"Was machst du denn hier ganz allein im Wald?" fragte mich die Stute neugierig und stellte sich mir in den Weg. "Das ist schwer zu erklären..." murmelte ich und hoffte, dass sie mich unter dem viel zu großen Umhang nicht erkannte. "Komm schon kleiner..." ,versuchte sie mich zu überzeugen, "Ich will dir helfen!". Während sie diese Worte aussprach, beugte sie sich nach vorne, sodass sie in mein Gesicht blicken konnte. Als sie die Krone sah erschrak sie heftig. "Eure Hoheit" flüsterte sie unterwürfig. "Verzeiht mir meine Unwissenheit!"
"Nun steht schon auf!" fuhr ich sie an,"sonst werden sie mich sofort finden!"
Verwirrt stand die Stute auf "Von wem werdet ihr verfolgt?"
Ich zog meine Kapuze tief ins Gesicht und bat sie näher zu kommen "Von dem Gefolge meines Vaters... ich brauche eure hilfe MyLady." ,bat ich mit Tränen in den Augen, "Ihr seid meine einzige Chance das hier zu überleben"
Ich gebe zu, so schlimm stand es in diesem Zeitpunkt noch nicht um mich, aber es wäre schon schlimm genug gewesen, wenn der König mich gefunden hätte. "Folgt mir MyLord, folgt mir!" rief die Stute und ich lief ihr erleichtert nach. Nachdem wir eine Weile durch den Wald gelaufen waren, kamen wir zu einem gemütlich aussehenden Haus, an dem wir halt machten.
Die braune Stute klopfte an der Tür und eine andere Stute öffnete.
"Lou! Was willst du denn schon wieder hier?" entfuhr es der Dame. Sie hatte mich noch nicht bemerkt.
"Beruhig dich. Ich habe einen Knaben der deine Hilfe braucht" wieherte Lou und deutete auf mich. "Wer ist er?" fragte sie nun etwas freundlicher und sah mich an. "Nun...ähm... ich bin Aion." brummte ich verlegen und sah zu Boden, wissend was nun kommen mag. "Aion? Der Königssohn?" "Bitte seid leise!" flüsterte ich und sah moch panisch um.
"Aber...wieso? Seid ihr o.k.?"
"Madame" ,sagte ich ernst, "ich brauche eure Hilfe! Alles andere erfahrt ihr später!"
"Was wünscht ihr?"
"Darf ich eine Zeit lang bei euch verbringen?" fragte ich nervös und sah ihr nicht in die Augen.
"Natürlich!" rief sie aus.
Ich atmete tief durch und fragte etwas, dass mir sehr am Herzen lag:"Versprecht ihr, mich wie ein normales Fohlen zu behandeln?"
"Wie ihr wünscht..." murmelte die Stute verwundert.
Ich zog meine Krone ab und schob sie zu der Stute.
"Nehmt meine Krone und sperrt sie fort! Gebt sie mir nicht, wenn ich danach frage, sondern erst, wenn ich eures Erachtens alt genug bin!" bat ich und trat zurück. "Wie ihr wünscht"
Sie trat zu einer Kiste und schloss meine Krone ein. Eine Weile herrschte betretenes Schweigen, ehe ich fragte: "Was nun?"
"Ich stelle euch eure Brüder vor Prinz!"
"Aion....bitte" flüsterte ich.
"Verzeiht!" sprach sie erschrocken aus.
"Korin! Tabo! Kommt mal her!" rief Lilith und fast augenblicklich kamen zwei Fohlen angerannt.
"Wer ist denn das?!" rief Tabo erschrocken und wich zurück.
Korin dagegen war erfreut :"Ich bin Korin und du?"
"Aion" sagte ich-verwirrt von dieser Begrüßung.
"Mama? Darf ich Aion mein Zimmer zeigen?" rief Korin begeistert und sah sie flehend an. "Geht schon!" wieherte sie, erleichtert, dass ich so gut aufgenommen wurde.
Tabo allerdings sah nicht sehr glücklich aus. Mit grimmiger Miene lief er uns nach, ging aber geradewegs in sein Zimmer.
Ich verbrachte den schönsten Abend meines Lebens mit Korin. Wir spielten und lachten... und das erste mal in meinem Leben war ich wirklich...glücklich.Lilith ging zu Tabo und ich hörte wie sie mit ihm schimpfte.
"Ich dachte ich hätte dir ein besseres Benehmen beigebracht du Bengel!"
Einige Sekunden später ging unsere Tür auf.
"Bleibt Aion bei uns Mama?" fragte Korin.
"Ja mein kleiner!" sagte sie sanft.
Korin und ich umarmten uns glücklich, dass Tabo uns wütend beobachtet hatte, merkten wir nicht. Lilith legte uns in die Betten, deckte uns zu und löschte das Licht.
"Gute Nacht ihr zwei" flüsterte sie und schloss die Tür.Tabo lag in seinem Zimmer und verfluchte Aion
"Na warte....na warte..."
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Into Darkness~ Wenn Dunkelheit deine größte Angst wird
FantasyDer junge Prinz Aion flüchtet. Er bittet Lilith um Hilfe und taucht dank ihr unter. Bis zu seinem 7 Lebensjahr bleibt er unentdeckt, doch von einem Tag auf den anderen änderte sich alles. Er flüchtet...vor ihr. Er scheut die Dunkelheit. Er fürchtet...