5. Kapitel

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5. Kapitel

Ich bemerkte ihn gar nicht, bis er sich lautstark räusperte und mit verschränkten Armen im Türrahmen stand. Niall hatte ihn auch nicht bemerkt. Zumindest hatte er nichts gesagt.

Ich löste mich so schnell ich konnte von Niall, denn immerhin war es mein Bruder, der dort stand!

"Was zum Teufel macht ihr da?! Kann mir das mal bitte einer erklären?", er würde immer lauter, bis er am Ende seiner 'Frage' schrie. Ihn schien das wirklich wütend zu machen und nahe zu gehen. Immerhin lief er rot an. Aber was sollte er auch denken, wenn sein Kumpel aus Irland plötzlich in Unterhose neben seiner kleinen Schwester stand! Unsicher, was ich antworten sollte, schaute ich hilfesuchend zu Niall hoch.

"Jaaaaaa.....", meinte er nur, bis Adrianus ihn vorwurfsvoll anblickte und "Ja, was?! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen! Sonst redest du auch den ganzen Tag!" sagte.

"Das ist ja kein Grund persönlich zu werden.", sagte Niall mit einem Lachen auf den Lippen.

"Persönlich? Willst du mi-", fing er an, wurde dann jedoch von seinem Kumpel unterbrochen.

"Okey! Ist ja gut! Also... Das war gestern so, dass wir uns halt gut verstanden haben und irgendwie führte eins zum anderen.", fasste er es dann schließlich doch zusammen. Doch nicht ohne sich ein Lachen verkneifen zu müssen. Schon komisch, wie so eine Situation auf alle Beteiligten anders wirken kann: Während Niall es anscheinend total komisch fand, war es für mich nur peinlich und Adrianus fand sich wahrscheinlich einfach nur verarscht.

Auf gewisse Art ja verständlich: Ich meine, er ist an einem Tag mal nicht ganz fit und schon flirtet sein Kumpel mit seiner Schwester. Irgendwie tat er mir leid...!

Ich lief also zu ihm und schlang meine Arme um ihn.

"Ach so ist das also! Das ist eine Masche von dir?", sagte Niall zu mir und lachte dabei ausgelassen. Wenn ich neben ihm gestanden hätte, hätte ich ihn geboxt. Trotzdem musste ich mir ein Lachen verkneifen.

"Und das soll ich jetzt einfach so hinnehmen?", sagte Adrianus. Er war nicht so leicht zu beschwichtigen wie Niall.

Naja, ein Versuch war es wert gewesen.

"Adrianus, kann ich mal mit dir reden?", meinte Niall bestimmend und ging dabei an uns vorbei. Aber es klang nicht wie eine Frage, eher wie eine Aussage. Auch wenn es eine ernste Angelegenheit war, musste ich lachen, denn Niall probierte ernst zu sein, doch mit einer Boxershorts und sonst nichts, könnte ich ihn nicht so ernst nehmen.

Adrianus warf mir noch einen resignierenden Blick zu, als ich ihm auch folgen wollte.

"Untersteh' dich, Melli!", sagte er ernst. Mal wieder war ich die kleine, nervige Schwester, mi den vielen Problemen. Mein Bruder und ich waren einfach total unterschiedlich!

Ich hatte manchmal das Gefühl, dass er zu viel nachdenkt, während er mich zu naiv und spontan fand. Überhaupt mussten wir über jede unwichtige Kleinigkeit diskutieren und streiten, nur weil wir anderer Meinung waren und niemand den anderen glauben und 'gewinnen' lassen wollte. Früher hatten wir oft brutale Wetten, die mit kleinen Prügeleien endeten und mit mir, als heulendes Wrack. Dafür wiederum bekam Adrianus immer Ärger von meinen Eltern, weil er seine kleine Schwester nicht ärgern sollte. In meinen Augen natürlich immer gerecht.

Aber es gab natürlich auch schöne, liebevolle Momente. Eine richtige Geschwisterliebe halt. Früher war mein Leben perfekt. Bei diesen Erinnerungen musste ich schmunzeln, wurde jedoch gleich wieder in die Gegenwart gerissen, in der ich die war, die hier versauern durfte, während die Jungs diskutierten. Ich durfte mich nicht mal wehren? Gemeinheit!

Mir blieb nichts anderes übrig, als in meinem Zimmer zu verschwinden und dort unruhig auf und ab zu gehen.

Mir blieb genügend Zeit, um mich mit meinen Gedanken auseinander zusetzten, was ich eigentlich gar nicht wollte.

Aber ich könnte mich ja schlecht dagegen sträuben, nachzudenken. Was also war das eigentlich zwischen mir und Niall? Ich meine, ich mochte ihn, aber ich war auch nicht so ein Mädchen, was sich auf alles und jeden einließ und immerhin war es ja auch nicht so, dass Niall hier nebenan wohnte. Und war ich bereit für sowas? Ich will hinterher nicht wie eine Heulsuse dastehen, die einem Typen nachheult. Und wie sollte das weitergehen? - Ich meine er wohnte ihn England und wollte bestimmt wieder nach Irland zurück.

Was beredeten die beiden dort drüben überhaupt?

Ich hatte mal wieder das Bedrängnis, mich ritzen zu wollen. Ich wollte einen anderen Schmerz spüren, der mich die Gedanken für einen kleinen Augenblick vergessen ließ. Ich meine, mein Leben ergab immer weniger Sinn. Ich wollte nicht schon wieder einem Jungen hinterherlaufen, für den es sich nicht lohnte! Und der mich dann doch nur als Spielzeug benutzte.

Plötzlich hörte ich eine lauten Schrei. Ohne groß darüber nachzudenken, lief ich schnell zum Zimmer meines Bruders und riss die Tür auf. Ich konnte meinen Augen nicht trauen.

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Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn es nicht das spannendste war! :)

Über Kommis freue ich mich natürlich! Also schreibt euch eure Gedanken von der Seele! :D

xoxo ihr Lieben <3

Alles Zufall...? (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt