↣ Prolog ↢

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Sie läuft weiter gerade aus, sie rennt schon fast - ihr Peiniger dicht hinter ihr. Sie sucht nach Schutz, einem Versteck oder andersartiger Hilfe. Ihre Blicke sind schnell und ihr Kopf schmerzt von den hastigen Bewegungen. Immer wieder spürt sie einen Stich in ihren Schläfen. Durch ihre körperlichen Schmerzen wird ihr Blick geschwächt, kaum kann sie die Laternen noch wahrnehmen, es sind nur noch Lichtpunkte für sie. Die Puste geht ihr aus, sie hätte doch öfter Sport treiben sollen. Ihr Körper macht schlaff und eigentlich will ihr Inneres auch schon längst aufgeben. Sie versucht jedoch stark zu bleiben, damit das Arschloch hinter ihr sie nicht in die Finger bekommt. Die Schweißperlen bahnen sich ihren Weg über ihr Gesicht.
Aus der Ferne sieht sie ein einsames Haus, was zwischen den Feldern schon fast heimisch auf sie wirkte. Durch dieses Gefühl bekommt sie vor ihrem inneren Auge Bilder ihrer Familie zu sehen. Die Gesichter der Geliebten lassen sie ihre körperliche Schwäche vergessen, sodass sie wieder anfängt zu sprinten, direkt auf das große Haus zu. Um so näher sie kommt, desto besser kann sie die Umgebung analysieren. Die Weizenfelder drumherum sind riesig, wobei das Haus nicht an die typischen Farmer erinnert.
Als sie noch zirka fünfhundert Meter entfernt von der Veranda ist, kommt ein junger Mann heraus. Sie achtet gar nicht auf sein Aussehen sondern denkt nur daran, wie er ihr helfen könnte. Sofort verlassen Schreie ihre Lippen und direkt bekommt sie des Fremdens Aufmerksamkeit. Er sieht die Gestalt hinter der jungen Frau, was seinen erstaunten Blick in einen aggressiven verwandelt. Er versteht direkt die Situation und läuft den beiden fremden Gestalten entgegen. Er ist viel sportlicher als sie, das bemerkt jeder Blinde.
Als er bei ihr ankommt, schiebt er sie hinter ihn als Schutz vor dem Verfolger. Dieser scheint Angst zu bekommen und wird immer langsamer. Trotzdem läuft er auf die beiden zu, sein verschmitztes Lächeln sagt nichts Gutes aus. Als der verschwitze Typ vor dem sportlichen Mann und der hochroten, sich die Arme auf den Knien abstützenden Frau steht, fängt er an zu reden. Seine Stimme lässt sie erzittern, sofort macht sich der Fremde vor ihr noch breiter, um ihr Schutz zu bieten. "Die Kleine da, gehört zu mir. Sie ist psychisch gestört und denkt sich Dinge aus. Dadurch enstehen Angstzuständen, bei welchen sie oft anfängt, wegzurennen.", versucht er zu erklären. Ein Blick zu der jungen Dame verrät ihm, dass er dem lieber keinen Glauben schenken soll. Die Tränen, welche in ihren Augen stehen, verstärkten seine Vermutungen.
Sie merkte jedoch, dass alles viel zu kräfteraubend für ihren kleinen, jedoch nicht zierlichen Körper war. Ihr Verstand verlässt sie, sodass ihr Gehirn herunterfährt. Anhand dessen, dass alles vor ihren Augen dunkler wird, merkt sie, dass ihr Körper und ihr Geist aufgegeben haben. Als sie ins Gras fällt, umhüllt sie der frische Geruch. Sie bekommt noch mit, wie ihr Verfolger mit schweren Schritten das Grundstück verlässt und sie hochgehoben wird. Dann verlässt sie sämtliche Kraft und die Ohnmacht umgibt sie.

497 Wörter

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