4 - Standhaft bleiben

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Deans POV

Mit der Wucht mit der mich der Engel gegen die Wand geschmettert hat, gehen mir meine Augen über.
Kaum halte ich mich auf meinen beiden Beinen. Keuchend versuche ich, mit aller Kraft, den Ellenbogen meines einstigen Beschützers von meiner Brust zu drängen, ohne Erfolg.
Sein Blick durchdringt mich, ihm hat nicht gefallen was ich gesagt habe, was ich ihm an den Kopf geworfen habe. Es war die Wahrheit. Will er das nicht immer, die Wahrheit? Möchte er nicht, dass ich ihm nichts, als die Wahrheit entgegen bringe?
Er ist nicht besser als ich.
Ich traue mich nicht zu denken, traue keinem Gedanken der in meinem Kopf entspringt über den Weg, aus Angst das Cas' Blick sie mir nehmen, sie mir aus dem Kopf lesen könnte.
Mein Herz klopft mir unerträglich bis zum Hals.
Mein Engel wird es spüren, mit seinem Arm, der direkt auf meinem Herzen liegt.
Es tut irgendwie gut, ihn seit langem wiederzusehen und irgendwie auch, ihm so nahe zu sein.
Ich verdränge den Schmerz der durch meinen ganzen Körper zuckt, ich schlucke und verliere mich ganz und gar in seinen Augen, für einen Moment steht alles still, ich könnte mir nicht vorstellen jemals wieder mein Blick von ihnen abzuwenden, sein starrer, kontrollierender Blick, der mich in meine Schranken weisen soll, der mir Angst machen und zeigen soll wo mein Platz ist und wie ich mich ihm gegenüber, einem Engel des Herrn, zu verhalten habe.

Castiels POV

Ich muss mich bemühen, dass ich seinen menschlichen Brustkorb, so zart und gebrechlich wie er ist nicht, durch meine Intuition innerhalb eines Sekndenbruchteils zerquetsche. Wieso sagt er sowas, ich tue das doch hier alles nur für ihn, ich tue das für uns, für die Menschheit! Reicht es nicht immer das Beste zu geben? Was soll ich mehr tun, als das was ich kann, was soll ich tun damit man zufrieden mit mir ist? Ich bin ein Engel des Herren, er nur ein Mensch. Er hat mich eigentlich zu verehren, wie es der Rest der Menschheit tut oder tun würde. Wieso ist er nicht so, wieso weiß er meine Hilfe nicht zu schätzen, sondern stellt mich immer in Frage?
Ich schaue ihm in die Augen und versinke in dem Tiefengrün. Er hat Schmerzen, seine Nasenlöcher weiten sich... er atmet schwer.
Ich mustere ihn, mustere seine Gesichtszüge, seine markanten Gesichtszüge, seinen Bart, seine Wangenknochen und fahre mit den Augen die Kontur seiner Lippen nach.
Doch komme letztendlich wieder zurück zu dem Smaragdgrün, zu dem Grasgrün, zu dem schönsten Grün ... seiner Augen... mit meinem linken Ellenbogen übe ich weiterhin Druck auf seinen Brustkorb aus. Er atmet.
Doch ich kann mich nicht beherrschen, ich höre sein Herz schlagen, der Schlag beschleunigt sich immer mehr, immer schneller.
'Gut so, Dean. Habe Respekt vor deinem Engel und vor den Taten, die er dir vollbringt, für alles was er für dich tut.'

Destiel - Was machst du nur mit mir?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt