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Renjun steckte mir einen Zettel in die Hand. Ich schaute ihn verwirrt an, aber er schrieb einfach weiter. Langsam entfaltete ich das Papier und zum Vorschein kam eine kurze Notiz.

Was wolltest du mit Mark?

Ich verdrehte die Augen, das hätte ich mir ja gleich denken können. Schnell kritzelte ich etwas darunter.

Woher kennst du Mark? Und außerdem geht dich das nichts an.

Ich war echt gespannt, wie er jetzt reagieren würde. Ich warf ihm den Zettel zu und erledigte dann meine Aufgaben. Zu meinem Erstaunen kam der Zettel schnell wieder zu mir zurück.

Ich bin mit ihm befreundet...also?

Ich knüllte den Zettel zusammen und warf ihn weg, wofür ich einen verzweifelten Blick von Renjun bekam. Ich achtete einfach nicht auf ihn und wartete, bis das Klingeln die Stunde beendete.

"Kommst du mit was essen?", fragte ich Liv. Sie schüttelte den Kopf. "Ich muss nach Hause", meinte sie dann. Stimmt, das war unsere letzte Stunde. Ich verabschiedete mich von ihr und machte mich allein auf Deb Weg in die Cafeteria.

"Eunji!", rief jemand, als ich gerade den großen Raum betreten wollte. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Mark. Was wollte der denn schon wieder? Er kam mich zu gerannt und konnte gerade so noch bremsen.

"Wollen wjr zusammen essen? Ich mein...dann sitzt du wenigstens nicht allein", lächelte er, während wir uns in die Reihe stellten. "Okay...danke", sagte ich. Mark kratzte sich verlegen am Hinterkopf und ich schaute lächelnd zu Boden. Irgendwie war er ja schon ganz nett.

Wenn man vom beliebtesten Boy der Schule hört, denkt man eher an einen arroganten Unmenschen, der die Schule schwenzt und in der Freizeit Mädchen trifft, aber Mark war das komplette Gegenteil.

Inzwischen waren wir vorn angekommen und eine pummelige Frau gab mir einen Teller voll mit Reis und Gemüse. Wie sollte ich denn bitte diese Riesenportion runter kriegen?

Mark zog mich zu einem freien Tisch und wir setzten uns. Ich aß ein paar Löffel voll Reis, bis sich plötzlich jemand neben Mark setzte. Ich hatte gehofft, dass es Sicheng oder Jaehyun waren, doch zu meinem Glück war es niemand anderes als Renjun.

"Ich geh dann mal", sagte ich zu Mark und stand auf. "Hast du keinen Hunger?", fragte er verwirrt. Ich ließ meine Augen unauffällig kurz zu Renjun wandern. "Achso...", sagte er etwas leiser und ich nickte noch, bevor ich verschwand.

Ich wollte Renjun so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Dafür hatte ich verschiedene Gründe. Erstens soll er jetzt auch wissen wie es ist, ignoriert zu werden. Und zweitens glaube ich, dass wenn ich ihn nicht ignorieren würde, ich anfangen könnte ihn zu mögen. Das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Vor allem, weil meine Eltern so oder so gegen einen festen Freund waren. Weil wir wegen ihres Jobs doch sowieso dauernd umziehen würden, war ihre einzige Begründung dafür.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal gemerkt hatte, dass ich bereits im Fahrstuhl stand, der nach oben fuhr. Allerdings hielt mein wacher Zustand nicht lange an und ich tauchte wieder in meine Welt der Gedanken ab.

Ist doch schon komisch. Jetzt, wo du mit Mark befreundet bist, der zufällig der beliebteste Boy der Schule ist, interessiert er sich für dich.

Ich würde meine innere Stimme am liebsten dafür ohrfeigen, dass sie mir solche negativen Gedanken bescherte.

it's only you; RenjunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt