Jennie POV
,,Noch ein Drink, bidde!", rief ich zum Barkeeper und kicherte laut. Er verdrehte nur die Augen, während er mein Glas nachschüttete und dann die anderen Gäste bediente. So ein Idiot. Grinsend legte ich das Glas an meinen Lippen an und trank auf Ex das eklige Zeug runter. Ich wusste nicht, was ich trank. Ich kam immer um mich zu besaufen, probierte dabei neue Getränke aus und wollte meine Probleme vergessen.
Probleme.
Taehyung war diese heutige Nacht mein Problem, das ich vergessen wollte. Er hatte mich zu tiefst verletzt, obwohl ich es niemals von ihm gedacht hätte. Da hatte er Pech gehabt, wenn er mit Rose und Jimin sein will.. dann bitteschön! Mir doch egal!
Ich kann auch alleine saufen.
Dafür brauche ich keinen Taehyung.
Ist ja nicht so, als ob alles scheiße wäre.
Nein, überhaupt nicht. Mein Vater schlägt mich nur immer, wenn er besoffen ist, meine Noten sind zwar gut, dennoch belastete mich der Stress und dann noch meine nicht mehr vorhandenen Freunde. Ich hatte zwar noch Lalisa und Jisoo, aber sie waren enger mit Rose. Daher denke ich, dass sie auch die Freundschaft mit mir abgebrochen haben, ohne das ich davon weiß.
Mädchenlogik.
Jedenfalls bekam ich plötzlich mehrere Anrufe, weshalb ich mein Handy verwirrt aus meiner Hosentasche auspackte. Taehyung.
Ich zog die Augenbraue nach oben und drückte ihn weg. Mehrmals. Ich wollte nicht mit ihm reden. Meinen Kopf legte ich seufzend auf die Bartheke ab und schloss genüsslich die Augen. Ich wollte einfach nur weg von hier, weg von meinem Leben. Es möchte mich sowieso keiner - also wozu dann noch weiter leben?
Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht depressiv, aber es ist die Wahrheit - ich habe keinen mehr.
Ich spürte die Vibration meines Handys, doch ich dachte erst recht nicht daran anzunehmen. Besonders weil ich weiß, dass es Taehyung ist.
Aber wieso ruft er dich an?
Stimmt. Entweder wird er mich fertig machen oder es tut ihm leid. War mir aber egal, selbst wenn er sich entschuldigen wollte.
Ich wollte heute nicht über ihn nachdenken.
,,Hey, süße. Ganz alleine hier?", sagte plötzlich ein Fremder alter Mann der neben mir saß und mich mit seinen großen gierigen Augen anstarrte. Augenverdrehend fing ich an zu schmunzeln, drehte mich ein Stück zum Mann und atmete tief ein, bevor ich sprach. ,,Hör mal, du Spasti. Ich weiß ja nicht wie ich auf dich wirke, aber ich bin keine Nutte die sich durchvögeln lässt, okay? Also verpiss dich und such dir ein anderes One Night Stand"
Der Typ murmelte noch irgendwas unverständliches, bevor er aufstand und verschwand. Zufrieden setzte ich mich wieder gerade auf meinen Hocker und beobachtete intensiv die ganzen Alkoholischen Flaschen, die vor dem Bartresen auf dem Regal standen. ,,Uh, das sieht cool aus", wisperte ich zu mir selbst, als ich die lederbedeckte Whiskeyflasche anstarrte. ,,Ey, gib mir mal was davon", meinte ich zum Barkeeper, der langsam die Nase voll hatte von meiner Art und Weise. ,,Ich glaube du hast für heute genug, Madame", zickte er mich an. Ich zog meine Augenbraue in die Höhe und fing an zu lachen. ,,Dein Ernst? Ich bezahle sogar", motzte ich ihn blöd an und spuckte schon fast. ,,Ich weiß ja nicht, wieso du fast jede Woche hier bist, aber langsam reicht mir dein Verhalten!", er stellte sich vor mich und sah zu mir runter. Grinsend stützte ich meinen Kopf auf die Platte vom Bartresen ab und sah mir den Barkeeper genau an. Er sah schon gut aus. Breit gebaut, schöne Gesichtszüge und braune voluminöse Haare. Aber er war nicht mein Typ. ,,Bitte, gib mir einfach das Zeug da", dabei zeigte ich auf die Whiskeyflasche, die ich eben haben wollte. Er seufzte laut und überreichte sie mir. ,,Ist alles in Ordnung?", fragte er mich nun ein wenig fürsorglicher und nahm sich seinen Stuhl, den er dann vor mich hinstellte, um sich hinzusetzen. Ich sah ihn mit großen Augen an, denn mit dieser Frage habe ich nicht gerechnet.
Unbewusst antwortete ich mit ,,Nein", bereute jedoch sofort diese Antwort. ,,Was ist denn los?", hakte er nun nach und sah mir ernst in das Gesicht. Seufzend versuchte ich ordentlich den Whiskey in mein Glas zu schütteln, was jedoch kläglich scheiterte. Der Barkeeper nahm mir die Flasche weg, weshalb ich ihn gerade blöd anmachen wollte, doch er half mir mein Glas aufzufüllen. Wow, das war nett von ihm. ,,Es ist nichts. Jeder hat Alltagsprobleme und jeder geht anders damit um.", er sollte sich mit dieser Antwort zufrieden geben. Er fuhr sich durch die Haare, woraufhin er dann seufzte. ,,Natürlich hat jeder Probleme. Aber du brauchst vielleicht Hilfe oder so, von Freunden, Familie", bei dem Wort Familie zuckte ich leicht zusammen und sah zu ihm hoch. Er bemerkte, dass ich genau bei dem Wort gezuckt habe. Scheiße. ,,Es ist in Ordnung. Ich hab auch so ziemlich viele Probleme bei mir Zuhause. Aber ich hab viele gute Freunde, die mir immer helfen und denen ich immer alles erzählen kann"
,,Schön für dich", meinte ich nur monoton und trank einen Schluck von meinem Glas. ,,Wieso bist du so unhöflich?", fragte er mich ein wenig verärgert. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß nicht", antwortete ich nur ahnungslos. Denn ich wusste es wirklich nicht.
,,Hey, Jin", hörte ich mehrere Stimmen sagen, die wahrscheinlich an den Barkeeper gerichtet waren. Ich widmete mich also meinem alkoholischem Getränk zu und ignorierte die anderen. Nebenbei hörte ich ihrem Gespräch unbewusst zu. ,,Hey, was macht ihr denn hier?", das war nun der Barkeeper aka Jin. ,,Wir suchen so ein Mädchen", lachte ein anderer, der neben mir stand. ,,Doch nicht für-", fing Jin empört an, doch eine weitere mir viel zu bekannte Stimme unterbrach ihn. ,,Nein, nein. Sie ist eine Freundin von mir und ich suche sie", völlig verwirrt über diese mir bekannte Stimme, sah ich zu der Person und musste schwer schlucken. Er sah genau aus wie Taehyung! War das Taehyung? Er sagte, er würde ein Mädchen suchen! Bin ich das Mädchen? Nein, oder? Wieso sollte er mich suchen? Er sucht bestimmt Rose oder so.
,,Solange es nicht diese Miesepeterin ist", lachte Jin und nickte zu mir rüber. Ich sah zu ihm hoch und schenkte ihm ein kurzes sarkastisches Lächeln. ,,Du mich auch"
,,Jennie?", hörte ich auf einmal die Stimme von Taehyung sagen. Ich hatte Angst mich umzudrehen, weshalb ich weder etwas sagte, noch eine Reaktion von mir zeigte. Dann spürte ich eine Hand an meine Schulter, die mich zu dieser Person drehte und es war kein anderer als Taehyung.
DU LIEST GERADE
coincidence || kim taehyung
Fanfic------------------------------------------------------ Jennie und Taehyung haben sich zufälligerweise angeschrieben und werden Freunde. Sie schreiben jeden Tag, erzählen sich alles; doch dann entwickeln sie Gefühle füreinander. Was passiert aber, we...