyung! Hast du sie gesehen?"

"Also wenn du Jimin und Yoongi meinst, nein leider nicht."

Eigentlich, wenn da schon mal einer ist der die Kinder eh schon kennt, kann ich das auch ausnutzen und ihn die Kinder hier wegbringen lassen.

"Jimin ruf mal Baekhyun an."

"ähm ok?"

Jimin nahm sein Handy raus und wählte Baekhyuns Nummer und sah mich dann fragend an.

"Was soll ich ihm sagen?"

"Sag ihm wir zwei warten in der Eisdiele die zwei Straßen weiter von der Schule ist. Er soll mit den Kindern dahin kommen."

Daraufhin konnte ich sehen wie Baekhyun den Anruf annahm und Jimin wiederholte was ich gerade sagte. Ich konnte sehen wie unser Freund etwas verwirrt war. Aber Jimin gab nur ein 'mach einfach' von sich und damit legte er dann auf.

Jetzt hieß es nur noch abwarten und hoffen, dass die Kinder auch mit gehen. Aber sie lieben es Eis zu essen, außerdem suchen sie ja nach mir und es wäre kontraproduktiv, wenn sie endlich herausgefunden hätten, wo ich bin, aber nicht zu mir kommen. Auch wenn die Info über meinen Aufenthalt den sie hatten falsch war.

Nach kurzer Zeit die Jimin und ich die Gruppe vor uns beobachteten, konnte ich zu meinem Glück feststellen, dass die Kleinen brav Baekhyun zur nächsten Eisdiele folgten.

"So und jetzt? Gehen wir auch zu Eisdiele?", fragte Jimin mich.

"Jap. Und am besten bevor die Kids da sind. Angeblich sind wir ja schon da..."

~~~

Tatsächlich kamen wir in wenige Minuten noch vor Baekhyun und den Kindern an der Eisdiele an. Wir hatten eine kleine Abkürzung genommen und liefen etwas schneller. Wobei das wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen wäre. Ich kenn die Kinder, wenn du mit ihnen durch die Gegend läufst hat man das Gefühl gar nicht voran zu kommen. Immer wieder sind sie von etwas abgelenkt und bleiben stehen. Da reichte schon ein Marienkäfer oder manchmal sogar ein Stein, wenn er für sie besonders aussah. Wobei für mich diese Steine immer nur wie, naja, Steine aussahen.

"Nehmen wir nur eine Kugel oder bestellen wir einen großen Eisbecher?", fragte Jimin.

"Du kennst die Kinder nicht. Als ob die sich mit einer Kugel zufrieden geben", lachte ich.

Er antwortete mit einem Lächeln und zog mich dann zu eines der Tische. Wir beide setzten und Jimin griff gleich nach der Karte.

"Wir können ja schon mal bestellen."

"Ich werd mir nichts bestellen. Ich teil mir eins mit Kookie oder so. Er schafft eh kein ganzes Eis, aber wenn er kein eigenes bekommt ist er beleidigt. Du kannst aber ruhig schon mal bestellen."

"Nein, dann warte ich auch."

Wir schauten uns an und verfielen wieder ins Schweigen, wie so oft in den wenigen Monaten - die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, die wir nun gemeinsam verbrachten. Diese kurzen Momente in denen wir nichts sagten, waren aber alles andere als unangenehm. Im Gegenteil für mich waren sie sogar sehr entspannend. Jimin schaffte es, dass ich mich so geborgen fühlte. Er ist der einzige der es konnte. Und ich genoss es. Es war schön mal nicht derjenige zu sein der aufpasst, sondern der auf den aufgepasst wird. Eine Mutter die hätte mir das Gefühl geben können hatte ich nicht und auch wenn mich Miss Yoon großgezogen hatte, war da immer eine gewisse Distanz, bewusst dass sie nur ihres Berufes wegen auf mich aufpasste. Und ehe ich die Jungs getroffen habe, war ich schon derjenige der anderen sorgte. Deshalb war mir Jimin so wichtig. Endlich eine Person die sich um mich kümmerte. Aus freiem Wille ohne jegliche Gegenleistung.

Jimin Augen lösten sich von meinen und ohne dass ich meinen Blick von ihm abwenden musste, wusste ich, das er zur Tür schaute und ich hörte wie die Kids den Laden betraten. Jimin winkte ihnen zu und sie kamen sofort zu uns. Ich nahm wahr wie sie loslegten von ihrem Tag zu erzählen, dass sie mich suchten und was sie dabei alles gesehen hatten. Ich nahm wahr wie Baekhyun verwirrt fragte woher wir wussten dass er bei den Jungs war. Ich nahm wahr wie Jungkook auf meinen Schoß kletterte, zog ihn sogar zu mir hoch. Aber ich bekam das alles nur unterbewusst mit, immer noch beschäftigt Jimin anzustarren und über ihn nach zu denken.

Er ist mir wichtig. Das war mir schon immer bewusst. Aber wieder stellte ich mir die Frage ob das Liebe ist, was ich für ihn empfinde. Ja, mein Herz schlägt wie wild, wenn ich ihn sehe. Ja, mir wird verdammt warm wen er bei mir ist. Und ja, ich spüre so ein seltsames ziehen in meinem Magen.

Unsere Blicke trafen sich erneut. Und Jimin schenkte mir sein lächeln. Automatisch musste ich zurück lächeln. Und auf einmal war mir völlig klar: Ich liebe ihn.


Bangtan Family | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt