Der rote Faden

Kapitel 3: Coffee talk

Ich stand gegen 10uhr auf. Mein Schädel brummte. Wie eigentlich fast jeden Morgen. Ich kramte die Aspirin aus meiner Nachtschrankschublade, nahm eine Tablette und schluckte sie so runter. Danach tapste ich in die Dusche, zog mich an und schminkte mich. Es war mittlerweile 12uhr. Ich schnappte meine Schlüssel und warf meine Lederjacke über bevor ich das Haus verließ. Das Café war ungefähr 20min entfernt was heißt ich werde viel zu früh da sein. Aber das war mir egal. Dann musste ich mich wenigstens nicht stressen und konnte ganz gemütlich die Straßen entlang gehen.
Ich war etwas nervös. Gestern habe ich die ganze Situation gar nicht richtig einschätzen können, da ich so betrunken war aber jetzt war ich voll bei mir. Ich hatte einen Seelenverwandten. Und ich werde ihn heute richtig treffen.
Ich schaute auf die rote Schnurr um meinen Zeigefinger die Richtung Straße weiter lief. Ich konnte das Café aus der Ferne schon erkennen und sah wie ein paar Leute draußen saßen und Kaffee tranken. Außer eine Person. Als ich näher kam erkannte ich wer es war. Dean.
Mein Schritt beschleunigte sich etwas.
,,Hey, warum bist du schon so früh da?'' Fragte er mich verwundert als er mich erkannt hatte.
,,Das gleiche könnte ich dich auch fragen haha'' lachte ich und nahm gegenüber von ihm Platz.
,,Ich war schon so früh wach und dachte ich könnte uns Plätze freihalten'' meinte er und reichte mir die Speisekarte. Ich schaute ihn fragend an.
,,Keine Sorge ich hab schon was gefunden'' lachte er und ich nahm die Karte an.
Als der Kellner kam gaben wir beide unsere Bestellungen auf.
,,Also, wo waren wir gestern stehen geblieben?'' Dean sah mich erwartungsvoll an und ich dachte an gestern Abend zurück. Ich konnte mich nicht wirklich an viel erinnern aber ich meine wir hätten über Musik geredet, und unsere Familie beziehungsweise unsere Brüder.
,,Ich glaube bei Musik...oh und das ich dir gefalle'' fügte ich noch hinzu. Dean musste schmunzeln.
,,Ach ist das so? Ich muss wohl auch was getrunken haben''.
,,Na du schienst eigentlich ziemlich nüchtern, aber vielleicht schien das nur so weil ich betrunken war'' meinte ich lachend.
,,Trinkst du oft?'' Fragte er mich plötzlich. Seine Stimme klang ziemlich ernst und es erschrak mich etwas um ehrlich zu sein.
,,Ehm...naja, schon irgendwie...''. Ich verstummte. Bestimmt denkt er ich bin voll die Alkoholikerin, was ich NICHT bin. Ich trink ab und zu halt gerne was.
,,Ich auch, brauchst dich nicht schämen oder so'' meinte Dean und lächelte leicht. Beruhigt blickte ich auf.
Wir redeten noch eine Weile über alles mögliche während wir zwischendurch an unseren Kaffees nippten. Plötzlich wurde unser Gespräch von einem klingenden Geräusch unterbrochen. Dean fasste in seine Hosentasche und zog ein kleines Handy raus.
,, Oh entschuldige da muss ich ran''.
Verständnisvoll nickte ich und er beantwortete den Anruf.
,, Ja? Ok sonst noch was? Alles klar ich komme sofort bis gleich''. Er legte wieder auf. Etwas aufgewühlt kramte er Geld aus seiner Jackentasche und legte es auf den Tisch.
,,Ehm...alles okay? Wa ist los?'' Fragte ich ihn verwirrt und stand auf.
,,Eh...Familienangelegenheiten, sorry ich muss jetzt schon gehen'' antwortete er schnell bevor er Richtung Straße ging wo sein Impala parkte.
,,Kann ich irgendwie helfen oder sowas?'' Ich wusste zwar nicht was passiert war, aber es schien ziemlich ernst zu sein. Zumindest kam das so von Dean rüber.
,,Nein schon ok, ruf mich später an'' meinte er noch schnell bevor er im Auto verschwand und dann wegfuhr.
Ich hatte doch nicht einmal seine Nummer. Wie soll ich ihn bitte anrufen?
Seufzend setzte ich mich wieder. Die Bedienung räumte grade unsere Tassen weg und ich beschloss mich wieder auf den Heimweg zu machen. Beim Aufstehen fiel mir ein beschriftete Servierte auf die auf Deans Seite lag. Es war eine Handynummer. Höchstwahrscheinlich Deans. Ich steckte die Servierte ein und machte mich nun wirklich auf den Heimweg.