Die Geburt

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LUCY POV:

*Vier Monate später*

Ich saß gerade bei Meg, die übrigens mittlerweile mit Pierre verlobt war, zu Hause im Wohnzimmer und hatte eine Hand auf meinen Bauch gelegt, da passierte es :

Plötzlich schoss ein furchbarar Schmerz durch meinen Körper und schien meine Eingeweide zusammenzudrücken.

Ich stöhnte schmerzerfüllt auf und krümmte mich.

Madame Giry sah sofort, was los war.

"Bleib ganz ruhig, Lucy, ich hole die Hebamme !"

Eine Mischung aus Freude und Angst durchzuckte mich.

Natürlich freute ich mich unbändig auf mein Baby, aber diese furchbaren Schmerzen, die mit einer Geburt verbunden waren...

Das würde ich nicht alleine durchstehen. Nicht ohne Erik.

"Meg !", stieß ich hervor.

"Hol ihn ! Bitte ! Er ist..." Ich zog scharf die Luft ein, als mich eine weitere Wehe in ihren eisernen Klammergriff nahm.

"Er ist unter der Oper !", keuchte ich schließlich.

"Hol ihn ! Schnell ! "

Meg nickte. "Ich bin gleich wieder da !", versprach sie mir und lief los.

ERIK POV:

Ich streifte durch die unterirdischen Bauten, die früher mal mein Zuhause gewesen waren, und mir jetzt immer fremder wurden.

manchmal kam ich noch hier her, um Inspirationen zu sammeln.

Doch in letzter Zeit fiel es mir immer schwerer.

Früher hatte ich mich unter der Erde sicher gefühlt, jetzt fiel mir hier unten, wie man so schön sagte, die Decke auf den Kopf.

Nachdem sich die Leute an meine Maske gewöhnt hatten, meine Ausrede war immer eine tiefe, empfindliche Narbe oder eine Hauterkrankung, war es mir gelungen, vollkommen vorbehaltlos in die Gesellschaft aufgenommen zu werden.

Voller Schadenfreude hatte ich vor einem Monat erfahren, dass Inspektor Milford in eine geschlossene Psychatrie eingewiesen worden war, wegen seiner "krankhaften, paranoiden Wahnvorstellungen", was nicht zuletzt auf die Bestechlichkeit, beziehungsweise das Mitgefühl einiger Polizisten wie Bühnenarbeitern zurückzuführen war, aber auch größtenteils auf den Einfluss eines sehr erfolgreichen und glaubwürdigen jungen Artztes und auf die Falschaussage eines gewissen Adeligen und seiner Verlobten.

So glaubte niemand mehr Milford das "Märchen vom Phantom", und es waren auch eine Menge verschiedener Erklärungen aufgetaucht, was die Vorkommnisse in der Oper erklärten, von denen natürlich keine der Wahrheit entsprach - aber das musste ja keiner wissen.

Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als ich plötzlich schnelle Schritte vernahm.

Eine atemlose Meg Giry erschien im Türrahmen.

"Erik !", keuchte sie.

"Beeil dich ! Das Baby kommt !"

Ich fuhr auf.

"Was ? Aber... das ist doch noch viel zu früh ! Es sollte doch frühstens in drei Wochen da sein !"

"Sag das dem Baby !"

"Ich komme !"

Gemeinsam rannten wir los.

Meg hatte ihre Schwierigkeiten, mit mir Schritt zu halten, da ich durch die Straßen fegte, als sei der Leibhaftige persönlich hinter mir her.

Liebe durch die Zeit? (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt