Ella lief den restlichen Weg zu dem Haus. Es war nicht einfach dort hinzukommen. Sie musste unendliche Straßen überqueren. Als sie aber die Polizei hörte, bekam sie Panik. Sie wurde immer schneller und lief manchmal gegen Menschen, die sich beschwerten. Die Bundespolizei wusste noch gar nichts. Mr Kupe wollte sie noch nicht belästigen. Wenn er sie aber gar nicht finden wird, wird er sie anrufen müssen.
Ella wollte gerade in eine Gasse reinrennen, neben dem Laden Claires, bis aber zwei Polizisten in der Nähe waren und mit einem Bild Menschen umher fragten. Panik löste sich in ihr auf. Sie kramte schnell in ihrer Tasche herum, holte 5 euro heraus und kaufte sich eine Sonnenbrille und ein Kopftuch. Dann lief sie heraus und konnte ohne Probleme an den Polizisten vorbei gehen. Sie lief die restlichen Stunden etwas langsamer. Es war auch nicht mehr so hell, aber wenigstens waren die Draußenlaternen an. Sie überquerte eine große Brücke. Als endlich ein Hochhaus vor ihr war, seufzte sie nochmals, schluckte ihre Tränen hinunter und ging zur Klingel. Das Hochhaus war umringt von vielen Bäumen und dahinter, auf der anderen Seite, war ein großer Park. Neben dem Hochhaus, waren auch noch andere und danach kam eine Station der Bundespolizei.
Ella schaute auf den Zettel und stellte fest, das der Mann den sie aufsuchen sollte, den gleichen Nachnamen hatte. Sie klingelte bei Johnson. ,,Wer ist da? Kathrin bist dus?", fragte er hoffnungsvoll. Ella schien etwas irritiert. ,, Ja!", sagte sie etwas verstellend. Sofort öffnete er die Tür und Ella konnte hinein treten. Sie lief die vielen Treppen hoch, als sie bei der fünften ankam und hoch sah, erschrak sie sich. Ein Mann stand draußen vor der Tür und hatte eine Waffe auf Ella gerichtet. Er hatte keine polizei Klamotten an, sondern Schlafklamotten. Ellas Gesicht verwandelte sich in Entsetzen. ,, Wer bist du? DU BIST NICHT KATHRIN!", flüsterte er flüchtig. Ella blieb immer noch geschockt stehen. Der Mann sah sie etwas seltsam an und betrachtete ihre Haare, bis er aber das Mädchen erkannte. ,, Bist du Ella? Ella Johnson?", fragte der Mann etwas vorsichtig. Ellas Herz schlug schneller. ,, Ja, das bin ich!", meinte sie ängstlich. ,, Meine Mutter meinte ich soll hier her rennen, sie meinte hier bin ich in Sicherheit. Sie sagte irgendwie du hattest recht!", sagte Ella alles heraus, wie in einem Vortrag. Aber anstatt Ella zu erklären, was das bedeutete, kniete er sich hinunter und sah in die Augen von Ella. Er streichte mit einer Hand ihr Gesicht entlang. ,, Du bist es. Du bist Ella! Ella, du bist es!", flüsterte er glücklich und wurde dabei immer lauter. Er nahm Ella in die Arme und lachte. Ella verstand es nicht. Als er Ella nach ein paar Minütchen los ließ, sah Ella sehr irritiert aus. ,, Komm erst mal rein, dann erkläre ich dir alles!", meinte der Mann und schob Ella schnell in das Haus. Ella betrachtete es. Es war groß, schön renoviert und das beste war das große Sofa mit einem großen Fernseher. Dahinter war ein Balkon, womit man den Fernsehturm beobachten konnte und die halbe Stadt. Ella stand mitten in der Wohnung und betrachtete alles. Bilder waren gar nicht ausgehangen. Der Mann kam mit zitternden Händen und einer Tasse zu trinken ins Wohnzimmer. ,, Machs dir bequem.", befahl er immer noch glücklich. Ella setzte sich an die Kante vom Sofa und war etwas nervös. Der Mann stellte den Tee auf den Tisch und setzte sich ebenfalls in sein Sofa. Er schien Ella immer noch bewundernd zu betrachten. Ella versuchte es zu ignorieren und sah peinlich berührt das Wohnzimmer an, obwohl sie es schon alles gemustert hatte. Sie dachte wieder an ihre Mutter und bekam wässrige Augen, aber sie versuchte die zu unterdrücken. Der Mann sagte immer noch nichts, er war so fasziniert, bis es aber klingelte. ,, Bleib hier!", befahl er. Ella gehorchte und blieb sitzen. Aber dieses mal fiel ihr eine Träne hinunter. Sie hörte eine Frau hochpoltern. ,, Steven. Ich bins. Ich muss ins Haus. Ist Ella da?", hörte Ella die Frau sagen. ,, Schatz, was ist los? Ist was passiert?", fragte Steven etwas entsetzt. ,, Ja, es ist was passiert! Wo ist Ella?", wiederholte sie etwas bissig. Als sie Ella im Wohnzimmer sah, gefror Ella das Gesicht. Ellas Kinnlade fiel hinunter und sie sah ihrer eigenen Englisch lehrerin ins Gesicht. Kathrin ging darauf nicht ein, sie packte Ella und nahm sie in die Arme. ,, Oh Ella. Ich hatte noch nie so eine Panik.", flüsterte sie und auch sie ließ Tränen fallen. Irgendwie fühlte sich Ella bei Kathrin wohl, obwohl die beiden sich in der Schule immer angegiftet haben, da Ella eine schwierige Person war. Diesmal ließ Ella ihre Trauer aus und heulte ebenfalls. Steven saß im Sofa und sah frustriert und mit einer irritierten Miene zu den beiden auf. Ella war immer noch in den Armen und weinte. Sie hatte ihre Mutter verloren. Sie wurde gesucht! Sie ist in Gefahr und wohnt jetzt bei Menschen, die sie nicht wirklich kannte. Als Ella sich beruhigte, sah Kathrin ihr in die Augen. ,, Alles ist gut. Du wohnst jetzt hier. Du bist in Sicherheit.", meinte Kathrin und setzte Ella wieder aufs Sofa. ,, Ich ruf eben Dad an und mach dir was zu Essen. Steven du kümmerst dich um sie!", meinte Kathrin und ging davon. Ella sah jetzt zu Steven auf. Ihre klebrigen Wimpern sind voller Tränen. ,, Tut mir leid, ich bin einfach so glücklich, das du vor mir stehst, schon endlose Jahre habe ich dich gesucht und nie gefunden. Deine Mutter auch. Ella ich bin dein Onkel Steven.", meinte er und grinste etwas. Ella betrachtete ihn etwas. Er hatte den gleichen Kinn und die gleichen Augen wie ihre Mutter. ,, Du warst doch der Polizist, der am Bahnhof stand!", meinte Ella schluchzend. ,, Oh ja, ich bin Bundespolizist, der zweite Chef. Man bin ich glücklich dich hier zu haben!", sagte er nochmal und ließ ein paar Freudentränen fallen. ,, Ich habe deine Mutter und dich vermisst, aber nie aufgegeben. Ich wusste das ihr beide noch lebt.", meinte er und zum ersten Mal war er etwas verwirrt. ,, Wo ist denn deine Mutter?", fragte er jetzt. Ella wusste das diese Frage bald kommen würde. Aber bevor sie etwas sagte, tat es Kathrin schon. ,, Sie ist tot.", sprach Kathrin es aus. Stevens glückliche Freudentränen, verwandelten sich in Entsetzen. ,, Was? Und woher wusstest du das du hier her kommen kannst?", sprach er jetzt etwas härterer aus. ,, Sie gab mir einen Zettel und sagte, dass ich hier her kommen solle, da ich hier in Sicherheit bin. Sie sagte auch, das du Recht hattest, ich weiß nicht mit was, aber ich sollte dir das sagen, bis sie dann starb, durch die Hand von ein paar Mördern, die mich ja auch haben wollen!", endete Ella und fing wieder fast an zu heulen. Kathrin zeigte zum ersten Mal Muttergefühle. Steven nickte, nahm den Zettel an sich und schluckte seine Empörung hinunter. Dann packte er den Arm von Ella und schaute genau darauf, mit einer Taschenlampe. Dann sah er die Zahlen. ,, Bring sie ins Schlafzimmer. Ich muss mit meinen Kollegen sprechen!", meinte er und Kathrin nahm ein Arm von Ella. ,, Mach dir nichts draus. Er wollte bloß nochmal im Leben mit seiner Schwester sprechen. Das letzte mal hatte er sie als IDIOT bezeichnet und das er verschwinden solle.", erklärte Kathrin und schaute dabei grimmig drein. Sie packte Ella in ein kleines Zimmer, mit Ausblick in die Stadt, einem Bett und einem Schrank. ,, Aber warum?", fragte Ella verwirrt. ,, Weil er dich mitnehmen wollte. Er wollte dich beschützen. Auch dort warst du schon der Schlüssel. Du trägst etwas mächtiges an dir, das dir Kraft verleiht. Du bist die Waffe für die Gruppe Asia. Wir haben dich überall auf der Welt gesucht und jetzt haben wir dich gefunden. Er muss das noch etwas verarbeiten. Hier bist du auf jeden Fall in Sicherheit!", meinte Kathrin und wollte schon gehen, aber Ella hielt sie auf. ,, Wieso gesucht? Du warst doch die ganze Zeit mit mir in einer Schule, äh entschuldigung, Mr Kupe?", fragte Ella. Kathrin lächelte etwas. ,, Du kannst mich Kathrin nennen. Ja, das war echt daneben. Ich dachte wirklich du bist Anna Swan, die unerzogene kleine Schülerin (lacht), aber das warst du nicht, das habe ich dann auf der Polizei station gemerkt und ab da ging mein Herz auf und ab!", meinte sie in Erinnerung verwelkt. Ella nickte verbittert. ,, Eben gerade wusste ich noch nicht mal, das ich einen Onkel habe!", sagte Ella belustigend. Kathrin lächelte nicht, sie blieb ernst. ,, Ja das kann schon mal vorkommen. Jetzt hast du aber deinen Onkel und mich und wir werden dich beschützen.", meinte Kathrin und ging dann zur Tür. ,, ich kann aber auf mich selber aufpassen!", sagte Ella etwas bissig. ,, Ich weiß, du bist 16, aber immerhin noch minderjährig und du brauchst uns!", entgegnete Kathrin und machte damit die Tür zu. Ella legte sich ins Bett, schaute raus und hörte immer noch die Sirenen. Dann machte sie die Augen zu und ließ nochmals eine Träne fallen und damit schlief sie ein.
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Bloodnumber
AdventureEine Geschichte beginnt damit das es ein Verbrechen gegen ein Mädchen gibt. Sie wird überall heimgesucht und sie selber weiß nicht mehr wer die lieben oder bösen sind, falls es überhaupt irgendeine Seite gibt,...