~Kapitel 6~

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1 Monat verging ohne das etwas Auffälliges geschah. Ich ging weiterhin zur Schule, lernte, verbrachte die Nacht bei den Cullen's  und lernte richtig zu kämpfen. Jasper kannte sich sehr gut aus und er erzählte mir seine Geschichte. Außerdem lernte ich mehr über die Wölfe und den Vertrag, der damals geschlossen wurde.

Es war ein kühler Herbstnachmittag an dem Jasper und ich wieder einmal trainierten.

"Laufe niemals direkt auf einen Neugeborenen zu." erklärte er und ich beugte mich unter seinem Arm hinweg, um seinem Schlag zu entkommen.

Das Training verlief relativ gut, doch noch immer hatte ich Jasper nicht einmal ansatzweise besiegt. Gerade als ich zu einem Tritt ausholen wollte, überraschte er mich und warf mich auf den Boden. Sanft lächelte er mir zu und half mir auf.

"Niemals ablenken lassen, Ella."

"Schon gut... nochmal." murmelte ich und lächelte zurück.

Auf einmal spürte ich ein Kribbeln in mir und eine gewaltige Kraft. Ich lief auf Jasper zu, streckte meine Hand aus und Jasper flog quer durch die Luft.

"Ich habe ihn doch gar nicht berührt...?!"

Schnell rannte ich zu Jasper.

"Alles in Ordnung?" fragte ich etwas besorgt.

"Woah, Ella, dass war wahnsinnig. Das ist deine Gabe." sagte er und stand auf.

Ich schaute auf meine Hände.

"Luft, Ella. Du kannst die Luft beeinflussen. Konzentriere dich." hörte ich Jasper's Stimme und drehte mich um.

Ich konzentrierte mich und erzeugte einen kleinen Wirbelwind, der quer über den Waldboden tanzte und Blätter aufwirbelte. Jasper klatschte.

"Gut. Das ist eine wunderbare Gabe. Wenn du viel übst,  kannst du damit viel anrichten... im hilfreichen Sinn natürlich." sagte Jasper und zwinkerte mir zu.

"Na endlich. Ich habe mich schon gefragt, wann du deine Gabe endlich entfaltest." Es war Alice.

Ich drehte mich um und sah sie auf einem Ast sitzen. Ihr Gesicht zierte ein breites Grinsen.

"Alice!" rief ich scherzhaft empört.

Alice Grinsen wurde nur noch breiter und sie sprang elegant vom Ast. Jasper legte einen Arm um sie und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Man sah sofort, was für ein starkes Band sie verband. Ich lächelte sanft.

"Gibt es etwas Neues?" fragte ich.

"Nein. Immer noch nichts von Ihnen." antwortete Alice und seufzte.

Ich entschied mich dazu,  die Beiden allein zu lassen und machte mich auf den Rückweg.

"Morgen wieder Ella. Die anderen werden dann auch dabei sein." sagte Jasper.

Ich nickte und winkte. Dann rannte ich los. Die Dämmerung brach langsam herein und der Himmel nahm wunderschöne Farben an. Von Weitem sah ich bereits das Haus der Cullen's und ein wohliges Kribbeln breitete sich in mir aus. Ich liebte mein neues Leben.

Fühlte mich stark und geborgen.
Und war unendlich glücklich.

In Gedanken versunken,  merkte ich nicht, wie sich mir jemand näherte. Erst als ich durch die Luft geschleudert wurde, tauchte ich wieder auf. Ich landete in der Hocke auf dem Boden und sah mich um. Weiter entfernt stand ein junger, großer Mann mit roten Haaren. Er war höchstens 20 Jahre alt. Seine Augen waren blutrot und sein Gesicht wurde von einem aggressiven Ausdruck geziert.

"Ein Neugeborener..."

Ein Schrei entglitt seiner Kehle und er rannte auf mich zu. Ich kletterte einen Baum hinauf, drückte mich ab und sprang, mit einer Drehung , durch die Luft. Als ich hinter ihm landete,  trat ich ihn und er flog gegen den Baum. Schnell stand er wieder und kam auf mich zu. Wir rangelten umd ich versuchte seinen Kopf in die Hände zu kriegen. Doch es war schier unmöglich. Seine Handgriffe und Schläge glichen dem eines Judokämpfer.

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