Eine halbe Ewigkeit

-4-

Simon

Nachdem ich ihre SMS bekommen habe, gehe ich runter um mi Jacke und Schuhe anzuziehen. Doch noch bevor ich gehe konnte kommt mein Vater von der Toilette. Mist.
"Hey!!! Wo willst du den jetzt noch hin?? Deine Mutter ist gleich fertig mit essen. Bleib gefälligst hier!!! Sonst..." "Sonst was??? Mh??? Schlägst du mich dann wieder?? Weißt ich hab keine Ahnung was Mama noch daran aufhält ihr ausziehen. Das sie dich Liebt glaub ich wohl nich!" "Verschwinde!!! Und zwar sofort. Du brauchst heute am besten garnicht mehr zu kommen! Seh ich dich heute oder morgen früh in MEINEM Haus. Gibts ärger. Und zwar nicht leicht!! Raus. SOFORT!!!"
Das lass ich mir nicht zwei mal sagen. Ich ziehe mir meine Jacke an und gehe raus. Am besten ich komme garnicht mehr.

Nach zehn Minuten Fußweg bin ich an Aprils Haus angekommen. Ich drücke auf die Klingel und werde freundlich von einer Frau im mittleren alter empfangen.
"Guten Abend. Wer sind s-" "Ehm, Mama. Der gehört zu mir. Es ist alles gut er bleibt nicht lange." Bevor ihr Mutter die frage zuende stellen kann komm April die Treppe runter gestürzt. Sie nimmt meine Hand und zerrt mich die Treppe hoch zu ihrem Zimmer.
"Wow ihr habt echt ein sehr großes Haus."
Oh shit ich hab ja noch meine Schuhe an. "Em wo soll ich die Schuhe hinstellen?"
"Zieh sie einfach aus und stell sie dahin wo du sie hinstellen möchtest. Ich entschuldige mich für die Unordnung aber es war nich geplant das du vorbei kommst. Naja ich hab schon ein bisschen weggeräumt." Ich weiß garnicht was sie meint. Ihr Zimmer ist blitzeblank. Aber naja ich nicke nur während ich meine Schuhe ausziehe.
"Also da ist mein Laptop. Ich hoffe du bekommst das hin. Sonst bin ich echt geliefert."
"Ja klar keine angst. Setzt dich einfach aufs Bett ich mach das schon." Sie macht was ich sage und ich kann meine Leidenschaft nachgehen.

Nach ungefähr einer Viertelstunde bin ich endlich fertig. "Puhh, das war garnicht so leicht. Du wurdest gehackt. Aber das Problem ist gelöst und die ganzen Nachrichten plus deiner Seite sind raus aus dem Netz."
"Oh gott, danke ich weiß garnicht wie ich das wieder gut machen soll."
"Ey du musst garnicht gut machen."
"Okey. Hast du dir die Nachrichten durchgelesen.?"
"Ein paar ja. Was war denn damals bei dir los?"
"Vor eineinhalb Jahren ist mein Vater gestorben und zu der Zeit ging es mir halt nicht besonders gut. Dies haben so blöde Mädchen aus meiner alten Klasse dann natürlich ausgenutzt und mich richtig runtergemacht. Ich hab angefangen mich zu Ritze und all das. Als sie das mitbekommen haben ging erst alles richtig los. Die ganze Schule beschimpfte mich als Emo. Irgendwann habe ich aufgehört zu essen. Mittlerweile geht es mir wieder besser. Ich war sechs Woche in Behandlung. Klar ich kann immer noch nicht soviel essen wie normale aber es geht wieder. Ich Ritze mich auch nicht mehr." Okey shit das ist krass.
"Oh das tut mir alles schrecklich leid. Ich werde alles dafür tun das dich die anderen in ruhe lassen. Das verspreche ich dir."
"Das ist nett aber das musst du nich."
Doch das muss ich. Aber das werde ich jetzt nich mehr sagen. Ich schau schnell auf mein Handy. Sieben anrufen von meiner Mutter. Shit ich sollte mal nachhause.
"Sei mir nich böse aber ich muss wieder nachhause"
"Kein Problem ich begleitet dich noch mit runter." Unten an der Treppe ist von ihrer Mutter nichts mehr zusehen. Der Fernsehe läuft auch nicht mehr.
"Nagut, danke das du da warst. Ohne dich wäre och wahrscheinlich verloren. "
So wie sie da steht. Ihr großen roten Lippen. Ihr langes schwarzes Haar. Fuck. Ich muss sie einfach Küssen. Ich weiß auch nich warum. Ih mach es jetzt einfach.
Ich beuge mich leicht vor so das sie denk das ich sie umarmen will. Sie zögert ein bisschen doch dann kommt sie näher. Als wir uns aus der Umarmung lösen schauen wir uns direkt in die Augen. Und ich sehe was in ihren Augen. In diesen Moment beuge ich mich vor und küsse sie. Sanft. Mit Leidenschaft. Gott sie schmeckt so gut. Nach Erdbeere oder so. Nach ungefähr fünf Sekunden lösen wir uns voneinander. So wie sie schaut hat es ihr auch gefallen. Zum Abschied sag ich noch: "ich hoffe wir sehen uns morgen in der Schule."
Sie nickt und ich drehe mich um und gehe. Ich spüre ihren Blick noch bis ich zuhause bin auf meinen Rücken. Gott was macht dieses Mädchen bloß mit mir?