Loving a Viking

Kapitel 1《A》

Montagnacht. 4 Uhr morgens. Mayas Wecker klingelte. Mit der Hand suchte sie auf ihren Schreibtisch nach dem Wecker und als sie ihn fand, haute sie drauf, um ihn auszuschalten. Sie drehte sich auf den Rücken, streckte sich und rieb sich ihre Augen. Um etwas sehen zu können, schaltete sie ihre Lampe an. Sie starrte für zwei Minuten an die Decke, bis sie sich dazu ermutigen konnte, endlich aufzustehen. Um fünf Uhr musste sie schon auf der Arbeit sein. Sie hatte sich für ein einjähriges Praktikum bei einem Fernsehsender beworben. Ein halbes Jahr war bereits rum. In dieser Zeit hatte sie einige Leute kennengelernt, unter anderem ihre Arbeitskollegin, gute Freundin und Mitbewohnerin Jane. Gleich zu Beginn des Praktikums hatte Jane Maya angeboten, bei ihr einzuziehen. Sie wohnte nicht weit vom Set entfernt und so musste sich Maya auch keine Wohnung suchen.
Sie stand auf und schaute aus dem Fenster. Draußen war es noch dunkel. Nur die Straßenlaternen spendeten Licht. Ab und an fuhr auch mal ein Auto vorbei. Um 4:05 Uhr schlich Maya - noch immer müde - ins Badezimmer. Dort nahm sie erstmal eine kalte Dusche, um wach zu werden. Im Anschluss zog sie sich an und ging in die Küche, um etwas zu frühstücken. Dort fand sie Jane am Küchentisch sitzend vor. Wie jeden morgen gute Laune. Mit einem breiten Grinsen schaute sie Maya an.
“Wie schaffst du es nur, jeden Morgen so gut gelaunt zu sein?”, fragte Maya. “Es ist, als wärst du auf Drogen.”
Jane lachte herzlich. “Dafür reicht schon ein Kaffee, denn ein Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.” Sie hob ihr Tasse und trank einen Schluck. “Solltest du auch mal probieren.”
Maya schüttelte den Kopf. “Nein, danke. Ich bin vollkommen mit einer Tasse Kakao zufrieden.” Sie nahm sich eine Tasse aus den Schrank, füllte Kakaopulver herein, dann die Milch und zum Schluss stellte sie die Tasse für zwei Minuten in die Mikrowelle. Gähnend setzte sie sich auf einen Stuhl und lehnte sich an die Wand. “Ich weiß nicht, wieso ich mir das jeden Tag antue.”
Sie hatte Mühe ihre Augen offen zu halten. “Ich meine, jeden Morgen müssen wir um vier Uhr aufstehen und sind erst spät abends wieder Zuhause.”
Jane schüttelte den Kopf und stellte ihre Tasse in die Spülmaschine. “Natürlich hat der Job beim Fernsehen so seine Nachteile, aber auch so manche Vorteile.” Sie grinste. “Immerhin dürfen wir als Make Up Artists die Schauspieler befummeln.” Ihr Grinsen wurde immer breiter. Maya musste schmunzeln. “Ja, du hast Recht.”
Nach den abgelaufenen zwei Minuten gab die Mikrowelle das Zeichen, dass sie fertig war. Eilig trank Maya ihre Tasse leer, denn sie musste sich noch weiter fertig machen und es war bereits zwanzig nach vier. Sie eilte zurück ins Badezimmer, putze sich die Zähne, schminkte sich, dann huschte sie über den Flur in ihr Zimmer und öffnete ihren Kleiderschrank. Nachdem sie eine Minute lang überlegt hatte, welches Outfit sie anziehen sollte - es musste etwas warmes sein, denn es war Oktober und nicht besonders warm draußen - entschied sie sich für einen schwarzen Rollkragenpullover und eine lange Röhrenjeans. Dazu zog sie dicke Socken und Boots an. Bei Jane ging dies alles viel einfacher über die Bühne. Sie entschied jeden Abend, was sie am nächsten Tag anziehen wollte und so hatte sie am nächsten Morgen mehr Zeit für andere Sachen.
Gegen viertel vor fünf trafen sich die beiden im Flur und zogen sich ihre Mäntel an, setzten sich Mützen auf und warfen sich Schals um. Sie verließen die Wohnung und traten hinaus ins Freie. Da es noch früh am Morgen war, war es wesentlich kälter als es später den Tag werden würde. Jedoch war es gut, dass die beiden nur einen kurzen Weg von sieben Minuten mit dem Auto bis zum Set hatten. Gedreht wurde in der Grafschaft Cornwall, denn dessen Landschaft bot das perfekte Ambiente für eine Wikinger Serie.
Gegen fünf vor fünf kamen sie bei ihren Trailern an. Bevor alle Schauspieler und der Rest des Filmteams auftauchen würde, bereiteten sie schon alles vor. Sie holten die Schminke heraus, die Perücken und Bärte legten sie ebenfalls schon heraus. Danach setzten sie sich hin und warteten auf ihre “Kunden”.
Wie jeden Morgen kam niemand pünktlich. Alle trudelten erst nach und nach ein.