XXVIII: Nah wie nie

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Yoongi PoV

Aufgebracht kruschtelte Jimin auf seinem Schreibtisch rum, räumte ein paar Dinge weg oder nahm Sachen und legte sie wo anders wieder ab. Ich war mir nicht sicher was das bringen sollte und war mir noch weniger sicher ob Jimin das wusste. Wahrscheinlich musste er sich einfach nur abreagieren.

Mit langsamen Schritten ging ich zu ihm und nahm vorsichtig seine Hand.

"Hey, Jimin.", sagte ich ruhig damit er mich ansah.

Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss, was ihn etwas runterkommen ließ. Da es Wirkung zeigte küsste ich ihn erneut, bis er sich komplett entspannte.

"Besser?", fragte ich nachdem ich meinem Kopf etwas wegbewegte um den Kuss zu lösen.

"Ne noch nicht.", antwortete er und lehnte sich das Stückchen nach vorne das ich vorher nach hinten gerückt war bis wir uns wieder küssen konnten.

"Ok, aber jetzt reicht's.", meinte ich als ich mich von ihm löste und setzte mich auf sein Bett.

Er schmunzelte wegen meiner Reaktion und lächelte mich dann an. Doch langsam verschwand sein lächeln wieder.

"Tut mir leid, dass du dir den Streit mit meinem Vater anhören musstest."

Ich schüttelte nur mein Kopf mit einem aufmunternden lächeln, um zu deuten, dass es schon ok war.

"Habe ich dein Weltbild einer fröhlichen Familie zerstört?", spaßte er und setzte sich neben mich aufs Bett.

"Ich wünschte mir zwar manchmal ich hätte mit meinen Eltern leben können, aber das heißt nicht, dass ich nicht weiß, dass Familien nicht so sind wie in einer alten Sitcom aus dem Fernseher. Besonders, weil ich eine Waise bin, weiß ich das.", antwortete ich eher ernst.

Nach einer kurzen Stille fragte Jimin vorsichtig:" Wie meinst du das?".

"Meine Eltern sind bei einem Unfall verunglück, denk ich. So genau weiß ich das nicht. Es hieß einfach nur meine Eltern kommen nicht wieder und ich werde jetzt in einem Heim leben. Ich war noch zu klein um wirklich alles zu verstehen. Aber wenigsten kann ich mich leicht an sie erinnern. Sie waren liebevolle Eltern."

"Ja bestimmt. Du bist zwar sehr mürrisch aber von irgendwem muss du ja deine liebevolle Seite haben.", lächelte Jimin mich an.

Ich lächelte schwach zurück aber meine Mundwinkel senkten sich schnell wieder.

"Aber mich hat es noch gut getroffen. Die Jungs haben's da leider nicht so gut. Sie können sich nicht mal an eine schöne Erinnerung festhalten. Jin und Namjoon waren noch jünger als ich damals als sie ihre Eltern verloren haben. Sie erinnern sich wahrscheinlich nicht mal mehr an ein Gesicht... Hoseok Mutter war erst 16 als sie Schwanger wurde. Als der Vater sie verlassen hat wollte sie das Kind eigentlich abtreiben, aber die Schwangerschaft war schon zu fortgeschritten. Sobald Hobi geboren worden war, hat sie ihn abgeschoben. Er wurde von vorne rein nicht geliebt... Und Taehyung... sein Vater missbrauchte Taes Mutter. Er musste Tag für Tag diese schlimmen Dinge sehen. Als das herauskam war es schon zu spät für Taehyungs Mutter. Sie starb und der Mann ist jetzt im Gefängnis."

"Das ist ja schrecklich...", flüsterte Jimin schockiert.

"...ja", erwiderte ich leise. Ich wusste eigentlich gar nicht weshalb ich das jetzt alles erzählte. Dabei ging es doch eigentlich um Jimin und seinem Vater.

"Was ist mit Kookie?", fragte er.

"Er wurde etwa vor ein bisschen mehr als einem Jahr vor unserer Haustür abgesetzt."

"Wie jetzt? Einfach abgesetzt? so wie in alten Cartoons in einem Korb für die Tür gelegt?", fragte er ungläubig.

"Ja so in etwa. Ihm wurde nur ein Zettel mit seinem Namen beigelegt. Seine Eltern wurden aber nie gefunden. Also wissen wir weder wer seine Eltern sind noch ob sie am Leben sind."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 06, 2018 ⏰

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