Dieb

Nerv

»Scheiße, scheiße, scheiße!«

»Was ist denn los?« Miles sah mich erschrocken an.

»In einer halben Stunde treffe ich mich mit meiner Freundin zum Lernen. Und ich sitze nackt im Bett, weder geduscht, noch geschminkt, noch auf dem Weg.« Ich fasste mir an den Kopf. Wie konnte ich das nur vergessen?

»Hey, beruhige dich. Du kannst das Treffen doch auch absagen«, sagte er mit besänftigender Stimme.

»Nein, das geht nicht! Ich schreibe nächste Woche eine wichtige Prüfung.«

Miles legte seine Hand auf meine Schulter. Ich wollte sie am liebsten wieder wegnehmen. »Dann gib ihr Bescheid, dass du eine halbe Stunde später kommst. Das wird ja wohl kein Problem sein.«

Ich atmete einmal tief ein und aus. »Na gut.« Dann nahm ich mein Handy und hinterließ der Freundin eine Nachricht.

Gerade wollte ich aufstehen, um duschen zu gehen, als mich Miles zurück auf das Bett stieß und begann, mich zu küssen.

»Miles! Ich muss mich doch fertig machen!« Hastig versuchte ich mich von ihm zu lösen, doch vergebens. Ich wollte ihn wegdrücken, doch er war stärker. Letztlich ließ ich es sein und gab mich ihm hin. Ich schloss die Augen und war direkt wieder in einer anderen Welt.

Und ich hatte gemischte Gefühle darüber, dass er mir den letzten Nerv raubte.