Vielleicht hatte ich ja alles wirklich nur geträumt?
Ich wachte auf. Ich wusste nicht, wie lang ich geschlafen hatte oder wie ich in dieses Bett gekommen war. Meine Lider waren schwer. Ich öffnete sie mühsam und sah mich um. Es war dunkel im Zimmer. Ich konnte nur vage Umrisse erkennen.
Durchs offene Fenster fiel silbriges Licht auf das Bett. Die weißen Vorhänge waren nur notdürftig vorgezogen. Es war unser Schlafzimmer.
Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich zerplatzen. Das letzte Mal, dass mein Kopf so weh getan hatte, war, als ich auf Hannahs Polterabend gewesen war. Ich stöhnte schmerzvoll auf. Ich zitterte, obwohl ich unter mehreren Decken lag.
Neben mir atmete jemand regelmäßig. Ich lauschte. Ein warmer, angenehmer Schauer durchzuckte mich. Sein Arm umschlang mich. Ich drehte mich vorsichtig um.
Er schlief. Wie ein Engel sah er aus. Wundervoll. Vollkommen. Ich spürte praktisch, wie mein Herz kurz aussetzte und dann losklopfte, als gäbe es kein Morgen mehr.
Was machte ich hier? Neben diesem wundervollem Mann? Wieso? Und warum, hatte er mich so vertraut im Arm?
Ich kannte ihn doch gar nicht. Und er kannte mich nicht. Für ihn würde ich sterben, aber er wusste nicht mal das ich existierte .. Was war hier los?
Ich lag neben Taylor Lautner in einem Bett, eng an ihn gekuschelt, und anstatt Freudensprünge deswegen zu machen, hatte ich Tränen in den Augen, weil ich so verwirrt war, dass ich mich an rein gar nichts mehr erinnern konnte.
Ich schluckte. Versuchte die Tränen zu unterdrücken. Schaffte es nicht und heulte laut los. Er wurde wach und sah mich verwundert an. Ich spürte seine Hände, die mich näher an ihn zogen. Ich atmete seinen wundervollen Duft ein. Das machte mich nur noch trauriger. Er strich beruhigend über meinen Rücken und murmelte leise in mein Ohr.
»Es wird alles gut, Schatz.
»Was ist los mit mir?«, fragte ich mehr mich selbst, als ihn. Meine Stimme zitterte.
»Stimmungsschwankungen würde ich sagen.«, er lächelte liebevoll und seine Hände wanderten von meinem Rücken zu meinem Bauch. Er strich sanft darüber.
»Dass meinte ich nicht..«, Ich schluckte. »Moment mal ..bin ich SCHWANGER?«
Er sah mich fragend an. Ich versank in seinen wundervollen, braunen Augen, die durch das silbrige Licht leicht glitzerten.
»Ja, bist du.«
Dass erklärte so einiges. Die ausgekotzen Nudeln und die komische Reaktion auf den Geruch von Tomatenmark. Aber es erklärte nicht, warum ich rein gar nichts mehr wusste und vor allem nicht, wie ich schwanger geworden war.
Ich seufzte. Schloss erschöpft die Augen. Er küsste zärtlich meine Lider.
»Wie ist es passiert?«, fragte ich ohne nach zu denken und mit krächzender Stimme. Mein Hals brannte.
»Wie meinst du dass? Wie ist was passiert?«, er sah mich ungläubig an.
Scheiße. Gleich würde er mich für total durchgeknallt halten.
Ich machte meine Augen wieder auf und sah ihn vorsichtig an.
»Na dass alles eben. Was macht Hannah in unserem ..« Ich brach kurz ab, um über dieses Unserem nachzudenken, dann sprach ich weiter, »Gästebett? Seit wann fahre ich einen silbernen Jeep? Wieso bin ich mit dem wundervollsten Menschen der Welt zusammen?«
Er guckte mich verwirrt an. Was ich ihm absolut nicht verdenken konnte. Mein Geschwafel hörte sich echt .. ziemlich verwirrt an.
»Ich weiß einfach gar nichts mehr!«, meine Stimme war lauter als ich es beabsichtigt hatten. Ich heulte schon wieder los. Seit wann war ich so nah am Wasser gebaut? Achja. Seitdem ich schwanger war und mich an die Zeugung nicht mal mehr erinnern konnte!
Er zuckte kurz zusammen. Dann schlang er die Arme noch fester um mich. Ich kuschelte mich dankbar an ihn.
»Was ist denn bloß los mit dir, mein Engel?«, er küsste mich aufs Haar. Dann meine Stirn. Dort ruhten seine Lippen eine Weile.
Ich schluchzte. »Wenn ich das wüsste .. «
»Schlaf weiter, Schatz. Wir klären dass morgen, ja?«, hauchte er mir ins Ohr, bevor er mich noch fester an sich zog.
Ich nickte kaum merklich. Ich war erschöpft und tierisch müde. Was brachte es schon, sich ausgerechnet jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, warum ich hier neben diesem wundervollen Geschöpf lag? Oder wie ich schwanger geworden war? .. Ich gähnte. Denken setzte schwangeren Frauen doch mehr zu als ich dachte, denn im nächsten Moment war ich schon eingeschlafen.
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Back to the past
FanfictionStell dir vor: Du erinnerst dich an nichts. An sich schonmal eine sehr komplizierte Sache. Hinzu kommt jedoch, dass du verheiratet bist und ein Kind erwartest. Das Gruseligste an der ganzen Sache ist, dass du nicht mit irgendwem verheiratet bist. So...