Kapitel 14 - Der zweite Verrat

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Es war alles sehr traurig für mich. Es war immerhin, so scheint es, meine große Liebe gewesen, die ich dort verloren hatte. Allerdings änderte das leider nichts an meiner momentanen Lage und dem Gefühl, dass mir gleich jemand bekanntes über die Füße laufen würde.

Denn schließlich, war er ja mal verheiratet gewesen, und diese Person war natürlich auch da und das war nicht das ganze Übel.

Seine Exfrau schob natürlich die ganze Schuld auf mich. Ich konnte es ihr ja auch nicht verübeln. Immerhin war es mein ehemaliger Verlobter, der ihn umgebracht hatte und das würde ich Louis nie verzeihen, denn er war einfach nur ein abscheulicher Mensch, wie ich erst leider jetzt bemerkt hatte.

Ich kam von der Beerdigung nach Hause. Ich war wirklich fertig, aber nachdem, was ich da sah, war ich sofort wieder hellwach. Denn schon durch die Tür bemerkte ich, dass sie irgendetwas in meinem Haus abspielte, was da eigentlich nicht sein sollte.

Ich sah drei Gestalten auf meinem Sofa sitzen. Wieso waren sie hier? Was wollte sie von mir? Warum ausgerechnet hier? Hatten sie mir nicht bis jetzt schon genug angetan?

Die erste Person, die ich sah, war Darya. Sie sah nicht gerade sehr traurig aus, auch wenn sie mir versichert hatte, dass sie traurig war: wegen Kevin. Allerdings hatte sie auch nicht gerade sehr viel an, was mich etwas verstutzte, denn Darya war nie eine gewesen, die sie in irgendeiner Art und Weise freizügig anzog.

Die zweite Person war, was für eine Überraschung, Marma. Sie war irgendwie genauso drauf, wie Darya, nur das sie extrem lächelte. Dies verwunderte mich noch mehr, denn Marma lächelte eigentlich nie, außer wenn sie wirklich etwas erfreute, was selten der Fall war.

Die dritte und letzte Person war Louis... Ihn sah ich seit langer Zeit wieder in seinem Adamsgewand.

Was machten sie hier? Und warum waren sie alle fast nackt? Warum Louis? Warum Darya? Warum Marma? Und was machten alle vor dem Kamin auf MEINEM Boden?

Als ich bemerkt, was sie da taten, war ich schockiert. Ich konnte das einfach nicht mit ansehen. Und DAS auch noch in meinem Haus. Also rannte ich sofort hoch auf mein Zimmer. Ich weiß nicht, wann sie mich bemerkten, denn ich stand wirklich einige Zeit lang vor diesem Anblick und war nicht fähig mich zu bewegen. Aber ich war auf jeden Fall gerade erst hochgekommen, als ich sah, dass sie es auch hier getrieben haben. Warum taten sie mir sowas an? Warum ausgerechnet mir? Warum in MEINEM Haus, in dem sich doch schon so ziemlich viele negative Erinnerungen stapelten?

Ich fühlte mich hier nicht mehr wohl. Ich wollte einfach nur raus hier. Allerdings ging das nicht so einfach, wie ich es mir vorstellte. Nein. Sie mussten mich bemerkt haben, denn als ich wieder unten war, waren sie wieder angezogen und saßen geordnet auf dem Sofa, meinem Sofa. Ich wollte nicht wissen, wieso oder warum. Ich wollte einfach nur noch raus. Aber das ging jetzt nicht. 

Ich hatte auf einmal das Verlangen zu sprechen und zu schreien und einfach meinem ganzen Frust freien Lauf zu lassen. Ich wollte einfach nur noch zu meinem Boxtrainer und auf meinen Boxsack einschlagen. 

Aber nein. Mein Körper wollte mir nicht mehr gehorchen.

Mein Körper hatte das Verlangen hier, genau hier, wo ich nicht mehr sein wollte, einfach zusammen zu brechen.

Ich weiß nur noch, dass Darya zu mir gerannt ist, um mich aufzuheben. Danach habe ich keine Erinnerung oder gar eine Vermutung, was passiert sein konnte.

Laut den Ärzten wurde ich erst nach 3 Wochen wieder wach. Ich lag also im Koma. Zumindest war das meine erste Vermutung, die dann auch bestätigt werden sollte.

Ich weiß nicht warum, aber ich weiß, dass es meinem Körper wohl gut gegangen sein muss in dieser Zeit. Denn ich hab mich danach so gefühlt, als ob diese ganzen Dinge nicht passiert wären. Vielleicht war es auch nur eine Abwehrreaktion meines Körpers. Aber es scheite mir gut zu gehen. Um genauer zu sein, besser als je zuvor.

Es war zu schön um wahr zu sein, dass ich meine Ruhe vor allen hatte. Denn das war genau das, was ich eigentlich haben wollte. Ruhe..

Aber alles sollte anders kommen, als wie ich das geplant hatte. So als ob das Schicksal mich einfach nicht mögen würde und mir einen Streich spielen wollte.

Denn auf einmal stand er in der Tür. ER, derjenige, den ich eigentlich genau in diesem Moment nicht wieder sehen wollte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 16, 2017 ⏰

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