District Kristall

5

"Hey du Jasmin, willst du heute Nachmittag zu mi kommen? Meine Eltern sind mit der Familie Prinsloo essen. Und ich muss auf die 9 kleinen Racker aufpassen. Sie mögen dich also wollte ich fragen?"

"Ähm nein, ich mach heute schon was mit Paul."

Man sah in Nellinas hellbraunen Augen diese Trauer. Sie liebt es wenn ich zu ihr komme aber ich möchte nicht in die Nähe von Glut kommen. In letzter Zeit werden die Anschläge schlimmer. Ich werde das Gefühl nicht los das es mich bald nicht mehr geben wird.
Wir schlendern stumm durch die Gänge. Jetzt haben wir Freistunde. Da machen wir nichts. Wir sitzen immer nur am Klo rum. Doch jetzt ist die Stimmung nicht mehr so heiter. Wir gehen an dem schwarzem Brett vorbei. Ein riesiger Zettel springt uns ins Auge. Er ist neu aber trotzdem schon zerknittert. Am Rand ist er so golden wie als wäre es ein Bilderrahmen. Ich lese die Schriftzüge und Nellina ebenfalls.

"Wie bitte? Ein Schulball in unserem letzten Jahr? Wer steckt dahinter? Mist mit wem soll ich gehen? Mich wird sicher niemand fragen."

Während Nellina vor sich hin plapperte, beobachtete ich sie. Wir ihre spitzen Lippen sich bei jedem Wort bewegen und wie ihre Augen nicht von diesem Plakat wandern. Sie ist echt ein hübsches Mädchen. Vielleicht etwas klein aber trotzdem hübsch.

"Ach Nelli, mach dir nichts vor. Mich wird niemand fragen. Ich bin quasi die einzige aus meinem District. Und durch die ganzen Artikel von deinem District will niemand mit mir zu tun haben. Schon gar nicht Teoman."

Bei diesen Worten began Nelli zu lachen. Wir machen immer späße über unsere Schwärme(?). Überhaupt Nellina über Teoman. Nur weil er aus Glas kommt und der beliebteste Junge ist.
Ich muss jetzt gehen. Aber ich will Nellina da nicht stehen lassen. Sie bemüht sich immer so mit mir zu reden. Immer. Auch obwohl ich ihren District hasse. 

"Du, Nelli ich gehe. Mir geht's nicht so gut. Bitte sag dass unserem Lehrer."

Und mit diesen Worten machte ich mich aus dem Staub. Ich stieg die Treppen herunter und begann meinen alltäglichen Weg zu gehen. Ich könnte wie immer mit dem Bus fahren, aber ich wollte lieber durch die verschiedenen Districte schlendern. Das einzige Problem war das Glut gleich der erste war. Unsere Schule lag etwas abseits von den anderen Districten. Es ist nämlich eine öffentliche wo jeder aus allen Districten herkommt. In den jeweiligen District gibt es auch noch Privatschulen. Die sind allerdings sehr teuer und meine Mutter kann sich die nicht leisten. Auch wenn die dort jeden Samstg über Krebs forschen, um unsere Königin zu heilen. Das alles weiß ich nur von Lenny. Lenny ist meine Nachbarin und beste Freundin in meinem District. Sie hat braune Augen und schwarzes, lockiges Haar. Deshalb heißt sie auch Lenny das schwarzbraune Löckchen.
Ich war so in meinen Träumen versunken, dass ich überhaupt nicht mitbekam wie mich jemand von hinten packte.

"WAAH!"

Hinter mir began jemand zu lachen. Es war Paul.

"Man du Blödkopf hör auf mich zu erschrecken mach das bei Chancy aber nicht bei mir!"

Als ich so ernst mich beschwerte musste ich grinsen. Nie hätte ich gedacht das er mal mein bester Freund wird.

"Hast du schon mit Nellina geredet?"

Fragte Paul mich aufdringlich. Ich schüttelte den Kopf. Nun komm schon, rede einfach mit ihr. Sie wird das verstehen. Unbemerkt versuchte ich das Thema zu wechseln.

"Hast du schon über den Ball gehört? Es gibt dieses Jahr einen Schulball."

"Echt? Wie cool ist das denn. Muss ich heute gleich Chancy fragen. Mut wem willst du gehen? Du kannst doch wohl nicht nit Nellina gehen?"

"Nein! Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich gerne mit Teoman gehen, aber er mag mich nicht. Ich bin ihn einfach zu hässlich. Mit meinen eisblauen Augen. Ich hasse diese Farbe? Wer hat mir die geerbt? Paul du hast neuen Eltern als kleiner Bub auch gekannt. Wer von ihnen hatte blaue Augen?"

"Ähm also erstens, Teoman? Er ist mit 5 Mädchen gleichzeitig zusammen. Zweitens du bist wunderschön Jasmin und ich kann mich an deine Eltern nicht erinnern. Es ist so verschwommen."

Bei diesem Satz schaute er mir nicht mehr in die Augen. Nein er schaute auf den Boden, wenn auch nur eine Milisekunde.

"Apropo Augen Jasi, du bekommst langsam einen rotstich in deine Augen. Sie verfärben sich. In so eine Art violett. Ja genauso wie das Violett auf deiner Kette. Die du übrigens noch immer nicht trägst oder versteckst. Aber ich glaube es ist nicht normal Violette Augen zu haben. Geh zu Sandra und frag sie. Es sieht nicht normal aus. Und es verändert sich viel zu schnell."

Bei seinen letzten Worten geht er ein paar Schritte weg, so als könnte irgendetwas aus meinen Augen springen.
Ich lief so schnell ich konnte nach Hause. Von was redet Paul da, das muss ich selbst sehen. Ich glaub ihm kein Wort.
All diese Sachen schwirrten in meinem Kopf herum.

"Hey Mum kommst du mit zum Spiegel?"

Meine Mum ging vom Herd zurück und folgte mir ins Schlafzimmer.