Gefangen

697 50 10
                                    

Als er aufwachte, war seine Sicht verschwommen und alles um ihn herum begann sich zu drehen.
Der Raum, in dem er sich befand, hatte keine besonders große Innenfläche. Er lag auf einer Liege und seine Handgelenke wurden mithilfe von Handschellen zusammen gehalten.
Wegen plötzlich in ihm aufkommender Übelkeit beschloss er jedoch, sich wieder hin zu legen.
Nach einer Weile hörte er das Geräusch einer Tür, die aufgeschlossen wurde und öffnete die Augen ein zweites Mal.
"Sie!", knurrte er. Seine Stimme hörte sich  gefährlich rau an, wahrscheinlich hatte er einige Stunden oder Tage geschlafen.
"Ah, Ihr seid ja endlich aufgewacht... Ein wenig später als Ihre Frau.", sprach der Verbrecher mit seinem typisch spanischen Akzent.
"Kim? Wo ist sie?!" Der Falke war schon soweit wieder klar im Kopf, dass er ihren Decknamen gebrauchte. "Keine Sorge, es geht ihr gut- zumindest im Moment noch."
"Sie elender Mistkerl! Wenn Sie Ihr auch nur ein Haar krümmen, dann..."
Er war wütend. Noch mehr als das verspürte er aber eine monumentale Angst. Er sorgte sich um Natasha. Was, wenn sie ihr etwas antun würden?
Um diese Angst aber erfolgreich zu vertuschen setzte er sich bedrohlich auf. Noch im selben Moment sank er aber kraftlos auf seine Schlafstätte zurück.
Satan grinste höhnisch auf seinen Rivalen hinab.
"Was ist denn los? Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl?- Das könnte wohl an den Betäubungspatronen liegen, die wir euch in die Rücken gejagt haben. Sie enthalten ein Mittel, das eine Person in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Ziemlich effektiv um Feinde für eine längere Zeitspanne ausknocken zu können. "
Der Gefangene ignorierte die Bemerkung seines Gegenübers und setzte eine hoffnungsvolle Mine auf.
"Kann ich- sie sehen?" Nach einem kurzen Stirnrunzeln schien Francesco zu verstehen und antwortete: "Bald. Wir müssen sie beide einem Verhör unterziehen, weil ich Angst habe, ihr könntet mir in die Quere kommen."
Um wie ein Unbeteiligter zu wirken, tat Hawkeye so, als wüsste er nichts und würde als verheirateter Mann diese Drohung ausschließlich auf die Rivalität um Nat beziehen. "Meinen Sie mich? Lassen Sie ja Ihre dreckigen Finger von meiner Frau!"
"Oh, wie entzückend. Wie Sie sich um Kimberly kümmern ist einfach nur reizend... Nur mag sie Euch nicht sonderlich, Christian."
Der SHIELD- Agent zuckte zusammen. Selbstverständlich wusste er, dass er und seine Freundin nicht verheiratet waren, trotzdem zog sich bei dem letzten Satz des Spaniers alles in ihm zusammen.
Was wäre, wenn Romanoff ihn tatsächlich nicht leiden konnte? Was könnte er dann noch mit sich anfangen?!
"Sie haben wohl keine Ahnung, was ich damit sagen will oder?"
"Nein"
Barton sah Cortez mit einem Blick an, der seinem Gegenüber nichts als Trauer zeigte- und das schlimmste daran war, dass  das Meißte davon noch nicht einmal gespielt war.
Was wäre ein Leben ohne sie?
Er brauchte sie.
Er wollte sie am Liebsten im Arm halten und nie wieder los lassen.
Wäre er jetzt auf dem Carrier würde er augenblicklich sein Zimmer verlassen und zu dem Rotschopf gehen. Würde sie an sich heran ziehen und ihr sagen was für eine unentbehrliche und wundervolle Person sie für ihn ist.
Ihre Reaktion darauf wäre entweder ihm auch etwas nettes zu sagen, zu fragen, ob er ein wenig zu viel Alkohol getrunken hatte oder ihn von sich weg zu stoßen. Beim Gedanken an die zweite und dritte Variante musste er innerlich schmunzeln.

Wer dachte, sie sind tod? ;P

Clintasha- Mission BudapestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt