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Steve öffnete die Tür und trat ein. Direkt danach folgte ich und die anderen beiden. Das Zimmer war nicht zu groß und nicht zu klein. An der linken Wand standen vier Betten jeweils mit einem Nachttisch und Wecker. In der Mitte gab es einen beige farbenden Teppich und darauf einen ebenfalls rechteckigen kleinen Tisch aus Ebenholz. Rechts stand ein Schrank, der von Steve geöffnet wurde während Hisashi ins Bad ging. In der linken Seite des Schranks waren vier Fächer, darunter waren vier Schubladen und auf der rechten Seite gab es Kleiderbügel. Ich ging auf die gegenüber liegende Seite der Tür, zum Fenster. Zwar sah man aus dem Fenster nur Wald und Himmel, dennoch war die Aussicht recht schön. Neben der Tür stand ein großer Schreibtisch mit Drehstuhl. Hisashi kam wieder aus dem Bad raus, weswegen sich alle zu ihm umdrehten. Er fuhr sich mit seiner rechten Hand durch seine feuerroten Schulter langen Haare. "Tolles Bad müsst ihr euch mal rein ziehen." Kurz nachdem er das gesagt hatte, ertönte ein Alarm. Da wir wissen wollten was los war, verließen wir das Zimmer. Uns gegenüber stand die andere Jungs Gruppe, die uns kurz rüber nickte. Plötzlich öffnete sich eine Tür etwas weiter neben uns und ein telefonierender und fluchender Sean kam heraus. "Ja, geht klar, Sir.",sagte er bevor er auflegte. Mittlerweile waren alle aus ihren Zimmern gekommen und sahen nun gespannt zu Sean, der sich mittlerweile mit Rotschopf und Goldlöckchen unterhielt. "Ruhe bitte!",unterbrach Rotschopf das Getuschel. "Es ist jetzt wichtig, dass ihr euch jetzt an meine Anweisungen hält. Einige von euch haben das hier schon mindestens ein mal miterlebt und wissen deswegen was zu tun ist. Doch dieses mal ist es etwas anders... es ist nicht nur ein Angreifer, sondern um die zehn. Es können natürlich auch mehr sein. Der Schutz der Neulinge, des Direktors und der Akademie haben oberste Priorität. Alle ab der Ausbildungsstufe drei gehen zu Kommandant Cody. Wo ihr ihn findet wisst ihr. Der Rest kommt mit mir mit. Soweit alles klar?" Ein einstimmiges Nicken von allen. Einige der Leute die hier herum standen, liefen nun die Treppe runter. "Okay stellt euch jetzt in drei Gruppen auf: die Neulinge, Ausbildungsstufe eins und zwei." Das andere Jungszimmer stellte sich nun zu uns. "Alta was geht hier ab?",kam es von einem dunkel blond haarigen mit Undercut. "Wenn ich das wüsste...",antwortete ihm Kleng. Das Gewusel hatte mittlerweile aufgehört und es hatten sich drei Gruppen gebildet. "Mit mir kommt Ausbildungsstufe 2.",sagte Sean. "Mit mir die Neuankömmlinge. Ich bin übrigens Andrew.",kam es von Goldlöckchen. Er ging los zu den Treppen, die nach oben führten. Oben angekommen blieb er stehen. Die Etage war genauso aufgeteilt, wie unsere. "Gut, okay. Ihr bleibt jetzt hier und geht nicht runter. Das ist momentan zu gefährlich, okay?" Wir nickten. "Was ist überhaupt los?", stellte Kleng die Frage, die uns allen auf der Zunge brannte. "Ihr habt sicherlich bemerkt, das wir euch nicht zum Spaß hier testen und so weiter. Hier werdet ihr zu Jägern ausgebildet. Genauer gesagt Werwolfsjäger und genau eben diese greifen uns an. Das ist schon öfter vorgekommen, wir wissen was wir tun, ihr solltet euch da unter keinen Umständen einmischen. Verstanden?", er sah kurz durch die Runde. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass wir seinen Anweisungen folgten, fing er wieder an zu reden: "Gut ok ich muss jetzt los. Ihr geht erst hier weg, wenn die Entwarnung kommt!" Und schon war er bei den Treppen verschwunden. Ich ging zu dem Sofa rüber und setzte mich, was mir Steve und Kleng gleich taten. Hisashi und die anderen vier setzten sich auf den Boden vor das Sofa, da es da keinen Platz mehr gab. "Ihr wollt doch nicht wirklich hier brav herum sitzen und warten, oder?" fragte der mit dem Undercut mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Natürlich nicht.",sagte ich. "Na dann worauf wartet ihr?",fragte er beim Aufstehen. Ich stand auch auf und sah den Rest fragend an. "Ne sorry.",kam es von einigen, während Steve mich entschuldigend ansah.
So kam es, dass ich und der mir noch Fremde Junge durch die Gänge schlichen. "Ich bin übrigens Zack." "Ryan." Plötzlich schrie jemand: "Er ist ins Gebäude gekommen, wir müssen ihn fangen, bevor er die Neuankömmlinge oder den Direktor findet!" Heißt das etwa hier ist ein Werwolf? "Scheiße Alter. Ich glaub ich geh wieder zurück.",endschied sich Zack, dem scheinbar das Gleiche durch den Kopf ging wie mir. bevor ich ich versuchen konnte, ihn zu überreden hier zu bleiben, war er auch schon zu den Treppen gelaufen. Jetzt stand ich alleine im Gang und irgengtwo war ein Werwolf.
Als hinter mir ein tiefes Knurren ertönte, hatte sich auch die Frage um den Werwolf geklärt. Meine Nackenhaare stellten sich auf und mir lief ein Schauer über den Rücken. Langsam, um keine hektischen Bewegungen zu machen, drehte ich mich um. Vor mir stand ein Menschen ähnlicher Wolf oder besser gesagt ein Werwolf. Er hatte schwarzes weich aussehendes Fell, eisblaue kalte Augen und ungefähr so einen Körperbau wie Rico. Er knurrte mich noch einmal an, nur diesmal noch bedrohlicher als vorher. Plötzlich drückte er mich an die Wand, weswegen mir ein Stechen durch meinen Rücken fuhr. Erschrocken weiteten sich meine Augen. Er kam mir mit seinem Gesicht so nah, dass seine Nase fast meine berührte. Der Werwolf bleckte seine Zähne, fing wieder leicht an zu knurren und grub seine Klauen in meine Schultern. Vor Schmerz kniff ich meine Augen zusammen. Ich fing an mein Chi zu kontrollieren und es in meine Schultern zu leiten. Nach kurzer Zeit waren die Schmerzen fast komplett verschwunden und ich entspannt. Das machte meinen Gegenüber scheinbar wütend, weswegen ich jetzt auf den Boden geworfen wurde. Ich riss meine Augen auf. Im Gegensatz meiner Erwartungen stützte sich kein Werwolf über mir ab, sondern ein Junge. Ich schätzte ihn auf 17 oder 18. Er hatte schwarze etwas längere leicht wellige Haare, schwarze Wolfsohren auf dem Kopf und kalte eisblaue Augen, die mich anstarrten. Seine Ohren drehten sich leicht nach hinten und er legte nachdenklich den Kopf schief. Ich schluckte und versuchte nicht in seinen schönen Augen zu versinken. Plötzlich wurde er wieder zum Werwolf und biss mir mit einer unerwarteten Kraft in meine Halsbeuge, weswegen ich vor Schmerzen aufschrie. Jedoch lies er nicht locker, sondern biss noch stärker zu und vergrub seine rechte Pranke tief in meiner anderen Schulter. "Scheiße!", ertönte es plötzlich, weswegen der Werwolf von mir ablies und die Person anknurrte. Es tauchten schwarze Punke vor meinen Augen auf und fingen an zu tanzen. "Hier ist er! Und ein verletzter Neuling!", rief wieder die Stimme, bevor endgültig bei mir alles schwarz wurde.

The Hunter and The WerewolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt