Kapitel 9

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Steve Rogers: Stark, we need a plan of attack!

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Steve Rogers: Stark, we need a plan of attack!

Tony Stark: I have a plan: attack!


Tief durchatmend ließ ich vor dem riesigem Fenster fallen. Zwei Jahre. So lange war es nun schon her, dass wir die Stadt, die sich unter meiner Sicht erstreckte gerettet hatten. Doch war mit dem Tag des Angriffes unsere Pflicht noch nicht getan. Mehrere Monate hatten nicht nur die Aufräumarbeiten sowie die Erneuerungsarbeiten gedauert. Und die Avengers, die Repräsentanten, sowie in einer gewissen mitverantwortlichen halfen wo wir nur konnte. Diese „Pflicht" oder „Mitverantwortlichkeit" war schließlich einer der Punkte, warum ich den Avengers beigetreten war. Ich fühlte ein auf meinen Körper stetig ein sich mir schwer beschreibendes drückendes Gewicht, dass ich nur auf die verlorenen Menschenleben zurückführen konnte.

Zwei Jahre. Zwei Jahre, voller Arbeit, druck, tränen und viel zu wenig Schlaf. Ich war der festen Überzeugung, dass man einem Menschen nur eine gewisse Anzahl von Bürden auferlegen konnte, bis er brach und wenn ich ehrlich war, so war mein Pensum spätestens nach diesen zwei Jahren aufgebraucht.

An manchen Tagen wünschte ich mir einfach einen Moment nur für mich. Einen Moment des Friedens, doch selbst wenn ich für einen kurzen Augenblick die Zeit anhalten würde, so würde mein Kopf sich nie aufhören um all die unbestreitbar belastenden Dinge zu drehen.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Na kleines was machst du?" Tony. Eine Konstante auf die ich bauen konnte. Er war auf einer verdrehten Art und Weise mein großer Bruder / Vater geworden, er war stets für mich da. „Du wirst mich niemals anders nennen, oder?" Lachend schüttelte er den Kopf, ehe er sich neben mir Fallen ließ. „Erst wenn du mit deinen fast 24 Jahren noch einen Wachstumsschub bekommst." Gespielt beleidig verdrehte ich meine Augen. „Sagte das Mann, der ab und zu Absatz trägt, weil er sich sonst zu kein Fühlt." Die Lippen aufeinander gepresst blickte Tony zu mir. „Ich gebe dir 100 $, wenn du das niemals wieder erwähnst." Lachend schüttelte ich den Kopf. „Nein die Information ist Gold wert!" Mir in die Seite piksend lächelte Tony mich nachsichtig an.

Nach ein paar Sekunden verging unser Lachen langsam, aber stetig und wir beide Blickten wieder auf die Stadt vor uns. „Also was ist los? Du bist seit einiger Zeit sehr still geworden." Meine Stirn runzelte sich, während ich in mein vom Fenster gespiegeltes Gesicht schaute.

„Ich schätze ich bin einfach müde. Müde von dem Leben, das ich bis jetzt geführt habe. Irgendwie hab ich mir einfach alles anders ausgemalt, als ich noch ein Kind war. Ich dachte ich treffe mehr Leute, Reise mehr, genieße meine kurze Zeit auf dieser Erde. Aber ich habe nichts davon auch nur ansatzweise für mich erfüllt."

Wenn man auf das Gesamtbild der Erwartungen unserer Gesellschaft blickte, konnte man wahrscheinlich sagen, dass ich mich nicht beschweren konnte. Ich hatte einen Job, ein sehr gutes Einkommen und wahr erfolgreich. Doch was brachte es mir, wenn dies niemals meine Ziele waren? Warum musste mir jede meiner Lebensentscheidungen vorhalten, wie falsch ich doch an genau dem Punk war an dem mich alle anderen sehen wollten.

Tony, der sich, während ich geredet hatte in seine Arme geschlossen hatte, streichelte mir sachte meinen Rücken. „Hat das was mit dem Streit, den du mir Lucy hattest zu tun?"

Lucy. Die einzige Freundin, die ich vor zwei Jahren hatte, ließ mich nicht nur auf dem Weg Amerikas gesellschaftliches Paradebeispiel zu werden zurück, sondern zweifelte konstant meine Lebensentscheidungen an. Nicht nur, weil sie zu den Avengers gehörte, sondern weil sie das Bild einer Norm unglaublich vertrat. Erfolgreich, beliebt und verlobt, zu niemand anderem als Mr. Ich bin der Perfekte Schwiegersohn Rogers. Ich vertraute keinem Ideal, keinem Perfekter Vorstellung, weil ich wusste, dass jeder Mensch einen schwarzen und allumfassenden Abgrund in sich trug.

Ich konnte mir schon ausmalen, wie es laufen würde, wenn die beiden Heiraten würden. Das Interesse, das die beiden noch für andere Personen hatten, würde sich auf 0 Prozent hinunter handeln. Die sittsame Braut, wäre dann nämlich zum Schock aller die "Plötzlich viel zu ignorante, selbstbezogene und unsoziale Freundin, weil sie ihren kleinen, unbeholfenen Klotz-am-Bein helfen muss." Jup das ganze wäre plötzlich auf eine sehr verquerte Art eigentlich alles meine Schuld.

„Entschuldige mich." Mit dem Rausch an Informationen, die auf mein Gehirn einschlugen, konnte ich nicht umgehen. Nicht mehr. Ich brauchte mehr Raum, als mir die 4 Wände meines Zimmers ermöglichten.

Schnell stand ich also auf, löste mich dabei aus Tonys tröstender Umarmung uns stürmte auf den Fahrstuhl zu. Es war mehr als nötig, dass ich die sich aufgebaute Frustration abarbeitete. Die Frustration über den Fakt, das egal wie sehr ich es versuchte ich niemals gut genug sein würde.

Schwer atmend stürmte ich also aus den sich langsam öffnenden Fahrstuhltüren hinaus und suchte mir auf der Trainingsebene einen Boxsack. Ich wärmte mich nicht auf, ich zog mich nicht um (auch weil, ich von meinem nicht einmal 2 Stunden alten Einsatz noch die Einsatz-Kleidung trug) und ich benutzte keine Handschuhe. Wofür brauchte ich Schutz, wenn ich den Schmerz, der durch meine Knöchel floss, mich mehr lebendig fühlen ließ als mein Leben an sich. Der Schmerz zeigte mir, dass ich noch etwas in mir hatte, etwas mehr als Verzweiflung und Hilflosigkeit.

Unkontrolliert setzte ich meiner Wut freien Lauf, verschaffe meinem Unmut einen Ausdruck, der sich in einem inneren verzweifelten Aufschrei äußerte. Trauer, die sich in Wut verwandelte, endete in einer nur noch intensiveres Leid.

Ich verlor mich in einer Ebene in der Zeit ironischerweise keine Rolle spielte. Denn es vergingen wahrscheinlich mindestens eine Stunde, bis ich keine Kraft mehr in meinen Armen verspürte. Und grade, als ich zu einem erneuten hieb ansetzten wollte, wurde meine Faust dementsprechend lau abgefangen.

Überrascht und desorientiert blickte ich auf die Person schräg vor mir. Natascha. Ihre Augen brachten mir mehr Mitgefühl und Verständnis entgegen, als ich in den letzten Monaten von einer Freundin erfahren hatte. Unerwarteter Weise, sagte sie jedoch nichts. Sie schloss mich einfach nur in ihre Arme.

With you (Pietro Maximoff) *Wird Überarbeitet *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt