Malfoys Vorlieben im Bett?!

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Hastig liefen wir durch Kings Cross zum Gleis 9 3/4.
Jedes Jahr passierte uns das Gleiche: Mein Bruder stand nicht rechtzeitig auf, Mum machte allen Druck und vergaß sich selber fertig zu machen, Dad's alter Muggel-Wagen sprang nicht an und ich brauchte zu lange im Bad.
Jetzt hetzten wir in den Bahnhof, mit einem nicht all zugroßen Koffer bepackt, der den Vorteil hatte, dass er, wenn man ihn öffnete, viel größer war. Ein praktischer Trick, aber trotzdem spürte man die Kilos im Innern überdeutlich.
"Noch drei Minuten!", schrie Mum.
So schnell ich konnte lief ich durch die Menge. Manche Muggel schauten mich empört an oder riefen mir Schimpfwörter hinterher, weil ich sie angerempelt hatte.
Ich stolperte durch die Wand auf das Gleis 9 3/4, wo der Zug schon hielt und die letzten Schüler einstiegen.

"Macht's gut, Kinder! Wir schicken euch Post!", versicherte Mum uns und zog uns in eine Umarmung.
"Mum ... Wir müssten jetzt gehen", bemerkte mein Bruder.
"Ja, ja!"
Wie jedes Jahr hatte Mum Tränen in den Augen.
"Alles gut?", murmelte ich, während ich ihr eine Hand auf die Schulter legte.
"Besser den je."
Der Zug pfeife, als Zeichen, dass er die Türen gleich schloss.
Schnell umarmte ich meinen Vater:
"Pass mir auf deinen Bruder und vor allem auf dich auf!", raunte er.
Ernst.
Zu ernst für meinen Geschmack.
"Was meinst du?", fragte ich ironisch lächelnd.
Er beendete die Umarmung und erklärte:
"Voldemort sucht alle reinblütigen Familien auf, um sie auf seine Seite zu ziehen. Wer ihm nicht folgt, wird getötet. Seine Schwingen werfen selbst Schatten über diese Schule. Nehm dich in Acht, du weißt schließlich selbst, welche Familien treu zu dem Dunklen Lord stehen."
Ich nickte.
"Bis zum nächsten Mal!", krächzte ich.
"Bis dahin!", erwiderte er.
Rasch nahm ich meinen Koffer und sprang in den Zug, mein Bruder hinterher.

Mein Bruder verabschiedete sich schnell von mir und ging weiter nach links zum Abteil der Rawenclaws.
Der Zug setzte sich in Bewegung, schnell zog ich eins der Zugfenster herunter.

"Wir haben dich lieb, Tensi!", rief meine Mum, während sie versuchte mit dem Zug Schritt zu halten.
"Sag deinem Bruder er soll sich benehmen!", beauftrage meine Mum mich.
Ich nickte.
Mum und Dad blieben stehen.
Ich winkte ihnen ein letztes Mal, drehte mich um und schlug meinen Weg nach rechts ein.

Das Abteil der Slytherins war nicht gerade voll.
Ich zog die Tür hinter mir zu.
Alle Blicke richteten sich auf mich.
Einige Mädchen begannen zu tuscheln, was mich nicht weiter störte.
Pansy Parkinson lehnte sich zu Draco Malfoy.
Erstaunlicherweise wies er sie ab und betrachtete mich einfach nur.
Draco.
Ein alter Freund. Keine Ahnung, wie wir uns damals, vor Hogwarts, so gut verstehen konnten.
Seitdem wir Hogwarts besuchten, hatten sich unsere Wege getrennt.
Er, der ewige Feind und Konkurrent Potter's.
Ich, Slytherins größte, wohlgemerkt lebende, Eigenart. Schließlich hatte es vor mir auch noch andere Kanallien gegeben, beispielsweise Voldemort, der seit 6 Jahren jedes Jahr hier auftauchte und klägliche Versuche unternahm Harry Potter zu töten.

"Habe ich dir die Sprache verschlagen, Draco?", fragte ich, während ich meinen Koffer auf die Gepäckstange oberhalb der Sitze legte.
"Tolle Frisur", sagte er schlicht.
Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ob Draco das ernst meinte? Na ja, ich glaubte kaum, dass er meine pastellblauen Haare schön fand.
"Danke. Und nun muss ich mich leider verabschieden."
Ich ließ mich zwei Sitzreihen hinter ihm und Pansy nieder und richtete mich für die nächsten Stunden häuslich ein.

Während ich eine Muggel-Zeitschrift las, kam der Imbisswagen vorbei.
"Fünf Gummischnecken, eine Kürbispastete und drei Schokokugeln, bitte."
Die Dame gab mir die Süßigkeiten und ich legte ihr das Geld in die Hand.
"Viel Spaß damit, Miss Abbott!", meinte sie. Ich war immer schon so eine gute Kundin, dass sie meinen Nachnamen schon kannte und vermutlich wegen mir ihr Sortiment aufgestockt hatte.
"Danke, danke! Werde ich sicherlich haben." Mit einem Lächeln im Gesicht schob sie ihren Wagen weiter.

Als der Zug hielt, fing ich an meine Sachen einzupacken, die ich während der neun Stunden Fahrt so gebraucht hatte.

Ich nahm meinen Koffer und ging aus dem Abteil.
Seamus Finnigan kam mir entgegen.
"Hortensia", rief er.
"Warum haben wir uns noch nicht gesehen?", fragte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Angewidert schaute ich ihn an.
"Ich kann mich nicht erinnern dir einen Liebestrank verabreicht zu haben", stellte ich fest.
Er lachte verwegen: "Brauchst du gar nicht."
"Ah ja."
Ich quetschte mich an ihm vorbei, er zuckte mit den Schultern und verließ lächelnd den Zug.

Neville Longbottom ging leicht lächelnd an mir vorbei, ich salutierte und entlockte ihm ein leises Lachen.

Lange stand ich noch in meiner Kuhle und sortierte mich.
Schon wieder hatte ich etwas vergessen! Mist!
Ich tat einen Schritt zur Tür in das Abteil, in dem ich gesessen hatte, doch Draco Malfoy trat im selben Moment heraus.
Eigentlich wollte ich ihm einen flotten Spruch mit auf den Weg geben, aber er schloss die Tür direkt wieder und zog den Papiervorhang am kleinen Fenster in der Abteiltür hoch.
Was hatte der denn vor?
Eine schnelle Nummer mit Pansy Parkinson oder was?

Dann sollte ich mich lieber vom Acker machen oder die beiden noch schnell informieren, dass ich meine Badebürste vergessen hatte.
Ich brauchte dieses Ding wirklich!

Plötzlich knallte es.
Man das ging ja schnell!

Also ich wusste ja wirklich nicht, welche Dinge Draco bei seinen ... Spielchen toll fand, aber Pansy "Potter" zu nennen? Na ja, ich glaubte nicht das es sein Traum war Harry Potter ins Bett zu bekommen.
Irgendwas ging da vor sich ...

Langsam öffnete ich die Tür einen Spalt breit.
"Da ist jemand", bemerkte Draco.
Nein.
Niemand.
Rasch und möglichst leise hoppelte ich von der Tür weg.
"Hortensia", seufzte er.
Langsam und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht drehte ich mich um.

"Was machst du hier?", fragte er mit einem Unterton in der Stimme, der mir nicht gefiel.
"Ich habe lediglich meine Badebürste gesucht", verriet ich.
"Deine Badebürste?!" Ungläubig zog er seine rechte Augenbraue hoch.

"Ich hole sie mir schnell", kündigte ich an, während ich mich schon an ihm vorbeiquetschte.
Ich öffnete die Abteiltür und sah Potter am Boden liegen.
Anzug-Draco zischte: "Du wirst doch wohl kein Mitleid mit Potter haben?"
Die Art wie er Potter aussprach: Voller Missachtung, Hohn und Hass.
Ich ging zu Potter, der wie versteinert am Boden lag.
Ich beugte mich zu ihm herunter.

"Potter?", ich wedelte vor seinem Gesicht herum.
"Lebst du noch oder hat Malfoy dich ermordet?", fragte ich.
Potter's Lider zuckten verdächtig.
Er hustete und schaute mich an.
"Geht schon", antwortete er.

Ich stand auf und zog meine Badebürste hervor.
Harry stand auf.
"Ist wirklich alles gut?", fragte ich nach.
"Ja, ja."
"Deine Nase sieht hässlich aus. Statte Madame Pomfrey vielleicht doch mal lieber einen Besuch ab", meinte ich.
Draco setzte gerade an etwas zu sagen, als ich sagte:
"Bei Merlins Bart, Draco Malfoy, was ist nur aus dir geworden?"
Draco schluckte sichtbar.

"Es hat sich so einiges verändert seitdem du unsere Freundschaft sterben lassen hast, wie ein ungeliebtes Tier."

Man, was für ein melancholischer Junge er doch war!

Liebe Hexen und Zauberer!
Das ist meine zweite Draco-FF, die erste gibt es leider nicht mehr, da ich sie gelöscht habe.
Übrigens soll das gute Girl mit den blauen Haaren unsere Hortensia darstellen.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und wenn ihr einen zweiten Teil wollt, dann schreibt mir einen Kommentar und voted fleißig.
Seid keine Schwarzleser!

Liebe Grüße
Amelie:*

My father won't hear about this   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt