Eine dreiviertel Stunde später war es endlich so weit. Ferien! Mein Zeugnis war gut, wie immer. Ich hatte in letzter Zeit auch nicht viel zu tun also steckte ich alle meine Zeit ins Lernen. Auch um meine Mutter, Susan Barbiere, stolz zu machen. In letzter Zeit verhielt sie sich merkwürdig. Nicht, dass das was Neues wäre. Seid dem Selbstmord meines Vaters war sie wohl nicht mehr sie selbst. Ich war damals gerade mal zwei Jahre alt und kannte es daher nicht anders, als mit meiner verrückten Mutter alleine zu leben. Sie war auch nie verrückt im schlechten Sinne gewesen, zumindest nicht mir gegenüber. Sie liebte mich und wir hatten schon so viel Spaß zusammen gehabt. Vom Achterbahn fahren bis hin zum Kühe melken. Außerdem war ich noch nie sehr beliebt, was kein Problem für mich als Einzelgängerin gewesen ist, doch trotzdem war sie immer da gewesen, wenn ich mal jemanden brauchte und sie hatte mir meinen Schmusekater Nokie gekauft, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Er ist womöglich der liebste und goldigste Kater weltweit, mit seinem schwarzen Fell. Und den weißen Tatzen sowie dem rosa Näschen sieht er aber auch zu süß aus. Ich glaube er mag mich genauso sehr, wie ich ihn.
Vor der Schule wartete schon mein bester Kumpel und Avas große Liebe Danny O'Brian auf uns. Okay, wohl eher auf sie. Danny ist einfach voll und ganz korrekt. Ich war total froh, als die beiden nach jahrelangem hin und her geturtel endlich zusammenkamen. "Hey mein Ävchen" strahlte er sie an, als gäbe es nur sie auf diesem Planeten. "Wie siehts aus, hm?" fragte er sie. "Besser als erwartet, Fräulein Duffy hat mir doch noch eine Eins in Musik gegeben!" strahlte sie zurück. Wenn unsere werte Fräulein-Strumpfband-in-der-Schule-Duffy ihr keine Eins auf das Zeugnis gedruckt hätte, wäre ich aber auch komplett ausgeflippt! Ave engagierte sich in den letzten Jahren jede freie Minute mit der musikalischen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Außerdem konnte sie singen, wie ein Engel. Während Ava sich auf Dannys Motorrad schwang, schloss ich schnell mein süßes Fahrrad mit der Quitsche-Entchen-Hupe ab und schnallte meinen Helm zu. Meine Mama bestand darauf, dass ich im irischen Gelände bitte einen Helm tragen solle und ich hatte kein Problem damit. "Sofia, kommst du nachher mit an den Strand? Wir können dich mitnehmen." rief mir Danny über den laut brausenden Motor hinzu. Oh man. Jayden war wohl seit gestern Mittag pausenlos am Strand surfen. Und ja, seine Haare gingen fast bis zu den Schultern, dunkelblond. Klischee erfüllt? "Schon gut, eigentlich wollte ich bevor Ave nachher da ist noch ein Bisschen schlafen und überhaupt ist es mir viel zu warm, ihr wisst doch wie schnell ich einen Sonnenbrand bekomme." Leider war davon nur eine Sache gelogen. Avas breites, wissendes Grinsen unter ihrem türkisem Motorradhelm konnte ich nur zu gut erahnen.Wie gesagt, wir kannten uns als wären wir Zwillinge oder Seelenverwandte, wie man es auch nennen will. "Na dann, wir sehen uns morgen 15 Uhr am Strand bei unseren Klippen, verstanden?" sagte er. Anscheinend hatte er meine Ausrede wohl einfach geschluckt oder wollte den Tag lieber mit Ava alleine verbringen. "Jawohl!" gab ich zurück. Nachdem die Beiden nicht mehr zu sehen waren, wusste ich was zu tun war. Ich würde meinen Tag am Stand verbringen, das stand fest.
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Falschgelegen
Teen FictionSofia Barbiere, nicht nur mitten in der Pubertät, sondern auch mitten in einem komplizierten Fall. Und zu allem Übel auch noch verliebt in Jayden O'Ferrell, welcher ihr das Leben auch nicht leichter macht. Doch, was machst du, wenn du plötzlich hera...