Unsere kleinen Spielchen

Kapitel 2 - Mordlust

Levi's Sicht

Jetzt stehe ich also unter der Dusche und lasse den Tag Revue passieren, während das warme Wasser auf meine, von der Arbeit schmerzenden Schultern, prasselt. Okay. Mal zum mitschreiben. Nachdem mir Erwin netterweise mitgeteilt hat, dass ich ab heute auf dieses Balg aufpassen muss und ihn in die Arbeitswelt - ich zitiere - "einzuführen" muss - was er ganz sicher mit Absicht mit diesem ekligen Grinsen unterstrichen hat - ist eigentlich nichts weiter passiert, außer das ich die Daten des Kleinen bekommen habe und er sich mir dann nochmal ausführlich vorgestellt hat. Danach habe ich ihn und Erwin den restlichen Tag gekonnt ignoriert. Das kann ja was werden. Er konnte einem ja leid tun, denn obwohl er zu 100% mein Typ ist und man durch diese enge Hose alles notwendige sehen konnte; alleine die Tatsache das Erwin ihn angeschleppt hat, ist genug um alle positiven Aspekte mit Leichtigkeit zu übertrumpfen. Dazu kommt noch sein junges Alter. Mit gerade mal 20 Jahren ist das sein erster richtiger Job. Davor soll er sich wohl mit Teilzeitjobs über Wasser gehalten haben, doch das war nicht wirklich interessant für mich. Ich ärgere mich immer noch über diesen schlechten Verkuplungsversuch von Erwin. Warum lernt er es nicht einfach. Und dann auch noch in der Arbeit!!!

Als ich merke das meine Haut schon schrumplig wird stelle ich schnell das Wasser ab, binde mir ein Handtuch um die Hüften und nehme ein kleineres, um meine Haare zu trocknen. So betrete ich das Wohnzimmer und stoße auch gleich gegen Etwas oder Jemanden. Nein... Etwas würde es wohl besser treffen.
"Levi Schatzziiii! Ich bin hier um dich abzuholen also hop-hop!" Moment mal was? Was macht denn bitte diese verrückte Brillenschlange in meiner Wohnung?! Vor Schreck hätte ich fast mein Handtuch fallen gelassen, was nun wirklich unangenehm gewesen wäre.
"Verdammt Hanji! Was machst du verdammt nochmal in meiner Wohnung und wie bist du hier rein gekommen?!" Doch sie grinst nur dumm vor sich hin, ohne überhaupt daran zu denken mir zu antworten.
"Und wozu denn bitte abholen?! Vergiss es und verpiss dich wieder!" Was streube ich mich eigentlich dagegen? Ich weiß doch so oder so schon das ich keine Chance gegen Hanji habe. Also sage ich nichts mehr und gehe in mein Schlafzimmer, um mich an zu ziehen während sie sich auf mein Sofa fallen lässt.
"Du, Erwin und ich werden heute feiern gehen und ich habe den leisen Verdacht das Eren mit seine Freunde auch kommen wird~" War Eren nicht dieser Jungspund? Kennt Hanji ihn etwa?! Naja natürlich tut sie das. Was habe ich mir nur gedacht.
"Wie kommst du denn jetzt darauf? Hast du ihn etwa eingeladen?!?!" Sie schmunzelt nur und beobachtet mich wie ich oberkörperfrei und mit noch immer offener Hose zu ihr in's Wohnzimmer komme.
"Nein habe ich nicht. Wer feiert denn bitte nicht seine Neueinstellung? Außerdem, du willst doch nicht so gehen? Obwohl es Eren bestimmt gefallen würde. Er hat schon von dir geschwärmt, was für ein netter Kerl du doch seist!" Also hatte sie doch Kontakt mit ihm! Die haben sich zu hundert Prozent verabredet!
"Natürlich nicht." Um meinem Unmut ausdruck zu verleihen, schnalze ich noch abfällig mit der Zunge und stehe auf um mir ein dunkelblaues eng anliegendes T-Shirt anzuziehen das gut zu meiner schwarzen, ebenfalls eng an liegenden Jeans passt. Dazu ziehe ich mir noch schnell meine weißen Turnschuhe und eine schwarze Lederjacke an und werde auch schon gleich von Hanji mitgezogen.

Sie zieht mich die Treppen runter und dann zu ihrem Auto, einem kleinen weißen Mini. Wie ich diese hässliche Dreckskarre doch hasse. Alles staubig und dreckig. Bah, so viel mühe kostet es doch nicht mal sein Auto zu waschen oder? Und dann auch noch dieser eklige Zigarettengeruch im ganzen Auto. Ich versuche Hanji schon ewig diese Angewohnheit, im Auto zu rauchen, auszutreiben, aber ich bekomme es einfach nicht hin. Doch mir blieb nichts anderes übrig als einzusteigen, denn ich würde diese Dreckschleuder von Hanji nicht in mein schön geputztes Auto lassen. Lieber sterbe ich. Also fuhren wir los und waren dann auch schon nach kurzer Zeit da. Es war eine normale Bar - vielleicht ein bisschen abgeranzt aber es geht.
Am Eingang sehe ich schon Erwin der uns zuwinkt als wir aus dem Wagen steigen. Ich werde ihn heute abend noch so was von umbringen! Ich male mir schon die besten Möglichkeiten aus: erwürgen, erstechen, ertränken, außversehen in einen Holzschredder schmeißen,.......

"Die anderen kommen noch. Petra, Keith und Mike haben zugesagt." Erwins Stimme lässt mich aus meinen Mordgedanken erwachen und ich schaue mich prüfend um, ob ich das Balg irgendwo sehe. Da ist er auch. Er kommt mit einem kleinen Blondschopf, der erstaunlicherweise kleiner als ich ist, und einer grimmig aussehenden Schwarzhaarigen, auf Erwin, mich und Hanji zu. Hanji springt auch gleich los und fällt ihm um den Hals, während die Schwarzhaarige sie dabei mit einem Todesblick anstarrte. Der Blondschopf steht nur unsicher daneben, während er mich und Erwin mustert. Nachdem Jäger sich von Hanji losreißen kann läuft er auf uns zu, um uns zu begrüßen, begleitet von seiner Gefolgschaft. Ich muss schon sagen, der Kleine sieht echt gut aus, mit seiner engen blauen Jeans und seiner roten Jacke, die sein weißes Shirt bedeckt und verziert ist mit einem Zeichen, sich zwei überlappender Flügel. Seine Begleitungen sehen auch nicht gerade schlecht aus und so gehen wir in den Laden und schauen uns um. Sehr voll ist es nicht aber trotzdem strömt einem gleich der Geruch von Alkohol und Schweiß ins Gesicht. Ich hasse diesen ekligen Geruch, der einem die Kehle zuschnürt. Die anderen scheint das aber wenig zu interessieren und so gehen sie gleich schon voran, auf die Tanzfläche und ab ins Getümmel, während ich mich lieber an die Bar setze und mir ein paar Drinks bestelle. Nach dem mir die ersten Drinks schon die Kehle runter gewandert waren, setzt sich Eren neben mich was ich nur mit einem leichten seufzen Kommentiere.
"Hallo" ruft er mir zu, grade so laut genug um nicht in dem ganzen Lärm unter zu gehen.
"Es sind noch viele andere Plätze frei." Sage ich nur kalt und wende meinen Blick wieder auf mein Glaß.
"Ich will aber hier sitzen" Sagt er frech und lächelt, ich muss staunen. Er hat ein wunderschönes Lächeln.
Der Abend wird, denke ich, noch sehr interessant werden~