~Kapitel 4~

3K 81 10
                                    

Ich rannte. Rannte um mein Leben.
"Du kannst dich nicht verstecken!" hörte ich seine grauenhaft lachende Stimme.

Alec.

Ich rannte einen Korridor entlang, bis ich an eine Wand gelangte.

Eine Sackgasse. Verdammt.

Auf den Boden hockend vergrub ich mein Gesicht in meine Hände.

Ich hörte Alec's schwere Schritte näher kommen.

"Bitte... nicht." wimmerte ich.

"Stell dich hin." forderte er mich auf.

Ich schüttelte den Kopf.

Er riss mich am Arm hoch und zwang mich in sein wütendes Gesicht zu schauen.

Barsch schubste er mich auf den Boden und holte mit seinem Bein aus.

---------------------------

"NEEEIN!"

Schweißgebadet und schreiend wachte ich auf.

"Bloß ein Traum..."

Ich zog meine Beine heran und fing leicht an zu wippen.

"Er ist nicht hier Ella. Es ist aus..." versuchte ich mich in Gedanken zu beruhigen, doch nur noch mehr Tränen liefen meinen Wangen hinunter.

Plötzlich ging die Tür auf und Carlisle kam herein. Sein Gesicht sah besorgt aus und als er mich entdeckte kam er mit schnellen Schritten auf mich zu.

"Was ist los?" fragte er mich und fasste an meine Schultern.

Ich schüttelte leicht den Kopf.

"Nichts... bloß ein.. Traum."

Carlisle sah mich an und schloss mich in seine Arme.

Leicht überrascht über diese Aktion, ließ ich es dennoch zu und legte meinen Kopf an seine Brust. Er roch gut. Wie immer.

"Erzähl ihn mir."

Erneut schüttelte ich den Kopf.

Carlisle nahm mein Kinn in seine Hand und hob meinen Kopf sanft an.
Ein beruhigendes Lächeln lag auf seinen Lippen.

"Es hilft , wenn man es jemanden erzählt. Aber wenn du nicht möchtest, ist das in Ordnung." flüsterte er mir zu und seine goldenen Augen lagen wachsam auf meinem Gesicht.

Ich senkte den Blick und nickte.

"Vielleicht hilft es ja wirklich."

"In Ordnung..."

Ich fing an zu erzählen, mehr als ich eigentlich vor hatte. Vom Traum, von meiner schrecklichen Beziehung mit Alec und seiner Brutalität.

Ich ließ alles heraus und spürte regelrecht, wie meine Seele leichter wurde.

Nie hatte ich jemanden darüber erzählt, zu sehr schämte ich mich.

Mir kamen weitere Tränen und als ich meinen letzten Satz beendete, nahm mich Carlise erneut in den Arm und drückte mich fest an sich.

"Shh. Er wird dir nicht mehr weh tun. Ich werde dich beschützen." flüsterte er in mein Haar und hauchte einen Kuss hinein.

Ich hob den Kopf an und sah ihn einfach nur an. Seine Worte und der sanfte Kuss bereiteten ein Kribbeln in mir aus.

Und mir wurde etwas bewusst.

Ich hatte mich in Carlisle verliebt.

Bedingungslos und unwiderruflich.

You...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt