Kapitel 4

763 23 1
                                    


Von dem lauten Klingeln meines Weckers wachte ich pünktlich auf. 4 Stunden schlaf waren definitiv zu wenig für eine Nacht. Krampfhaft musste ich mich zwingen meine Augen auf zu machen. 

Ein Blick in den Spiegel bestätigte mir was ich bereits befürchtet hattet: Ich sah aus wie ein Monster! Meine Haut war total fahl, ich hatte mega Augenringe und meine Haare sahen aus wie ein Vogelnest.

Zum Duschen war es leider zu schon zu spät, also kämmte ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, damit sie einigermaßen vernünftig aussahen. Danach schminkte ich mich noch leicht. Aber selbst der Rouge brachte nicht wirklich eine lebendige Farbe in mein Gesicht. "Dann halt nicht" pampte ich mein Spiegelbild an und ging in die Küche, um noch schnell ein Müsli zu essen. Ich machte mir natürlich mein Lieblingsmüsli, wie jeden morgen, mit frischen Apfel- und Bananenstücken, Haferflocken, Honig und Milch. Beim essen schnappte ich mir noch mein Handy, was wirklich seine besten Tage lange hinter sich hat. Dass das Ding überhaupt noch funktioniert grenzt eigentlich an ein Wunder. Aber ich bin einfach zu Geizig mir ein neues zu kaufen.

Nachdem ich alle meine Nachrichten auf WhatsApp durchgegangen war und meine Müslischüssel in der Spülmaschine stand machte ich mich auf den Weg zur Schule. Zum Glück hatte ich ein Auto, was ich zum 18ten Geburtstag von meinen Eltern geschenkt bekommen hatte. Mit dem Auto braucht man nämlich nur knappe 20 Minuten anstatt 45 Minuten mit Bus und Bahn von mir zur Schule. 

Wie jeden morgen holte ich meine beste Freundin, die nur 3 Straßen weiter wohnt, ab um sie mit zur Schule zu nehmen. Schon von weitem konnte ich sehen wie sie ungeduldig an der Straßenecke steht und immer wieder auf die Uhr schaut. In der rechten Hand hält sie zwei Kaffeebecher von Starbucks, die gefährlich hin und her schwanken. Ihre Haare sind ganz leicht gelockt, was ihr unglaublich gut steht, und sie trägt ein schwarzes Top und eine Jeans mit extrem großen Löchern. Schlicht und aber trotzdem stylisch, so kenne ich meine beste Freundin.

"Na süße! Ich hab dir einen Iced Caffe Latte mit extra viel Sahne mit gebracht", trällerte Lorena als sie die Beifahrertür aufriss. Langsam balancierte sie ihre Tasche und die beiden Cafés ins Auto, um danach selbst einzusteigen. 

"Hey Lori, gut geschlafen?", fragte ich sie.

"Ich hab super geschlafen aber du siehst nicht wirklich aus als hättest du viel Schlaf gehabt.", besorgt musterte sie mich.

In dem Moment wo sie mich so musterte viel mir auf, dass ich Lori noch gar nicht erzählt hatte, dass ich nicht mehr mit Jake zusammen war. Wie konnte mir das nur passieren? Ich war wohl mal wieder nur mit mir beschäftigt gewesen. Das musste ich jetzt auf jeden Fall nach holen. Ich hoffe sie nimmt es mir nicht all zu übel.

"Ähm ja Lori...ich bin seit gestern nicht mehr mit Jake zusammen.", druckste ich vor mich hin und versuchte nicht in ihre Augen zu schauen.

"Waaas! Das erzählst du mir erst jetzt.  Hast du dich endlich getraut mit ihm Schluss zu machen oder hat er Schluss gemacht?", fragte mich meine beste Freundin und gestikulierte dabei gefährlich mit ihrem Café herum.

So kam es dann also, dass ich die nächsten 20 Minuten meine beste Freundin mit allen Informationen die sie wissen wollte fütterte.

Fake FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt