x ; 도착

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              es regnet.
                  oder so.








x ;도착

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도착

// es regnet. oder so //



„Bist du sicher, Jimin?", fragt er und an diesen Worten hängt alles.

Jimin blickt in Yoongis Gesicht. Er sieht die schwarzen Ringe unter seinen Augen - die knubbelige, kleine Nase und die Lippen, ebenso schmal und prominent wie alles an diesem Jungen.

„Wie könnte ich nicht sicher sein, Yoongi?"

Ja, er kennt ihn erst kurz. Aber Jimin war nie jemand, der lange gefackelt hat. „Wieso zweifelst du so an dir?"

Es ist ihm so unverständlich. Yoongi ist ihm Rätsel. Ein Rätsel aus gebündelter Unsicherheit, das er am liebsten auflösen würde.

„Ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn ich nicht andauernd an mir gezweifelt hätte."

Er meint als Rapper. Jimin versteht das. Er versteht, dass Selbstkritik und Zweifel unerlässlich für das sind, das Yoongi umgibt. Er findet es bewundernswert, wie er sich in seine Schwächen gehüllt hat und daraus Musik macht. Wirklich.

Aber gleichzeitig wünscht er sich, Yoongi könnte ihn durch seine Augen sehen.

Nur für einen kurzen Augenblick. Damit er weiß, wie er auf andere wirkt.

„Yoongi", sagt er also und die Art, wie er seinen Namen ausspricht, lässt den anderen erschaudern.

Jimin merkt es an der Art, wie er seine Schultern unwillkürlich nach oben zieht, als wollte er seine Körperwärme bei sich behalten.

„Ja, ich bin mir sicher. Ich bin mir unglaublich sicher, dass du mir etwas bedeutest. Dass du mich die Dinge hinterfragen lässt. Mich überraschst. Immer und immer wieder. Immer wenn ich denke, dass ich dich durchschaut habe, Min Yoongi, den einsamen Rapper, der mit einem Stift und Papier und ein paar Reimen die Welt aus den Angeln hebt; dann tust du wieder etwas Unvorhergesehenes. Trägst bei Schneewetter Sneakers. Trinkst Kaffee, ohne ihn auskühlen zu lassen. Kannst auf einmal Basketball spielen."

Er lacht heiser auf und in Yoongis Blick tritt eine Weichheit, die ihn ermutigt. Er versteht Jimin. Scheint ihn ein beinahe ein wenig aus seinen Augen sehen zu können.

„Yoongi, wenn du eine Antwort willst, warum du mir so viel bedeutest... ich glaube, so etwas habe ich nicht. Ich kann nicht alles logisch aufmachen, was ich denke und fühle. Als Liste. Mit Unterpunkten."

Er hat die Struktur gesehen, mit der Yoongi seine Raps aufmacht. Listen. Mit Unterpunkten. In Metaphern versteckt. Ein bisschen weiß er inzwischen, wie der andere denkt.

„Ich... ich glaube dir, Jimin. Und vielleicht, eventuell, möglicherweise verstehe ich auch, was du mir sagen willst. Mein Unterbewusstsein zumindest." Er lacht rau und verdreht die Augen. „Du weißt, wie ich bin."

Oh, ja. Ein bisschen inzwischen.

„Du bist ein ganzes Stück Arbeit, Min Yoongi", seufzt Jimin und seine Hand legt sich wie von selbst in Yoongis Nacken, streicht gegen den strähnigen, blonden Haaransatz.

„Ich weiß."

„Aber wie der Zufall es so will, habe ich genügend Freizeit, jetzt wo ich meinen Job in der Pizzeria kündigen werde, um dir den ganzen lieben Tag vor Augen zu halten, warum du dich selbst so sehen solltest, wie ich es tue."

„Du wirst was?!" Yoongi starrt ihn an.

„Er hat mich unglücklich gemacht." Er schnalzt mit der Zunge. „So was können wir in unserem Leben nicht gebrauchen."

Der andere starrt noch immer; Lippen leicht geöffnet, aber er sieht dabei irgendwie niedlich aus. „Unser Leben?"

„Wenn du das willst, Min Yoongi." Jimin nagt an seiner Unterlippe. „Ich weiß, wie das ist... in eurer Szene. Aber-"

„Mir ist es reichlich egal, was andere von mir denken", fällt er ihm ins Wort. „Ich dachte nur nicht, dass du so vollkommen übergeschnappt bist, als dass du das tatsächlich durchziehen möchtest."

Jimin stößt frustriert die Luft aus. „Min Yoongi."

Doch der Angesprochene grinst plötzlich, als wüsste er ganz genau, was in Jimins Kopf vor sich geht. „Was ich eigentlich sagen will, Jimin, ist, dass es mich unglaublich glücklich macht, dass du hier vor mir stehst und einfach nicht aufgibst. Ja, glücklich. Ich glaube, ich bin wirklich so etwas glücklich."

Und er sieht auch so aus. Seine Mundwinkel zucken nach oben; es ist das erste Grinsen, das er dort auf seinen Lippen erkennt, und es scheint wahrlich und ehrlich aus Zuneigung zu ihm geboren zu sein.

„Oh, wow", erwidert er heiser. „Wow."

Yoongi starrt seit geraumer Zeit auf seine Lippen (er scheint sich das langsam zur Gewohnheit zu machen), und einfach weil Jimin nicht anders kann, gibt er ihm nach.

Es würde nur der dritte vieler Küsse sein, die zwischen den beiden in heimlicher Verborgenheit, offener Verkündigung oder einer Fusion dieser zwei Zustände ausgetauscht werden würden.

Aber sie alle stellen einen Kompromiss dar.

Yoongi verspricht damit, sich weniger zu hassen. Jimin verheißt Unterstützung, Nachsicht, Hilfe.

Natürlich geschehen solche Dinge nur graduell. Aber mit Jimin an seiner Seite lernt Yoongi, dass er sich auch lediglich akzeptieren kann; er muss sich selbst nicht lieben. Das meiste davon schenkt er ohnehin Jimin.

Und das beste an der ganzen Sache ist die Annihilation ihrer Grundzustände, die sich im Laufe der Zeit immer weiter herauskristallisiert.

Denn Yoongis Kopf ist plötzlich von Licht durchflutet und Jimin... Jimin mag wieder Pizza.

꿈 dream ㅡ yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt