Miscommunication

Kapitel 1

"Ich bin so froh, dass wir heute in Sport auf den Weihnachtsmarkt gehen", meinte Harry. "Ja ich auch!", stimmte ich zu. Da es die letzte Stunde vor Weihnachten war, konnten wir unsere Sportlehrerin überreden mit uns in die Stadt zu gehen.

"Ach verdammt!", fluchte ich genervt. "Was ist denn?", wollte Harry wissen. "Ich hab meine Handschuhe vergessen", erklärte ich als wir gerade die Schule verließen. Wir trafen uns mit den restlichen Schülern vor dem Hinterausgang.

Plötzlich spürte ich eine warme Hand, die meine umfasste. "Ich hab auch keine Handschuhe, also müssen wir uns wohl gegenseitig wärmen", meinte Harry und zwinkerte mir zu. Ich verschränkte unsere Finger und lächelte ihn an.

Wir warteten also Händchen haltend darauf, dass unsere Sportlehrerin Ms. Stale endlich kam. "Entschuldigt meine Verspätung", rief sie als sie aus dem Hinterausgang der Schule kam. "Sind alle da?", wollte sie wissen.

"Nein Zayn und Niall fehlen noch", rief jemand. "War ja klar", murmelte Harry. "Hey, sei nicht so ein Miesepeter", sagte ich lächelnd und stupste meine Schulter gegen seine. Dann lehnte ich mich an ihn an. Harry war um einiges größer als ich weshalb er einfach toll zum anlehnen war.

Ms. Stales Blick landete auf uns. Sie beäugte uns vom Kopf bis zu den Zehen und gleich noch einmal, wobei sie bei unseren immer noch ineinander verschränkten Händen stoppte. Im nächsten Moment sah sie mir in die Augen.

Ein strahlendes Lächeln zierte ihr Gesicht. Natürlich lächelte ich zurück, obwohl ich etwas irritiert war. Warum hat die uns so angesehen? Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Zayn und Niall endlich auch dazu kamen.

"So dann können wir ja jetzt gehen", sagte Ms. Stale und ging los. Wir alle folgten ihr fröhlich. "Hast du das eben gesehen?", fragte ich Harry. "Nein, was meinst du?", wollte er wissen. "Ms. Stale hat uns gerade von oben bis unten angestarrt", antwortete ich.

"Ach echt?", entgegnete er sichtlich überrascht. "Ja und dann hat sie mich so komisch angelächelt", erzählte ich. "Vielleicht steht sie auf dich", meinte er grinsend. "Harry!", rief ich und schlug ihm auf die Brust.

"Nicht witzig!", ermahnte ich ihn worauf er nur noch lauter lachte. Kindisch wie ich war schmollte ich und ließ Harrys Hand los. "Okay okay! Tut mir Leid", entschuldigte er sich sofort. Ich lächelte ihn bloß triumphierend an.

"Und jetzt gib deine Hand wieder her", befahl er, was ich nur zu gerne tat. Unsere Finger verschränkten sich wieder. Ein paar Minuten später befanden wir uns im Stadtzentrum. Sofort verteilte sich unsere Gruppe in alle Richtungen.

Harry und ich blieben allerdings noch mit ein paar Anderen bei Ms. Stale. "Schade, dass es noch nicht dunkel ist. Dann wäre es hier sicherlich romantischer", sagte Ms. Stale. "Aber es ist doch auch so schon romantisch", meinte Harry.

"Wenn Louis dabei ist, ist es immer romantisch, nicht wahr?", entgegnete sie. "Ich gebe mein Bestes", antwortet ich und lehnte mich wieder an Harry an. Er sah zu mir runter und ich zu ihm hoch.

Ich lächelt ihn an und er lächelte mich an. "Können wir bitte etwas essen?", fragte ich als mein Magen anfing zu knurren. "Ja sicher", antwortete er. "Wir treffen uns in einer Stunde beim Stadtbrunnen", informierte uns Ms.Stale.

Wir nickten bevor wir uns auf den Weg machten. "Hast du den Blick jetzt gesehen?", wollte ich wissen, als ich sicher war, dass sie uns nicht mehr hören konnte. "Ja hab ich", antwortete Harry nachdenklich.

Hand in Hand gingen wir durch die Stadt bis Haz abrupt stehen blieb. "Was hast du denn?", fragte ich besorgt. "Sie denkt wir wären schwul", sagte er. Ich dachte kurz nach und versuchte mich an das was sie gerade zu uns gesagt hatte zu erinnern.

"Scheiße du hast Recht! Ms. Stale denkt wir wären ein Paar", stellte ich fest. Im nächsten Moment fingen wir lautstark an zu lachen. Ich und Harry? Das war ja echt lächerlich! Wir waren engste Freunde, kein Paar. Außerdem waren wir beide total hetero, zu 100 Prozent!

"Weißt du was?", fragte Harry nach einer Weile und hatte dieses Grinsen im Gesicht, das er nur hatte wenn er etwas plante. "Was hast du vor?", wollte ich wissen. "Überleg doch mal wie lustig es wäre sie glauben zu lassen wir wären wirklich schwul", meinte er.

"Du meinst sowas wie eine Fake-Beziehung?", wollte ich mich vergewissern. "Genau", bestätigte Harry. "Ich bin dabei", grinste ich. Daraufhin zog mich Harry noch näher an sich. Wir kamen an einigen Ständen vorbei.

Endlich fand ich eine Hütte, in der sie Essen verkauften. "Einmal Bratwürstchen mit Sauerkraut bitte", bestellte ich. Kurz darauf bekam ich meine Würstchen, in die ich sofort genüßlich reinbiss. "Willst du auch mal abbeißen?", fragte ich Harry, der mich nur schief anschaute.

"Uh entschuldige! Ich hab schon wieder vergessen, dass du Vegetarier bist", fiel mir plötzlich wieder ein. "Macht nichts", entgegnete er. "Wie wär's wenn wir uns noch Zuckerwatte kaufen?", schlug Harry dann vor.

"Jaa ich liebe Zuckerwatte!!", jubelte ich wie ein Kleinkind, was Harry zum Lachen brachte. Ich entsorgte meinen leeren Pappteller während Haz gerade Zuckerwatte kaufte. "Mund auf", befahl er.

Ich öffnete meinen Mund und bekam sofort süße rosarote Zuckerwatte hinein. "Ich werde gern gefüttert", stellte ich fest. "Wir sollten schonmal zum Brunnen gehen. Sonst kommen wir noch zu spät", meinte Haz.

Da wir beide mit essen beschäftigt waren, konnten wir nicht Händchen halten. "Mir ist echt eiskalt", sagte ich zitternd. "In einer halben Stunde bist du zu Hause und dann kannst du dich aufwärmen", meinte Haz.

"Mir ist aber jetzt kalt", schmollte ich. "Dann iss den Rest der Zuckerwatte und gib mir wieder deine Hand", schlug er vor. "Genau das wollte ich hören", scherzte ich und grinste triumphierend. Fünf Minuten später folgten wir also wieder Hand in Hand dem Rest der Klasse.

Manche Leute sahen uns vielleicht komisch an, aber das war mir egal. Wir waren ja kein Paar, also musste ich auch nicht darüber nachdenken.

Viel zu früh kamen wir an dem Punkt an, wo sich unsere Wege trennen würden. Harry zog mich in seine Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Haz riecht so gut", war mein einziger Gedanke.

"Ich muss gehen", murmelte er, worauf ich mich aus der Umarmung löste. Ich winkte so lange bis ich ihn nicht mehr sehen konnte und seufzte. In genau diesen Moment vibrierte mein Handy.

Von Haz <3 : Ich vermisse dich jetzt schon!

Sofort hatte ich wieder ein Lächeln im Gesicht und drückte auf 'Anrufen'. Dann telefonierten wir, bis meine Mutter kam um mich ab zu holen, als hätten wir uns nicht gerade erst vor fünf Minuten gesehen.

Es war vielleicht ein wenig übertrieben, aber mich störte das nicht und Harry ja anscheinend auch nicht.

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Ich hoffe euch gefällt das erste richtige Kapitel :) Ich würde mich natürlich freuen wenn ihr mir eure Meinung in den Kommentaren da lassen würdet :)

Die Widmung geht an Florianlove1D weil er nett und toll ist ;)

Bis zum nächsten Mal xx