Rosa sah durch den überfüllten Gang, irgendwo zwischen den ganzen Schülern musste sich auch Jonas befinden. Sie wollten sich genau hier treffen, Raum A 20, 14:15 Uhr, kurz nach Schulschluss. Mittwochs hatten Jonas und Rosa immer zur selben Zeit aus, sie liefen deshalb immer zusammen Nachhause. Rosa schreckte schließlich auf, als sie jemand von hinten umarmte. "Lass den Scheiß.", murmelte sie leise. Jonas löste sich von ihr. "Du lässt dich halt so leicht erschrecken.", meinte er gelassen und lief los, sich den Weg durch den Gang an etlichen Schülern vorbei bahnend. Rosa rollte mit den Augen: "Jaja."
Draußen angekommen stellte sich, wie immer, die Frage wie die beiden Nachhause kommen wollten. Entweder sie quetschten sich in eine völlig überfüllte Bahn, oder sie liefen. Sie entschieden sich, wie fast immer, dazu zu laufen. Egal ob zu Rosa oder Jonas, das war nicht weit. Außerdem konnte Jonas davon ausgehen, dass Rosa ihr Ticket entweder nicht finden würde, oder vergessen hatte. Er mochte schwarz fahren nicht.
"Warst du zu spät?", Jonas deutete auf Rosas Outfit, den Schlafanzug. Er wusste, dass sie öfters so zur Schule kam, einfach um Zeit zu sparen. "Hm. Halt mal kurz.", Rosa gab Jonas ihr Skateboard und kramte in ihrer Tasche. "Was schleppst du eigentlich alles mit?", fragte dieser, während er das Board in die Hand nahm. Rosa hatte gefunden was sie suchte und sah wieder zu ihm: "Zu viel, ich weiß. Aber dafür hab ich alles mit, was ich nicht brauche." "Dich muss man echt nicht verstehen, oder?", Jonas schmunzelte. Rosa nickte, trank einen Schluck kalten Tee aus ihrer Flasche und steckte sie wieder weg. "Zu dir oder zu mir?"
Ein paar Straßen und Sticheleien weiter, waren die beiden auch schon bei Jonas angekommen. Seine Eltern waren noch bis zum späten Nachmittag arbeiten, und sein Bruder hing ganz bestimmt bei irgendwelchen Freunden herum. Rosa stellte ihr Skateboard an der Wand ab, schmiss ihre Tasche zu Jonas' und ging mit ihm in die Küche.
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Ich sehe den Tatsachen ins Auge: ihre Augen sind blau.
RandomDu und ich, all das, was ich geglaubt hab, wir liegen in Scherben. Ich bin an meinen Lügen zerbrochen, wie mein Herz aus Glas. Tanze mit der Wahrheit bis ins Morgengrauen.