1. Im Flugzeug

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Im Flugzeug saß Jason gegenüber von mir. Er betrachtete mich mit besorgten Augen :" Und was hast du Zoéy erzählt?" Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern: "Nichts." Jason wollte zu etwas anheben. Da kam Hector hereingepoltert und schmiss einige Taschen in die Ecke. Zum Glück war das ein Privatflugzeug. "Genau! Lucas hat Recht! Solchen Mädels erzählt man nichts. Es war sowieso nichts ernsthaftes, richtig Lucas? Man benutzt sie für eine kurze Zeit und das wars! Zack.", Hector zwinkerte mir zu und ging wieder raus. Ich musste lachen. Jason schüttelte missbilligend den Kopf und verschwand wieder hinter seiner Zeitschrift. Hector kam fluchenden  wieder rein, schmiss mehrere Koffer wieder rein. Bei so einer Menge würde ein Mensch erschlaffen. Aber wir waren keine Menschen. "Ariadne! Musst du immer soviele Sachen mitschleppen?", brüllte Hector aus dem Flugzeug. Ariadne erschien einige Minuten später mit einer Handtasche gab Hector einen Kuss auf die Wange und ging an ihm einfach vorbei und setzte sich neben Jason. Die Zwillinge tauschten einen bedeutngsvollen Blick aus. Ich starrte die Zwillinge an, wie toll musste es sein, sein Gegenstück zu haben. Die Zwillinge sprachen eine Sprache die nur sie verstanden und zusammen waren sie ganz tief in ihrer eigenen Welt versunken. Wenn wir uns wir nicht bereits daran gewöhnt hätten, würden wir jede einzelne Interaktion fasziniert begaffen. Lautes Stampfen riss mich aus den Tagträumen raus. Ich sah Hector fragend an, der Anstalten machte raus zu gehen : "Hast du vor nach Nantuckett zu schwimmen oder fährst du nicht mit?", fragte ich und überkreuzte meine langen Beine auf den Tisch. Er schüttelte den Kopf. "Ich bleibe erstmal mit Pandora hier. Ich folge euch dann nach ein paar Tagen. Es gibt einige Dinge mit Kreon zu klären... und über Atlantis." er schüttelte genervt den Kopf. "Ich vertraue darauf, dass ihr die Menschen dort drüben angemessen verschreckt.", kicherte Hector und  wackelte mit den Augenbrauen.  "Ariadne lass die Jungs in Frieden. Jason pass auf sie auf. Lucas Finger weg von den Mädels!", sagte er zum Abschied zwinkernd.  Er nickte uns zu und sprang lachend vom Treppengelände des Flugzeuges runter: "Lucas lass mir was von den Mädels übrig!". Ich verdrehte bloß die Augen und machte ein verscheuchende Geste. Ariadne stöpselte Kopfhörer kopfschüttlend in die Ohren. Ich trippelte mit den Finger auf dem Tisch des Vieresitzes. Eigentlich konnte ich jetzt nach Nantuckett selbst fliegen. Alleine. Aber Mom hatte es mir verbietet. "Wann kommen Mom und Dad?", fragte ich entnervt. Trotz der dröhnenden Musik von Ariadnes Kopfhörer konnte sie mich verstehen, "Weiß nicht. Sie werden gleich hier sein." 

Ich sah aus dem Flugzeug raus und lehnte mich an meinem Sitz zurück. Cassandra rauschte mit ein Stapel Bücher herein und setzte sich wortlos hinter uns, allein auf den Vierersitz. Wir alle blieben still. Cassandra ließ man lieber allein und in Ruhe. Ich seufzte und musste an Cassandras Anblick alleine hinter uns an die Zwillinge und ihr Verhalten denken. Ungewollt ballten sich meine Hände zu Fäusten.Denk an was anderes Lucas...

 Ich dachte daran wo wir hinfliegen  und leben werden. Eine ruhige kleine Insel. Ich musste schnauben. Ganz bestimmt waren wir das Gesprächs Nummer 1. Alle wussten schon von der reichen und neuen Familie. Wahrscheinlich war die halbe Insel schon in ganzer Aufruhr. Ich seufzte tief: Seit wann hatte sich unser luxeriöses Leben in eine billige American TV-Show verwandelt? Jason sah gelangweilt aus den Fenster raus und Ariadne hörte immer noch Musik. Endlich erschien Dad er sah etwas überfordert aus er telefonierte und raufte sich immer wieder die Haare. Mom setzte sich neben Dad vorne hin. "Habt ihr alles?", fragte sie. Wir nickten. Sie schien nicht beruhigt. Sie machte Anstalten rauszugehen. "Oh wartet... Ich glaube ich habe vergessen...", fertig kam sie nicht, denn Dad unterbrach sie. "Liebes wir haben alles. Und wenn nicht bringt es Hector und Pandora mit.", beruhigte er sie. Mom flüsterte  hektisch, wahrscheinlich versuchte sie die Dinge wiederaufzurufen, die auf der  Liste standen. Sie sagte alles auf. Schließlich nickte sie: "Wir haben alles. Auf geht's.", sagte sie und lächelte.  Als einziger Mensch innerhalb der Familie war sie auch die unorganisierteste. Nicht wirklich unorganisiert aber vergesslich. Jason murmelte ein leises "Endlich.", womit er von meiner Mom die Haare zersaust verpasst bekam. Ariadne drehte die Musik lauter auf und Cassandra hinter uns fing an leise vor sich hin zu lesen, um Ariadnes Musik zu übertönen. So würde es weitergehen bis Ariadne ihr Handy bis zum Maximum aufdrehte und Cassandra Texte aus dem Buch schrie. "Nicht schon wieder!", sagte Jason. "Mach dich gefasst.", sagte ich zu ihm gespielt ernst. Dad schaltete sein Handy ganz ab und nahm Moms Hand. Der Flieger startete. Ich lächelte alles schien beim Alten zu sein. Außer die kleine Tatsache, dass wir bald woanders leben würden.

Göttlich- Lucas SichtWhere stories live. Discover now