Kapitel 1

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Ich weiß nicht genau wie man mit sowas anfängt, aber ich versuche es einfach mal.Mein Leben ist gerade auf gutdeutsch gesagt "ein riesen Haufen Scheiße". Ich wüsste auch nicht wie ich das anders sagen könnte. Erst letzte Woche hatte ich Besuch von einem Kriminalpolizisten. Nachdem er mich begrüßt hatte wie einen alten Freund, hielt er mir einen Durchsuchungsbefehl vor die Nase.  Meine Mutter stand hinter mir mit irgendwas zwischen einem Nervenzusammenbruch und der totalen Gleichgültigkeit. Aber das war nur ein kleiner Fleck auf dem riesen Berg von Scheiße, den ich mit großem Geschick seit meinem zwölften Lebensjahr ansammel. Ja richtig seit meinem zwölften Lebensjahr dreht sich meine Welt nur um Rauchen, Kiffen, Koks, Speed...und noch vieles mehr. Die Liste ist lang.....zu lang. Es gibt meistens Gründe für so eine Karriere in das Negative. Die Ironie ist, dass keiner dieser Gründe auf mich zutrifft. Ich bin in einer Akademikefamilie aufgewachsen. Meine Mutter ist Beamtin. Und sie ist einer dieser Beamtinen, die alle nicht gemachte oder fehlerhafte Arbeit einfach mit macht. Egal ob diese in ihrer Stellenbeschreibung zu finden ist oder nicht. Auch wenn 95% der Menschheit das wahrscheinlich als unnötig ansehen würden, muss es meiner Meinung  nach solche Menschen geben um die ganzen anderen "faulen Säcke" auszugleichen. Es wundert mich sowieso das unser System bei den ganzen minderbemittelten und egoistischen ......Menschen (ich wollte eigentlich Arschlöcher sagen,  aber ich will das Ganze nicht später nochmal zensieren müssen), aus denen unsere Gesellschaft heutzutage besteht, funktioniert. Naja ich bin ja nicht besser. Und mein Vater? Naja mein Vater ist ein Klischee und zwardas Klischee eines Soldaten. Ich halte eigentlich nichts von Klischees, aber bei meinem Erzeuger kann man nichts anderes sagen. Er ist groß und seine Haare sind auf die Länge seines Barts rasiert. Das heißt gerade so lang, dass es nicht aussieht wie eine Glatze. Und er ist organisiert. Ich rede hier nicht von ordentlich, sondern von einem bis auf die Zeit des morgentlichen Geschäftes durchgeplanten Tagesablauf. Auch finanziell war ich nie zu bemitleiden. Ich wurde nicht sonderlich verwöhnt, aber ich hatte immer alles was ich brauchte um glücklich zu sein. Selbst die Scheidung meiner Eltern war wie aus dem Lehrbuch(falls es für so etwas überhaupt ein Lehrbuch gibt). Ich hatte eigentlicheine perfekte Kindheit. Haaaalllooo, ich meine ich bin in einer Spielstraße aufgewachsen. Für die, die es nicht wissen, eine Spielstraße ist eine Straße in der alles auf fünf km/h begrenzt ist, damit die Kinder gefahrlos auf der Straße sitzen können um sich ihre Körperflüssigkeiten in ihre dreckigen Klamotten zu schmieren. Die Kinder, die in einer solchen Straße zu finden sind, sind das was die Supernanny wohl als guten Umgang bezeichnen würde. Leider verabschiedete ich mich als ich zwölf wurde von meinen gleichaltrigen Freunden. Der Grund ich war einfach zu cool für die (das fand ich zumindest damals). Statt so unsinnigen Tätigkeiten nachzugehen wie Skateboardfahren oder schwimmen, saß ich lieber in der Natur und erweiterte meinen Horizont mit meinen neuen Freunden. Das bedeutet ich saß im Park mit den obdachlosen Punks und hörte gespannt ihren tollen Lebenserfahrungen und Ratschlägen zu. Wahrscheinlich waren damals meine Synapsen noch nicht weit genug ausgereift, um zu verstehen dass, das Leben von Männern, die sich ab elf Uhr Vormittags mit Bier im Park betäuben(ab eins wurde dann der harte Alkohol ausgepackt), nicht besonders erfolgreich gewesen sein konnte. Als ich diese Phase der völligen Verdummung überstanden hatte, feierte ich meinen dreizehnten Geburtstag- und zwar mit einem Freund (der Ausdruck Freund wäre mir damals nie über die Lippen gekommen, da man damit ja Homosexualität verbinden könnte).Nicht das ich was gegen Schwule gehabt hätte- ich war einfach nur ein Vollidiot. Mein dreizehn-jähriges ich wollte sich zur Feier des Tages mal richtig die Kante geben. Also besorgte mein Freund beim nächsten Laden zwei Flaschen Vodka( das ganze natürlich von meinem Geld). Dem Ladenbesitzer war kein Vorwurf zu machen, denn mein Kumpel war zwar erst sechzehn, doch hatte einen entscheidenen genetischen Vorteil. Er war Araber und für die,  die es nicht wissen bei Arabern haben die Jungs mit spätestens sechzehn Jahren einen Vollbart. Als wir dann jeder eine Flasche Vodka hatten, begaben wir uns an meinen damaligen absoluten Lieblingsort. Auch wenn da nur Penner rumhingen, gesellten wir uns grinsend zu ihnen(eins muss ich dazu sagen, anfassen wollte ich diese Leute auch schon damals nicht, denn bei manchen von ihnen sah man wie in den verfilzten haaren kleine süße Tierchen herumtollten). Nachem Ali und ich, mein Mitstreiter hieß Ali nach seinem Vater und dessen Vater und so weiter- der name Ali wurde bei den Jungs der Uzun's genauso weitergegeben wie der Name Eische bei den Mädchen; kein Witz-...also nachdem Ali und ich jeder seine Flasche Vodka geleert hatte und wir nur noch Sätze wie:" ib mima ne zi..rette du schuchtl !" -jetzt noch mal auf deutsch- "Gib mir mal ne Zigarette du Schwuchtel !", legten wir uns unauffällig mitten auf den Weg. Ich hatte dabei etwas mehr Glück als Ali, denn Ali legte sich freudestrahlend in einen riesen Haufen von dem, was die Oberschicht als Stoffwechselendprodukte bezeichnen würde. Er hingegen schrie nach den zwei Minuten, die er brauchte um den Geruch zu ordnen, einfach nur:" So eine verfickte Scheiße !!!"  Irgendwann später holte meine Mutter mich dann ab. Nicht ich hatte sie gerufen, sondern einer der Sanitäter,  während ich ihm mit einem:" 'schuldigung." auf die Schuhe kotzte.

Ja das war mein Geburtstag und der erste Teil von einem riesen Berg aus Scheiße.

Ein riesen Haufen ScheißeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt