Leben

E wie Eigenmotivation

Du hast einmal gesagt, dass man sich Einen Weg nach oben graben soll.

Das habe ich.

Du hast zwar gesagt, dass man es soll, aber nie erzählt, wie das eigentlich funktioniert.

Was habe ich denn dazu gesagt? An was erinnerst du dich?

Dass man kämpfen muss. Und sich helfen lassen soll.

Genau. Hast du denn eine Idee, wie man nach oben gelangen könnte?

Nein.

Ich gebe dir einen Tipp:
Du bist unter der Erde. Alles ist hoffnungslos.

Ich brauche wieder Hoffnung? Ich muss ans Licht?

Nicht schlecht. Wir brauchen das aber genauer.

Hm. Man muss seine Sorgen überwinden, dass man Hoffnung bekommt?
Du hast einmal gesagt der Berg, der erdrückt bestünde aus Sorgen, Kummer und Leid und sowas.

Genau. Ich habe aber auch gesagt, dass jeder Berg anders aussieht.

Was soll das denn nun wieder heißen?

Dass jede Person seine Dinge zu überwinden hat. Es gibt keine Universalanleitung, die immer wirkt.

Du wolltest mir doch Hoffnung machen, dachte ich?

Na klar! Das ist doch positiv.

Ich sehe darin nichts Positives.

Warte ab.
Im Grunde genommen sind es Erde und Steine. Es sind nur verschiedene.

Also gibt es doch eine Anleitung?

Nein. Aber es gibt Mittel, die immer helfen, bei jedem. Und es gibt Dinge, die individuell herausgefunden werden müssen.

Kannst du mir das genauer erklären?

Ich habe schon damit begonnen. Erinnerst du dich an den Bagger?

Klar! Reden hilft also immer?

Immer! Auch wenn du es nicht sofort verstehst.

Kompliziert... aber ich glaube ich verstehe was du meinst.

Und Kämpfen. Wenn du redest, ist das ein Schritt, den Kampf zu eröffnen.
Kämpfen heißt nicht nur zu reden. Kämpfen, das heißt durchhalten und durchgreifen. Die Kontrolle erlangen.

Wie im Krieg.

Es ist ein Krieg. Einer, in dem du überlegen bist. Nur du selbst redest dir ein, dass du verlierst. Du kämpfst gegen dich selbst.

Oh!

Nicht oh! Er muss gewonnen werden! Dazu braucht es Mut! Und vor allem den Willen oben anzukommen, zu gewinnen, das Licht zu sehen.

Und wie schafft man Das?

Einige Dinge habe ich dir genannt.
Du brauchst eine Verbindung nach oben! Das ist wichtig. Was diese Verbindung ist, das muss jeder für sich herausfinden. Stärken, Talente, Interessen.
Man muss sich für etwas interessieren, sich für das Leben interessieren. Sich ein bisschen Leben nach unten holen, in das Loch. Dein Leben will dann nach oben. Zu seinesgleichen. Und wo ein Wille ich, da ist auch ein Weg.

Also ist es sich nicht so schlecht, dass ich Bücher lese. Das ist doch ein Stück Leben.

Nein, das meinte ich die ganze Zeit. So wie du es betrachtest ist es ein Scheinleben. Du musst das Echte spüren! Nicht dieses Abbild, das dir vorschreibt, was du tust.
Etwas tun. Am Leben teilnehmen.
Nicht nur zuhause sitzen. Es ist schwer, aber jeder kleine Schritt bringt dich weiter nach oben.
Ein Buch zu lesen ist gut! Aber nicht so, wie du es tust. Du interpretierst es is das schlechte. Betrachtest alles pessimistisch. Das ist negativ daran.

Bei dir klingt das alles so logisch!

Es ist logisch.
Siehst du: Du redest mit mir. Schon siehst du klarer. Ich habe quasi eine andere Sichtweise und doch die selbe.
Es kommt immer auf die Richtung an, aus der man die Dinge betrachtet.

Und warum schaffen es manche dann trotzdem nicht, aus ihrem Loch zu kommen?

Das kann verschiedene Gründe haben. Aber oft ist es so, dass sie sich einfach niemandem anvertrauen oder nicht kämpfen wollen. Man muss diesen Menschen helfen! Und sie müssen sich helfen lassen.

Und die, die sich helfen lassen? Was müssen die beachten?

Wichtig ist, dass sie nicht ungeduldig werden oder aufgeben.
Depression ist eine Krankheit wie viele anderen. Und auch gegen sie gibt es Mittel. Manche nehmen Tabletten dagegen, andere lassen sich anders helfen. Wichtig ist, dass man etwas tut, bevor man zu tief sinkt. Es ist nie zu spät! Je eher man anfängt zu kämpfen, desto besser.
Auch wenn es einmal bergab geht, es gibt immer einen Weg hinauf. Vertrauen in die Dinge haben, sich helfen lassen, etwas tun.