1'

53 0 0
                                    

Mal wieder roch es unbeschreiblich in unserem Klassenraum. Die Vorfreude auf die anstehenden Ferien erfüllte die Luft. Morgen ist es so weit. Auch ich, Sofia Barbiere, würde endlich sechzehn werden. Und ganz ehrlich, es wurde auch Zeit. Leider Gottes, passte mein schrecklicher Name zu meinem eins zu eins  Barbie-Aussehen. Meine blonden Haare fielen in Wellen auf meine Schultern, meine riesigen Augen waren glücklicherweise, nicht wie bei einer klassischen Barbie, braun doch mein Körperbau hingegen passte perfekt zu einer Barbie, was nichts Schlechtes gewesen wäre, wenn ich nicht so klein sein würde, wie ein Zwerg! Mit meinen 164cm fand ich mich immer super, bis im letzten Jahr alle in die Höhe schossen und ich als die jüngste und kleinste Schülerin mal wieder super heraus stach. Nichts Neues für mich. Endlich, sechs Wochen ohne mir jeden Tag von unserer Ach-So-Tollen Abigail anhören zu müssen, wie putzig ich doch bin und wie ungewöhnlich es doch sei, dass ich als halbe Italienerin eher einer Schwedin glich. Ernsthaft, jeden Tag sagte sie mir das. Abigail selber sah aus, wie ein absolutes Topmodel mit ihren langen welligen dunkelbraunem Haar, einen Kopf und 9cm High-Heel größer als ich und strahlend grünen Augen. Ich war der Zwerg unter Riesen. Was für eine Ironie in Irland. "Fia, du siehst aus, als könntest du eine Aspirin gebrauchen." dröhnte Ava mir mitten in meine Gedanken. Aspirin sind immer gut. Meinen Geburtstag spielte sie mal wieder ganz hoch, obwohl sie genau wusste, wie sehr ich ihn verabscheute. Das einzig Gute war, dass ich morgen endlich Jayden wiedersehen würde. Den ganzen letzten Sommer verbrachten Jayden, Danny, Ava und ich zusammen doch irgendwie verlor ich ihn aus den Augen. Und seine Augen waren so schön grün mit einem Blaustich um die Pupille und überhaupt sah er verdammt .. "Jap, eindeutiger Fall von Aspirin!" scherzte Ava mit breitem Lächeln im Gesicht. Sie kannte mich auch einfach zu gut. "Ach quatsch, eigentlich habe ich gehofft, dass du dir ein paar davon rein haust und mich heute Nacht schlafen lässt." entgegnete ich ihr. Seit wir fünf sind, ist es Tradition in der Nacht zum Geburtstag bei dem Anderen zu übernachten. "Ich überlegs mir." nuschelte sie. Das war es dann wohl mit dem Schlaf für mich heute Nacht. 

FalschgelegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt