3. Kapitel

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 Wenig später saß ich angezogen in der Küche. Vor mir eine heiße Tasse Kaffee, ein belegtes Brötchen, naja, eher beschmiert, mit einer dicken Schicht Nutella. 

Ich blickte von meinem Teller auf und sah Taylor, der mich sehr intensiv beobachtete, in die Augen. Fast hätte ich mich verschluckt.

Warum mussten seine Augen mich auch immernoch in ihren Bann ziehen und mich regelrecht jedes Mal aus dem Konzept bringen?

Darauf werde ich wohl nie eine Antwort finden. Also zuckte ich die Schultern und wandte mich wieder meinem Brötchen zu.

Ich hörte ein leises Kichern von meinem Gegenüber.

Wieder blickte ich auf und sah ihn fragend an.

Er kicherte immernoch.

Was war so lustig?

Ich seufzte.

Nun sah er mich fragend an.

»Was ist, Schatz?«

»Was ist?«, äffte ich ihn nach. »Es ist ... dass ich mich immernoch an rein gar nichts erinnern kann!«

Ich schluckte. Er seufzte.

»Ich weiß gar nichts mehr! Ausserdem fühl ich mich höchstens wie 21 und viel zu jung um verheiratet zu sein ...Moment ... sind wir überhaupt verheiratet? Wie haben wir uns kennengelernt?«

Er sah mich noch verwirrter als zuvor an. Ihm schien wohl langsam zu dämmern, dass ich wirklich nichts mehr wusste. Ich verstand das alles nicht. Wieso war ich mit dem wundervollsten Mann der Welt zusammen und konnte mich an nichts erinnern?

»Pass auf, Schatz.«

Ich sah zu ihm auf.

»Was?«

»Kennengelernt haben wir uns vor 6 Jahren und nein, du warst nichts erst 15 sondern wundervolle 23 Jahre ...«
Ich musste im Kopf nachrechnen, wie alt ich dann jetzt war. Meine Kinnlade klappte runter. Ich unterbrach ihn.

»Ich bin schon 29 ?!« 

6 Jahre und ich konnte mich an keine einzige Minute erinnern. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen traten. Ich blinzelte sie weg und sah ihn an. Darüber konnte ich auch noch später heulen ... wichtig war jetzt erstmal, das er mir erzählt, wie wir uns kennengelernt hatten. Ich schluckte hörbar.

»Ist das ein Problem?« Er runzelte die Stirn und setzte, wohl aus Angst wieder was falsches gesagt zu haben, schnell hinterher, »Aussehen tust du aber immernoch wie 23, Schatz.«

Das entlockte mir ein kleines, aber schelmisches Grinsen.

»Schleimer.«

Er grinste auch.

»Wie immer.«

Ich seufzte.

»Rede bitte weiter. Ich kann mich weder an das Datum, noch an den Ort erinnern.«

Er sah mich wieder an und nickte.

»Also gut. Es war der 23.4 vor genau 6 Jahren. Du warst wie jeden Mittag bei dem Chinesen da in der Nähe von deinem Büro ...«

Ich legte den Kopf schräg und unterbrach ihn.

»Da geh ich schon seit 6 Jahren hin?«

Er kicherte. »Ja, und du hattest wie jeden Tag eine Röhrenjeans und eine enganliegende Bluse an. Ich beobachtete dich schon eine ganze Weile... «  

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⏰ Last updated: Aug 24, 2017 ⏰

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