Verkehrte Welt

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Es waren jetzt schon ein paar Tage vergangen, seit dem ich das letzte mal mit Kostas geschrieben hatte. Ich hatte auch niemandem von den Nachrichten erzählt. Wem auch?Freunde hatte ich durch meine Sexualität sowieso kaum (ja, wem es nicht aufgefallen, ich bin schwul und stolz darauf) und meine Eltern waren nie da. Außerdem sollte ich langsam mal den Entschluss fassen, mir einen Job zu suchen und auszuziehen.

Ich hatte auf Kostas letzte Nachricht nicht geantwortet, grübelte aber die ganze Zeit deswegen und hatte schon einige schlaflose Nächte. Da Ferien waren, konnte ich den fehlenden Schlaf aber schnell nachholen.
Heute wollte ich einmal ins Baumhaus klettern. Vielleicht fand ich ja etwas. Ich suchte zwar nichts bestimmtes, aber vielleicht hatte er ja eine Kamera aufgestellt, die mein Zimmer filmte.
Ich wollte noch schnell etwas essen, mir fiel aber auf, dass ich so gut wie nichts mehr im Kühlschrank hatte. Na gut...dann musste ich wohl noch zum Einkaufen. Ein wenig genervt und hungrig, zog ich meine Schuhe an und verließ das Haus. Von dort aus ging ich schnurstracks zum Baumhaus und kletterte die wirklich rutschige Leiter nach oben. Oben angekommen wurde ich erstmal von drückender Wärme empfangen. Wie hielt Kostas es hier so lange drin aus? Egal, sollte er doch abkratzen. Okay, Nein. Man wünscht niemandem den Tod. Obwohl er ein kranker, aber irgendwie netter, Stalker ist. Ich fing an mich umzuschauen. Das Häuschen sah ein wenig aufgeräumt aus. Vor dem Fenster, welches zum Haus und meinem Zimmer zeigte, lag ein Fernglas und eine Sitzmatte. Der Gute wollte es also schön gemütlich haben. Sonst konnte ich aber nichts auffälliges entdecken. Plötzlich klingelte mein Handy.

Kostas: Verkehrte Welt. Jetzt sitzt du im Baumhaus und ich stand gerade vor deiner Haustür, um mich vorzustellen. Tja...Chance verpasst.

Marik: Ist das gerade dein Ernst? Und woher weißt du, dass ich hier bin?

Kostas: 1. Ich kann dein Handy orten und 2. hab ich dich gesehen, wie du elegant die Leiter hochgeklettert bist.

Marik: Ich kann es nicht oft genug sagen: Du bist Krank!

Kostas: Krank vor Liebe!

Schnell sprang ich aus dem Baumhaus und rannte zurück ins Haus. Ich hatte einerseits Angst ihm draußen zu begegnen und andererseits wurde es langsam ziemlich kalt.

"Hey, Marik" ~ KostoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt