1.Kapitel

1.3K 42 18
                                    

Alea stand am Bug der Crucis und war in Gedanken versunken.
Wer wohl diese andere Walwanderin war? Warum konnte sie trotz des Virus' eine Nachricht schicken?

Doch sie freute sich auch und ein kribbliges Gefühl breitete sich in ihr aus. Bestimmt konnte ihr diese Frau helfen. Ob sie vielleicht sogar verwandt mit ihr war?

In der Sitzecke des Segelschiffes saß ihr Freund Lennox und spielte versunken auf seiner Gitarre. Er konnte spielen wie ein Profi, und Sammy nannte ihn deshalb einen Gitarrengott.
Alea blickte ihn an, doch dann kam plötzlich wieder eine schmerzhafte Erinnerung in ihr hoch. Gestern hatte sie wieder mit den Silberfusseln in die Zukunft geblickt, und sie musste bei einer Vision fast heulen, so ergriffen war sie von der herzzerreißenden Szene: Denn Lennox verabschiedete sich bei ihr und sagte "Lebe wohl."
Immer wieder versuchte sie, sich in Gedanken zu rufen, dass es nur eine wahrscheinliche Version der Zukunft war. Das würde NIE passieren. Sie würde Lennox nie verlassen. Und Lennox würde eher sterben, als sie zu verlassen.

Alea seufzte. Da war es wieder, das Gefühl, als müssten ihre Schultern unter einer schweren Last zusammenbrechen. Wieso musste alles nur so kompliziert sein?
Zum Glück hatte sie Lennox. Wenn sie bei ihm war, fühlte sie sich geborgen und geliebt.

Plötzlich legten sich zwei starke Arme von hinten um Alea. Sie zuckte erschrocken zusammen und drehte sich dann zu ihrem Freund um. "Über was denkst du nach?", fragte er sie besorgt. Alea seufzte und schaute ihm in die Augen. "Ich frage mich die ganze Zeit, wer diese Frau wohl ist", antwortete sie ihm leise. "Bald werden wir es wissen", munterte Lennox sie auf. Alea lächelte und blickte ihn an. Sie hätte ihn stundenlang betrachten können."Ich bin so froh, dass es dich gibt!", brachte sie nach einiger Zeit hervor und drückte ihre Lippen vorsichtig gegen seine. Immer wieder war das Gefühl phänomenal. Lennox zog sie fester an sich. Sie wusste nicht, wie lange sie so da gestanden waren. Eine kleine Ewigkeit.

"Schneewittchen!", rief Sammy mit einem breitem Grinsen,"ich will ja nicht stören, aber habt ihr Hunger?" Das ließen sich die beiden nicht zweimal sagen und kamen zu Sammy herüber, der gerade den Tisch deckte. Wenig später kam Ben, der Skipper der Alpha Cru, mit einem großem Topf die Treppe herauf. Der unwiderstehliche Geruch nach frischer Spaghetti lag in der Luft. Auch Tess setzte sich zu den anderen. "Bestspaghetti!", teilte Sammy ihr freudig mit. Tess verdrehte die Augen (was sie sehr gut konnte) und nahm sich einen Teller. Alea grinste. Sammy war einfach unbezahlbar.

-------------------------------------------------
Das war das erste Kapitel. Wie hat es euch gefallen? Ich hoffe, es ist nicht schlimm, wenn ich kürzere schreibe?

~blackwhiteklary00

Alea Aquarius - Die mysteriöse WalwanderinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt