Kapitel 3

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Als es schon dämmerte blieb Orphelia stehen und fragte rücksichtsvoll: ,,Wollen wir vielleicht eine Pause machen?"
,,Ja, das wäre gut." lächelte Cosmo. Mary und Orphelia suchten nach einem kleinen Unterschlupf, einer Höhle oder wenigstens ein kleines Erdloch. In dieser Zeit versuchte Cosmo ein kleines Tier zu fangen, damit die drei etwas Futter hatten.

Nach einiger Zeit, gab Orphelia die suche auf. Sie fand einfach nichts. Also machte sie sich auf den Weg zum Ort an den sich die drei getrennt hatten.
Auch Cosmo hatte kein Glück gehabt und kehrte zurück.

,,Hi Orphelia. Hast du ein Unterschlupf gefunden?" fragte Cosmo, als er bei Orphelia ankam.
,,Nein, leider nicht. Wie ich sehe warst du auch nicht erfolgreich." antwortete Orphelia.
,,Wo ist eigentlich Jessica...ähm ich meine Mary." fragte Cosmo.
Orphelia wollte gerade antworten, da kam Mary angelaufen.

Sie hatte ein toten Wildhasen, den sie auf dem Rücken trug und hielt viele Äste im Maul.
Sie legte die Äste ab und erklärte: ,,Hey Leute. Ich hab ein paar Äste, mit denen wir uns einen Unterschlupf bauen können. Dieser Wildhase ist alt und wäre bald gestorben, also habe ich ihn so zu sagen nur erlöst."
Ein wow entfloh Cosmos Schnauze. Orphelia verdrehte die Augen.
,,Ja wirklich toll." sagte sie und setzte ein falsches lächeln auf. Cosmo wollte sich gerade auf den Wildhasen stürzen als Mary ihn aufhielt.
,,Ne, ne, ne. Erst die Arbeit dann das Vergnügen." - ,,Aber..." - ,,Nichts da aber! Und jetzt helf mir hier mal."
Mary und Cosmo lehnten die Äste an einen Baum, sodass sich eine Öffnung bildete und ein kleiner Innenraum entstand.
,,So und jetzt gibt's Futter." sagte Cosmo gierig.
,,Sei nicht so gierig." lachte Mary.

Nachdem Cosmo den Hase schon fast halb verspeist hatte, ging Mary zu Orphelia, die traurig abseits saß.
,,Hey Orphelia. Was ist denn los?" fragte Mary vorsichtig.
Orphelia seufzte: ,,Ach. Du würdest das nicht verstehen." - ,,Man kann's doch mal versuchen." - ,,Es geht um Cosmo." - ,,Er ist doch toll. Was ist denn dein Problem?"
,,Ich wusste das du es nicht verstehen würdest!" entgegnete Orphelia wütend und lief davon.

Mary war verwirrt, aber kehrte zu Cosmo zurück. Cosmo hatte den Hase nun schon alleine verdrückt. Mary lachte leicht und legte sich einfach in den Unterschlupf. Sie schlief schnell ein.

Mary wachte auf, da sie ein Geräusch gehört hatte. Schnell blickte sie sich um. Ihr Atem beschleunigte sich. Sie hatte Angst. Geräusche! Überall Geräusche! Doch sie sah nichts. Aufeinmal verschwand der Wald. Sie war in einem Weißen Raum. Sie lag dort in einem Bett. Im Krankenhaus. Sie hörte diese Stimmen: Mit dir stimmt etwas nicht. Wolfsblut... Wolfsblut... Schande über das Wolfsmädchen! Schande!!! Sie ist ein Monster!

Mary schreckte hoch. Es war nur ein Traum...

Mary atmete schwer. Ihr war schwindelig und langsam schossen ihr Tränen in die Augen. Sie stand auf und lief los. Sie hatte keine Ahnung wohin. Sie rannte auf einen Berg.

Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf. Was soll den Wolfsmädchen bedeuten? Bin ich wirklich ein Monster? Omg ich habe ja einen Hasen getötet! Ist es eine Schande? Was ist mit Wolfsblut? Ich verstehe garnichts mehr. Werden sie mich nicht mehr haben wollen wenn sie erfahren das ich ein Monster bin? Ich bin doch kein Monster! Oder etwa doch?

Sie schaute den Mond an.
,,Was hat das alles zu bedeuten?"
Sie heulte in die Nacht und da liefen ihr auch schon die Tränen die Wangen hinunter.

Sie hörte Stimmen hinter sich.
Schön das du hier bist, Mary...
Wer sind sie?!
Das ist unwichtig. Du kannst dich nicht vor deiner wahren Gestalt verbergen!
Was meinst du?!
Dein wahres ich. Du bist kein einfaches Mädchen. Du bist ein Monster!!!
Das ist nicht wahr! Mary schossen erneut Tränen in die Augen.
Oh doch! Du kannst dich nicht verstecken! Dein Wahres ich ist ein Monster! Monster sind gefährlich so wie du! Du hast einen armen, unschldigen Hasen getötet! Du bist eine Schande! Eine Schande für die Menschen wie für die Wölfe!
Das ist nicht wahr... Mary schluchzte nurnoch. Sie konnte nicht mehr.
Du bist eine Schande für alle Tiere! Aber ich kann dir helfen...
Wie kannst du mir helfen?! Bitte ich werde alles tun was du von mir verlangst! Nur bitte, ich möchte kein Monster sein... Mary weinte diese Worte heraus. Sie wollte keine Schande sein.
Also wirst du mir gehorchen?
Ja! Ich werde alles tun! Alles! Ich möchte nur keine Schande für die Erde sein!
Perfekt!

Hätte Mary doch nur vorher gewusst worauf sie sich eingelassen hatte. Doch nun war es zu spät.

Sei hier morgen! Um Mitternacht! Wenn der Mond an höchster stelle steht. Dann wirst du deine erste Aufgabe bekommen...
Ich werde da sein!

Mary wusste nicht, dass sie sich gerade auf das gefährlichste und dümmste eingelassen hatte was ein Wolf tun konnte.

Mary konnte den ganzen Tag nicht klar denken. Immer wenn Edme sagte das sie weitergehen müssten sagte Mary nur das sie hier noch bleiben sollten, da sie in der Nacht viele Wildschweine gesehen hätte die hier durchwandern würden und das es zu gefährlich sei.

Nun war es fast Mitternacht. Edme und Faolan lagen bereits im Unterschlupf und schliefen.
Perfekt dachte Mary und rannte los zum Berg.
Da bist du ja endlich. Also jetzt muss ich dich eins Fragen.
Ja was denn?
Um dir helfen zu können muss ich ein Teil von dir werden. Du musst einen Teil deiner Seele loslassen, damit ich Platz habe.
Wie soll das denn gehen?! Das ist verrückt!
Wirst du es tun?!
Ich weiß nicht...
Ja oder Nein!?
Ähm... ja...
Gut! Dann tu jetzt das was ich dir befehle! Du musst diese Worte sprechen! Großer Lupus lass mich frei. Brich die Seele nun in 2. Lass sie los und Demon rein. Ja genauso soll es sein. Nun sag es!
Das klingt verrückt!
Tu es oder du wirst immer eine Schande sein!
Ok... Mary zögerte doch diese Stimme brachte sie dazu es zu sagen.
Großer Lupus lass mich frei... brich... die... Seele nun in 2...Lass sie los und... D-De-Demon rein... Ja... genauso soll es... s-s...

,,Mary! Nein! Sag es nicht!!!" schrie Cosmo der hinter ihr stand.
Doch!!! Er will dich nur verspotten sag es!!! sag es!!
,,Bitte Mary! Höre nicht auf ihn! Er ist ein Demonenwolf! Er will deinen Körper haben!"
Mary brach zusammen und brachte kein Wort heraus. Sie weinte und schluchzte nurnoch.
Ihr werdet mich verspotten! rief sie.
,,Nein! Das könnte ich nie tun! Ich... Ich liebe dich! Ich liebe dich, Mary!!!" Cosmo rief es so laut er nur konnte.

[ Wolfsblut ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt